Rose Tattoo

Mustasch

Stuttgart, LKA, 26.05.2002

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 26.05.2002

Links:

Rose Tattoo Homepage

Rose Tattoo @ facebook


Mustasch Homepage



Redakteur(e):

Martin Schneider


Stuttgart-Wangen, LKA, 26.05.2002Bildergalerie (Rose Tattoo)
Bildergalerie (Mustasch)

Was für ein Publikum! Man hatte eher den Eindruck auf einem Harley-Treffen oder einer Tattoo-Convention zu sein, als auf einem Rockkonzert.
Tätowierung und/oder Bierbauch schienen der Dresscode des Abends zu sein. Wenigstens mit Letzterem kann ja auch unsereins dienen. Der Altersdurchschnitt lag verdächtig nahe am Schwabenalter und erfreulicherweise hatten kaum ONKELZ-Hools den Weg ins LKA gefunden.

Als die Schweden MUSTASCH die Bühne enterten klafften noch erschreckend große Lücken im Publikum vor der Bühne, was sich im Laufe des Abends nur unwesentlich ändern sollte. Etwas mehr Resonanz hatte ich schon bei diesem Gastspiel der australischen Vorzeigerocker erwartet, doch es sollten im Laufe des Abends noch einige Erwartungen einen herben Dämpfer erhalten.

Es ist immer etwas schwierig, für eine Band wie ROSE TATTOO zu eröffnen, deren Publikum so auf den Headliner fixiert ist, doch MUSTASCH zogen sich recht ordentlich aus der Affäre. Stellt Euch die aufregendsten Riffs der ersten vier BLACK SABBATH-Alben vor - und da gibt es ja eine ganze Menge - paart das mit der Heavyness und dem dunklen, bedrohlichen Feeling, der ersten zwei, drei DANZIG-Scheiben, und ihr bekommt ungefähr einen Eindruck vom dem Klanginferno, das MUSTASCH entfesselten.
Lässt man außer acht, dass der Mann am Mischpult nicht den besten Tag erwischte und er die Lautstärkeregler ruhig etwas runterfahren hätte können, war es eine unterhaltsame Angelegenheit. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Besucher auch noch an MUSTASCH, wenn irgendwann im Herbst dann auch ihr Album in den Handel kommt. Songs wie Long way back oder The dagger machten zumindest mir Laune auf ein Wiederhören.

Auch bei ROSE TATTOO musste man sich fragen, ob das Timing für diese Tour wirklich wohl überlegt war. Das aktuelle Album "Pain", das durch diese Tour eigentlich promotet werden sollte, erscheint erst Anfang Juni.
Die Aussies machten aus der Not eine Tugend und präsentierten ein Best of-Programm, dass bei den Anhängern kaum Wünsche offen ließ.
Vom noch mitreißenden Opener Outta this place ausgehend, rockte man sich durch die Highlights der ersten beiden Alben, mit klarem Schwerpunkt auf dem Debüt "Rock'n'Roll outlaw", einem Album, dass auch zweiundzwanzig Jahre nach seinem Erscheinen nichts an Frische und Faszination eingebüßt hat.

An diesem Abend wollte der berühmte Funke jedoch nicht so richtig überspringen. Den geringsten Vorwurf kann man dabei noch Frontsau Angry Anderson machen, der seinem Namen alle Ehre machte und zornig seine Hymnen an die netten und bösen Jungs des Rock'n'Roll von der Bühne bellte. Doch der Rest der Band, allen voran Slide-Gitarrist Peter Wells 'glänzten' durch eine fast schon provozierende, überzogene Lässigkeit. Nur keine unnötige Bewegung auf der Bühne machen! Man weiß ja auch nicht, wie sich das angesichts des fortgeschrittenen Alters der Musiker auswirken könnte.
Die Folge: Die Band wirkte statisch, lustlos und gelangweilt, was auch auf das Publikum übergriff. Die ersten zehn, zwölf Reihen ließen sich noch irgendwie mitreißen, doch die Großteil des Publikums wurde von der Agilität der Stehgeiger auf der Bühne angesteckt, trank gemütlich sein Bierchen und wurde dabei vom immer noch erschreckend matschigen Sound zugedröhnt.

Sorry, TATTs, aber das kann es wirklich nicht gewesen sein! Nur etwas mehr Engagement und ihr hättet das LKA in den Grundfesten erbeben lassen. Bleibt zu hoffen, dass das Ganze ein einmaliger Ausrutscher war.

Setlist ROSE TATTOO:
Outta this place, Bad boy for love, Assault and battery, Tramp, The butcher and Fast Eddie, One of the boys, Rock 'n' Roll is king, Astra Wally, Scarred for life, Remedy, Rock 'n' Roll outlaw, Nice boys (don't play Rock 'n' Roll), We can't be beaten, Suicide city

Martin Schneider, 27.05.2002

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music