Rotor

Sieben

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.02.2023
Jahr: 2023
Stil: Psychedelic Stoner
Spiellänge: 38:03
Produzent: Charlie Paschen

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Plattenfirma: Noisolution


Redakteur(e):

Ralf Stierlen


s. weitere Künstler zum Review:

Colour Haze

Hypnos 69

Samsara Blues Experiment

Coogans Bluff

Titel
01. Reibach
02. Aller Tage Abend
03. Schabracke
04. Sieben
 
05. Kahlschlag
06. Mäander
07. Auf Grund
Musiker Instrument
Tim Mentzel Guitar
Martin Fischer Guitar
Marco Bahle Bass
Milan Pfützenreuter Drums

Und wieder sind einige Jährchen ins Land gezogen seit dem Vorgängeralbum. Unnötige Hektik ist nicht die Sache von ROTOR, die tatsächlich in die Zielgerade zum 25jährigen Bandjubiläum einbiegen. Die mal wieder pragmatisch „Sieben“ benannte neue Scheibe  vereint dann auch wieder die gewohnten Trademarks der seit geraumer Zeit mit einem zweiten Gitarristen agierenden Formation ohne dabei stehen zu bleiben. ROTOR machen also weiterhin ROTOR-Sachen, loten aber auch neue Wege aus.

So wirkt der instrumental, stark psychedelisch geprägte Stoner-Rock diesmal noch etwas entspannter, in sich ruhender und luftiger, ohne dabei auch auf druckvolle Riffs und treibende Grooves zu verzichten. Irgendwie ein bisschen so wie die Heimat der Protagonisten, im ostdeutschen Bermuda-Dreieck Berlin/Brandenburg/MeckPomm:  auf den ersten Blick etwas spröde und unzugänglich, aber bei näherem Eintauchen voll urwüchsiger Schönheit, Klarheit und naturnaher Bodenständigkeit.

Da wirkt es auch nicht wie ein Zufall, dass eine topografische Ähnlichkeit mit amerikanischen Wüstenlandschaften und dem dort entspringenden Desert Rock nicht von der Hand zu weisen ist. Aber bei ROTOR gibt es mehr als nur Anklänge an KYUSS oder die frühen FU MANCHU, sondern auch Klanglandschaften im Sinne von COLOUR HAZE, SAMSARA BLUES EXPLOSION oder HYPNOS 69. Wobei sich irgendwelche Vergleiche bei ROTOR eigentlich ohnehin schon verbieten – die Jungs sind einfach einzigartig und haben längst ihre eigene Nische gefunden.

Auf der aktuellen Scheibe, mal wieder produktionstechnisch betreut von Charlie Paschen (COOGANS BLUFF), finden sich sieben (!) Songs, die Genuss für Kopf und Bauch versprechen.  Mal kantig (Reibach), rhythmisch komplex, fast schon mit perkussiver Gitarrenarbeit (Schabracke), dann wieder entspannt akustisch (Sieben), zwischendurch auch wieder schwer im Doom verhaftet (Kahlschlag), bevor sich alles in groovende Wolkengebilde aufzulösen scheint. Übrigens trifft kaum ein Songtitel die Musik von ROTOR besser als Mäander: die Klänge häuten sich geradezu reptilienhaft, kriechen schlängelnd in die Gehörgänge und nisten sich dort ein.

Hier werden alle instrumentalen Stonerregister gezogen und alle Sinne bedient, das Zusammenspiel der im Kern (Mentzel, Bahle, Pfützenreuter) seit Jahrzehnten gemeinsam gewachsenen Musiker kann man nicht anders als mit blindem Verständnis beschreiben. Ein gut geölte, treibende Maschine, die aber nicht ständig auf volle Fahrt programmiert ist, um vorwärts zu kommen.

So ist auch „Sieben“ mal wieder höchste Qualitätsware von ROTOR und wird dennoch wieder unter dem Radar der ganz großen Akzeptanz der Öffentlichkeit hindurchfliegen. Das stört die treue Anhängerschaft aber nicht, so dass es nur heißen kann: auf die nächsten 25 Jahre!

 

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