Royal Southern Brotherhood

Don't Look Back

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.06.2015
Jahr: 2015
Stil: Blues Rock, Soul, R&B

Links:

Royal Southern Brotherhood Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Royal Southern Brotherhood
Don't Look Back, Ruf Records, 2015
Cyril NevillePercussion, Vocals
Bart WalkerVocals, Guitar, Mandolin, Banjo
Tyrone VaughanVocals, Guitar
Charlie WootonBass
Yonrico ScottDrums, Percussion
Special Guests:
Jimmy HallSaxophone, Vocals
Ivan NevilleHammond B3, Piano, Clavinet
Max AbramsSaxophone
Paul ArmstrongTrumpet
Produziert von: Tom Hambridge Länge: 67 Min 37 Sek Medium: CD
01. I Wanna Be Free08. Penzi
02. Reach My Goal09. It's Time For Love
03. Don't Look Back10. Bayou Baby
04. Hit Me Once11. Poor Boy
05. The Big Greasy12. They Don't Make 'Em Like You No More
06. Hard Blues13. Come Hell Or High Water
07. Better Half14. Achor Me

Klappt man das Cover der neuen ROYAL SOUTHERN BROTHERHOOD auf, fallen einem gleich mehrere Sachen auf. Zum einen gibt’s da so eine Art Untertitel des Albums, welcher sich “The Muscle Shoals Sessions“ nennt, und zum andern blickt man auf das aktuelle Line-Up der Band und hat sich bei der Gitarrenfraktion doch einiges getan.
Dass Bart T. Walker seit letztem Jahr die Position von Mike Zito eingenommen hat, ist bereits ein alter Hut und wurde von Zito auch noch einmal in meinem Interview mit ihm erläutert.
Dass allerdings auch Devon Allman seine sechs Saiten gepackt hat, wird sich noch nicht komplett rumgesprochen haben. Die Gründe dafür werden sicher mal bekannt, aber jedenfalls hat man – zumindest dem Namen nach – gewichtigen Ersatz gefunden: Mit Tyrone Vaughan hat man den Sohn, bzw. Enkel, der legendären Vaughan-Brüder Jimmie und Stevie rekrutiert und grinst somit wohl nicht zu Unrecht in die Kamera und Albumtitel verspricht zusätzlich Spannung. Hier wird nicht zurückgeschaut, sondern nach vorne gebolzt. An historischem Ort aufgenommen und die Gäste sind kaum weniger namhaft, als die legendären Studios in Alabama.

Und diese Studios haben es anscheinend immer noch in sich, denn in I Wanna Be Free rocken die Fünf bereits so kernig und mit Schub, dass man sich wünscht, das wäre die neue LYNYRD SKYNYRD. Rauer Gesang, riffende Gitarren, ordentlich Druck aus der Bass-Region – so klingt guter Southern Rock. Und auch Reach My Goal strotzt vor treibenden Gitarren und geilen 6-String-Licks. Man darf wohl zurecht vermuten, dass hier Walker die treibende Kraft ist, auch wenn im zweiten Song Cyril Neville den Gesang übernimmt. Ein bisschen Hammond B3 zum Anschieben? Kein Problem, ein Anruf in der Familie und Brother Ivan Neville bringt die Orgel in Stellung. Kommt gleichfalls gut und man kann der “Bruderschaft“ wohl zu den Neuerwerbungen gratulieren.
Man muss allerdings auch gleich sagen, dass es nicht so rockig bleibt. Dazu hat Cyril jetzt wohl die Zügel zu fest in der Hand. Aber wenn dabei so starke Songs, wie der Titelsong herauskommen? So what? Herrlicher Swamp-Groove, Marke New Orleans, mit Walker am Banjo und feinen Bass-Figuren von Charlie Wooton zu Nevilles hypnotischem Gesang.
Wer mit Funk gut klar kommt, der wird die Hüften zu Hit Me Once alsbald kreisen lassen und die Nummer hat ja auch absolute Dancefloor-Qualitäten. Nicht viel anders sieht’s bei The Big Greasy, nur etwas cooler, lässiger dargeboten. Hochklassig allemal.

Ja, es gibt auch noch rockige Songs. Hard Blues etwa, mit seinen fetten STONES-Riffs. Allerdings auch wieder leicht funky in der Rhythmik.
Und natürlich darf bei diesen südlichen Brüdern auch der Soul-Anteil nicht fehlen. Der wird zunächst am deutlichsten in Better Half und ein Seelen-Masseur wie Cyril Neville ist da natürlich der beste Doktor. Ob man die Musik mag, oder nicht, aber das ist schon große Klasse. Ein Übermaß an Feeling, Groove und Klasse und ein Ohrwurm dazu. Gleich darauf wird die Brücke nach Afrika mit Penzi geschlagen – ich bin immer mehr von Wootons Bass-Spiel angetan! – und im Verlauf des Songs hinüber nach Jamaika. Auch das absolut beeindruckend.
Soulig-funky bei It’s Time For Love, bluesig und swampy in Bayou Baby (man merkt, wo die STONES in den frühen 70ern gewildert haben), wild-funky mit abgefahrenen Gitarren-Soli in Poor Boy und They Don’t Make ‘Em Like You Anymore (mit kleinem James Brown-Tribute) und mit Come Hell Or High Water auch ein Song, an dem Devon Allman noch mitgeschrieben hat.
Den Abschluss bildet das akustische, leicht an Tom Petty erinnernde, Anchor Me. Wieder mit Cyrils unvergleichlicher Stimme vorgetragen. Klar, nur Rocker finden sich hier nicht, aber so war die RSB auch noch nie angelegt, und was Klasse angeht, ist das wohl schwer zu übertrumpfen. Für mich könnte es ein klein wenig weniger funky zugehen, aber der Groove der Scheibe ist genial, Tom Hambridges Produktion gewohnt perfekt und so macht "Don't Look Back" total Lust auf die kommenden Taten dieser königlichen Vereinigung.

Epi Schmidt, 08.06.2015

 

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