Rory Gallagher Live In Cork, Eagle Vision, 2013 |
Rory Gallagher | Guitar, Vocals | |||
Gerry McAvoy | Bass, Backing Vocals | |||
Brendan O'Neill | Drums | |||
Mark Feltham | Harmonica | |||
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01. Continental Op | 07. Off The Handle | |||
02. Tattoo'd Lady | 08. Out On The Western Plain | |||
03. Don't Start Me Talkin' | 09. Wanted Blues | |||
04. Ain't No Saint | 10. The Loop | |||
05. Follow Me | 11. Shadow Play | |||
06. When My Baby She Left Me | 12. Messin' With Kid | |||
13. Loanshark Blues | ||||
Fällt der Name Rory Gallagher werde ich immer ein wenig sentimental, war Rory doch in meinen Teenagerjahren in den Siebzigern der erste von mir angehimmelte Gitarrenheld. Bedenkt man, dass sich der Todestag des Iren im Juni 2015 zum zwanzigsten Male jährt, wundert man sich, wie rasend schnell doch die Zeit verstreicht. Zahlreiche postume Veröffentlichungen, seien es nun CD's oder DVD's, trösteten den Gallagher-Fan seitdem ein wenig über den herben Verlust dieses ausgesprochen virtuosen Gitarrenmeisters hinweg. Da sich Rorys weltweite Reputation größtenteils auf seine wahnwitzig intensiven Live-Darbietungen stützte, verwundert es kaum, dass sich Eagle Vision nun berufen sieht, erneut ein Re-Issue der "Live At The Cork Opera House"-DVD unters Volk zu bringen.
Das schmucke Teil, das bereits in den Achtzigern als VHS-Cassette angeboten wurde und 2006 via Sony BMG erstmalig als DVD verkauft wurde, erscheint nun unter dem Titel "Live In Cork" abermals, bietet dem Fan des Karohemdenträgers jedoch rein inhaltlich keine Neuerungen, geschweige denn Überraschungen. Mein Kollege Epi Schmidt verfasste damals bereits eine passgenaue Rezension, der im Grunde wenig anzufügen bleibt.
Kollege Epi schrieb damals, der Gig stamme aus dem Jahre 1990, tatsächlich fand das Ereignis aber 1987 statt, was der imposanten musikalischen Qualität natürlich keinen Abbruch tut. Gallaghers altvertraute Band, die hier noch um den Harp-Viruosen Mark Feltham verstärkt wird, zeigt sich solide wie immer und bereitet dem improvisationsfreudigen Iren eine satte Spielwiese an Möglichkeiten, die er nach Lust und Laune zu nutzen versteht. Wer Rorys früheren Konzerte selbst erlebt hat oder sie zumindest von den zahlreichen Rockpalast- bzw. Montreux DVD's kennt, weiß um den hohen Energiepegel und die schiere Lust des Saitenmagiers, seine Songs mit unterschiedlichsten Intros, Mittelteilen oder Codas zu verzieren. Auch mit 39 und ein paar Pfunden mehr auf den Rippen zeigt sich Gallagher in ausgesprochen guter Form, während er den Spannungbogen und die Dynamikkurven gekonnt austariert und seine Fans zu Jubelschreien anstachelt.
Das gebotene Programm offenbart sich als relativ blueslastig und traditionell blues-rockig orientiert, bringt grandiose Versionen alter Sonny Boy Williamson Titel wie Don't Start Me Talkin' und When My Baby She Left Me, ohne die selbstverfassten Songs vom damals aktuellen Album "Defender" zu vernachlässigen. Rorys akustischer Gassenhauer Out On The Western Plain verzaubert auch beim Hundertsten Hören immer noch wie am ersten Tag und solche Intros wie bei Tattoo'd Lady verursachen Ganzkörpergänsehaut. Kurzum, diese Konzert-DVD sollte jeder Blues-Rock-Fan im Regal stehen haben.