Here Today, Perdition Records, 2008 | ||||
Andy Ploof | Guitar, Dobro, Mandolin, Slide Guitar, Vocals | |||
John Wendland | Guitar, Mandolin, Harmonica, Vocals | |||
Anne Tkach | Bass, Vocals | |||
Colin Blair | Fiddle | |||
Peter Hesed | Accordion | |||
Sean Anglin | Backing Vocals | |||
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01.Clean Slate | 07. Here Today | |||
02. Wandering Tonight | 08. Til The Well Runs Dry | |||
03. Dance All Night | 09. Reasons | |||
04. Dear Mama | 10. Best Of A Bad Thing | |||
05. Golden Slumber Inn | 11. Lost Dog | |||
06. Drink Up And Go Home | 12. Stumbling Angel | |||
Vielen mag der Name unbekannt sein, doch ROUGH SHOP sind nun wahrlich keine Neulinge mehr. In der Americana - bzw. Roots-Rock-Szene haben sich die beiden Haupt-Songschreiber Andy Ploof und John Wendland bereits in den Neunziger Jahren einiges an Meriten mit ihrer Band ONE FELL SWOOP verdient, während die Herz-Dame und Bassistin Anne Tkach vielen noch von den in Deutschland recht beliebten HAZELDINE oder auch NADINE in Erinnerung geblieben sein dürfte. Und, man höre und staune, Mrs. Tkach komponiert mit dem sehnsüchtigen Dear Mama ihren ersten offiziellen Albumtitel ever.
Nun veröffentlichen also ROUGH SHOP gerade ihren Albumzweitling "Here Today", nachdem sie sich 2006 mit ihrem Debut "Far Past The Outskirts" wieder in Erinnerung brachten und ihre verblichenen Bands fast vergessen machten. Was zunächst als elektrisches Quartett begann, reduziert sich hier und heute auf ein akustisch ausgerichtetes Trioformat, d.h. ohne den regulären Drummer Spencer Marquart, jedoch nicht ohne den einen oder anderen fingerfertigen Gast an Fiddle bzw. Akkordeon.
Wer jetzt an Hand der akustischen Ausrichtung des in St.Louis beheimateten Trios vermutet, es könne sich um Folk oder Bluegrass handeln, der liegt natürlich richtig. "Here Today" klingt in der Tat wie eine aus dem Ärmel geschüttelte Session auf irgendeiner Front Porch in Missouri : entspannt, natürlich, zwanglos, unverkrampft, lebenslustig, manchmal nachdenklich und tiefsinnig. Das ganze Szenario stets beseelt vom Geiste der guten alten amerikanischen Folk-bzw. Countrytraditionen, welche sich in standesgemäßer Instrumentierung und gekonnten 3-Part-Harmony-Vocals widerspiegeln. Schön auch, das sich alle drei ROUGH SHOP'ler mit den Lead-Vocals abwechseln, was zusätzlichen Unterhaltungwert garantiert.
ROUGH SHOP sind sicherlich nicht so hyperfiligran und über die Maßen beindruckend wie manch andere Truppe in diesem Genre (die dann womöglich vor Schönheit sterben), sie verfolgen wohl eher die Philosophie der erhabenen Gelassenheit und offenbaren dem Hörer ihre tief empfundenen Gefühle mit reichlich Herz und Lust, zielen dabei stets ins Zentrum der Aufmerksamkeit, ohne ihr Pulver für kurzfristige Belanglosigkeiten zu verschiessen. Also nichts Spektakuläres, aber wahr und echt. Ein schönes Album.