Rory Gallagher

Live At Montreux

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 15.07.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Live At Montreux, Eagle Vision, 2006
Rory Gallagher Vocals, Guitar, Mandolin
Gerry McAvoy, Richard Levy Bass
Rod De'Ath, Ted McKenna, Brendan O'Neill, Richard Newman Drums
Lou Martin, Jim Leverton Piano, Organ
Marc Feltham Harmonica, Organ
Bela Fleck Banjo
Länge: ca. 273 Min Medium: Do-DVD
DVD 1:
1975:12. Pistol Slapper Blues
1. Tattoo'd Lady1979:
2. Garbage Man13. Shin Kicker
3. Cradle Rock14. The Last Of The Independents
4. Tore Down15. Mississippi Sheiks
5. Laundromat16. Too Much Alcohol
1977:17. Shadowplay
6. I Take What I Want1985:
7. Calling Card18. Bad Penny
8. Secret Agent19. Moonchild
9. Bought And Sold20. Banker's Blues
10. A Million Miles Away21. Philby
11. Do You Read Me22. Big Guns
DVD 2:
1994:10. Off The Handle
1. Continental Op11. Messin' With The Kid
2. Moonchild12. I'm Ready
3. I Wonder WhoBonus Tracks:
4. The Loop1. Pistol Slapper Blues (1975)
5. Tattoo'd Lady2. Too Much Alcohol (1975)
6. I Could Have Had Religion3. Out On The Western Plain (1977)
7. Ghost Blues4. Medley: Barley And Grape Rag, Pistol Slapper Blues (1977)
8. Out On The Western Plain5. Going To My Hometown (1977)
9. Medley: Amazing Grace, Walking Blues, Blue Moon Of Kentucky6. Walking Blues (1985)

Ist es möglich, etwas Schlechtes über den Bühnenmenschen Rory Gallagher zu sagen? Um Himmels willen, nein! Rory fühlte sich auf der Bühne wie ein Fisch im Wasser, wie ein Fußballer im Endspiel, wie ein Rennfahrer auf der Piste... also darf man von dieser vorliegenden Doppel-DVD offenbar nur Gutes erwarten.

Gallagher eilte stets der Ruf voraus, eine absolute Rampensau zu sein und dies zeigt sich größtenteils auch im Zuge dieser fünf Gigs aus fünf unterschiedlichen Jahren auf den Brettern des ehrwürdigen Montreux-Festivals. Die Konzerte umfassen den Zeitraum zwischen 1975 und 1994, wobei Rorys beste und intensivste Zeit sich wohl auf die Siebziger kaprizieren lässt, die hier dann auch mit drei fulminanten Gigs aus '75, '77 und '79 dokumentiert werden. Leider sind es nicht die kompletten Auftritte, sondern jeweils nur Ausschnitte (sprich jeweils 5-7 Songs), aber das tut dem furiosen Ablauf keinen Abbruch.
Wie intensiv, wie leidenschaftlich die Band um Gallagher und Gerry MvAvoy, dem langjährigen Bassmann, auch jenseits der Bühne agierte, lässt sich, nebenbei bemerkt, auch in dem empfehlenswerten Buch "Riding Shotgun" von Gerry McAvoy sehr anschaulich nachlesen.

Die '75er und '77er Konzerte dürfen zwar tontechnisch nicht als Meisterleistung betrachtet werden, doch der historische Wert und die schiere Klasse einer kochenden Bühnenshow mit allerlei Kapriolen und den so typischen Rory-Manierismen, sei es Gestik oder Mimik, machen die alten Schätzchen zum totalen Hingucker. Das amüsante Garbage man ('75) und insbesondere I take what I want ('77) vom "Against The Grain"-Studioalbum versprühen eine ungeahnte Energie und ragen neben eh schon knisternden Tracks noch ein wenig heraus.
Im Grunde fehlt hier der Platz, um all die musikalischen Höhepunkte aufzulisten, die einem alten Rory-Fan wohl die Tränen in die Augen treiben werden. Ein Wiederhören mit liebgewonnenen Klassikern und auch die Begegnungen mit den immer so prickelnden Akustikeinlagen, die Rory stets von anderen (Blues)-Gitarrenhelden unterschied und seine tiefe Verwurzelung in der Blues- und Folkmusik jenseits aller Rock-Stürme offenbarte. Im ausschließlich akustischen Bonusteil findet sich u.a. auch der rasante 'crowdpleaser' Going to my hometown, wo Rory seine Mandoline leidenschaftlich zerschreddert und auch das fabelhafte Out on the western plain, mit ebenso gefühlvoller wie atemberaubender Pickingtechnik des Iren.

Auf DVD 2 wird's dann leider etwas trauriger. Der '94er-Gig lässt einiges an Spannkraft vermissen. Der Sound kommt hier zwar viel besser und druckvoller zur Geltung, entledigt sich quasi des leichten Grauschleiers, der auf den '75er und '77er-Konzerten lag, doch die Bühnenpräsenz büßt vieles von dem ein, was Rory weltberühmt werden liess. Natürlich war Gallagher (geb. März 1948) zu dieser Zeit schon 46 Jahre alt, doch das ist an sich kein Alter, um so behäbig zu werden. Der immer noch fingerflinke Gitarrist litt scheinbar schon recht arg unter seinem aufquellenden Körperumfang, der wohl auf Tabletten- und Alkoholabusus zurückzuführen war (siehe "Riding Shotgun") und zeigte sich alles in allem weniger gut drauf, als noch Jahre zuvor. Rory lächelt während dieses Auftritts eher selten. Spürbare Freude und Leidenschaft versprüht Gallagher allenfalls während seines Duetts mit dem galoppierenden Banjospieler Bela Fleck. Auch die neuen Begleitmusiker bleiben, ausser Rorys altem Kumpel Mark Feltham (Blues-Harp), eher blass. Dennoch trifft man auch hier auf ein paar feine Momente, wobei jedoch die Intensität der Siebziger und Achtziger nicht mehr erreicht wird.

Ein Jahr später verstarb Rory Gallagher (14.Juni 1995) und machte Hunderttausende traurig. Ich konnte es damals auch kaum fassen. Doch glücklicherweise dürfen wir Fans auf solche wirklich gut zusammengestellten Ton- und Bilddokumente zurückgreifen und uns immer daran erinnern, was Rory für die allermeiste Zeit seiner Karriere war: ein grandioser Live-Performer mit Tonnen von Charisma.

. Format: 4:3
. Sprachen: Englisch
. Sound: Dolby Surround 5.1, Dolby Digital Stereo, DTS Digital Surround Sound
. Codefree

Frank Ipach, 15.07.2006

 

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