Rose Hill Drive Americana, The Organisation, 2012 |
Daniel Sproul | Guitar, Vocals | |||
Jacob Sproul | Guitar, Vocals | |||
Jimmy Stofer | Bass | |||
Nate Barnes | Drums | |||
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01. Americana | 06. Psychoanalyst | |||
02. Telepathic | 07. Your Mothers's Jam | |||
03. Baby Dontcha Know Your Man? | 08. Birds Against The Glass | |||
04. Pictures Of You | 09. Birthdays And Breakups | |||
05. Speed Dial | ||||
Ein Freund, der eine Zeit lang in Amerika gewohnt und gearbeitet hat, hat mir schon vor ein paar Jahren von dieser Band erzählt und ich erinnere mich, dass er ziemlich angetan war, von der blutjungen Truppe. Damals traten ROSE HILL DRIVE noch als Trio auf und hämmerten ihren bluesbeinflussten Hard Rock bereits im Vorprogramm von Bands wie THE WHO in respektable Arenen. An ihrer Vorliebe für "Rockdinosaurier" hat sich nichts geändert, auch wenn dich Band mittlerweile zum Quartett aufgestockt wurde und wohl vor allem auf der Bühne von der zweiten Gitarre profitiert, die Jacob Stofer nun anstelle des Basses bedient. Leadgitarrist und Sänger ist nach wie vor sein Bruder Daniel. Der hat zwar stellenweise eine leicht quäkige Stimme, aber sie setzt sich in diesem Soung gut durch.
Der spür- und hörbar an klassische Rockbands angelehnt ist - da fallen mir bereits beim Titelsong die BLACK CROWES ein, aber es eine ganze Ecke moderner angelegt. Die Gitarren etwas härter und ein bisschen "industrial"-mäßig und gern auch mal einen Schuss Psychedelic mit rein.
So blubbert und pulsiert auch Telepathic zwischen süßlichen Popvocals und kernig-groben Powerrock mit hypnotischem Groove. Das braucht man nichts Weiteres, um hier abzuheben.
Überhaupt scheint mir die Band mehr auf einem psychedelischen Trip zu sein. Pictures Of You atmet den Geist der 60er und mit der leiernden Orgel im Hintergrund könnte man sich gut vorstellen, dass die DOORS in späteren Jahren ähnlich hätten klingen können.
Bei ihren Konzerten tobt sich die Band im Allgemeinen mehr in Gitarrensoli und klassischem Hard Rock aus. Gerne werden da ganze Alben am Stück "aufgeführt", wie vor nicht allzu langer Zeit AEROSMITH' "Toys In The Attic" oder "Who's Next" von THE WHO. Und das machen sie äußerst geschickt und nah am Original.
Auf "Americana" geht Stil und Sound so ein bisschen Richtung D-A-D, ab deren Spät-Neunziger-Phase. Also gern mal den Gitarrensound etwas verfremdet und auch die Vocals mit Effekten versehen.
Da passt es denn auch, wenn der Psychoanalyst als "Psycho-Rap" daher kommt. Klingt da ziemlich nach RED HOT CHILI PEPPERS
Your Mother's Jam vibriert dann erneut psychedelisch, bevor es in einen Zeppelin-esquen Groove mit treibenden Riffs umschaltet. Vielleicht der partytauglichste Song auf diesem Album.
Ein Hard-Rocker der alten Schule tut sich mit den vielen Elementen und Einflüssen hier womöglich etwas schwer, aber etwas progressiver eingestellte Hörer könnten an "Americana" schon gefallen finden. Die folkige, interessant gestaltete, Ballade Birds Agains The Glass sollte ein weiterer Anreiz sein und am Schluss gibt es mit Birthdays And Breakups sogar noch so eine Art Ohrwurm. Die eingängige Pop-Rock-Nummer lässt sogar etwas an THE TREWS denken. Jedenfalls bis sich die Ausrichtung dann wieder plötzlich Richtung 60's Psychedelic ändert.
Das Album läuft einem nicht so problemlos durch die Ohrmuschel, aber interessant gestaltet ist es allemal und manche Nummer könnte vielleicht ein Dauerbrenner werden. Man muss sich nur die Zeit dafür nehmen.