Running Wild

The Final Jolly Roger

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 17.07.2011
Jahr: 2011
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Running Wild
The Final Jolly Roger, Zyx Records, 2011
Rolf KasparekGesang & Gitarre
Peter JordanGitarre & Gesang
Jan EckertBass & Gesang
Matthias LiebetruthSchlagzeug
Produziert von: Rock'n'Rolf Länge: 120 Min 00 Sek Medium: DVD
01. Intro10. Der Kaltverformer
02. Port Royal11. Raging Fire
03. Bad To The Bone12. Whirlwind
04. Riding The Storm13. Tortuga Bay
05. Soulless14. Branded & Exiled
06. Prisoner Of Our Time15. Raise Your Fist
07. Black Hand Inn16. Conquistadores
08. Purgatory17. Under Jolly Roger
09. Battle Of Waterloo
Bonusmaterial
Tourdokumentation 1994 & 1996Making Of "Masquerade" (1995)
Keep SmilingInterview

Am 30. Juli im Jahre 2009 versammelten sich in der norddeutschen Flachebene bei Port Wacken zehntausende Menschen, um einem der größten Freibeuter der Metal-Geschichte ihren Tribut zu zollen. Denn an diesem stürmischen Abend sollte Rolf Kasparek, besser bekannt als der gefürchtete Captain Rock’n’Rolf seinen letzten großen Triumph- und Beutezug feiern. Den gereckten Flaggen nach zu urteilen kamen die anwesenden Piraten zwar nicht aus der Karibik, aber doch aus Australien, Argentinien, Kanada, Korsika und der Seeräuber-Bastion Tschechien sowie vielen andern Regionen – und sie alle feierten an diesem Abend im Zeichen des „Jolly Roger“.

Die Farewell-Show von RUNNING WILD. Vielleicht wäre ein Hamburger Stadion der noch etwas perfektere Ort für dieses Ereignis gewesen, aber das Wacken Open Air 2009 bot die perfekte Alternative, um vom Flaggschiff des Piraten-Metal in würdiger Art und Weise Abschied zu nehmen. Und Rock’n’Rolf und seine Mannschaft enttäuschten an diesem Abend nicht (wie eigentlich immer in ihrer langen Geschichte). Sie kamen bis an die Zähne bewaffnet mit Hits und Raritäten aus der langen Band-Historie. Dazu zählt bei dieser DVD auch das umfangreiche Bonus-Material. Denn hier bieten RUNNING WILD den Fans unterhaltsame Tour-Reports aus den Zieten der großen Metal-Rezession (1994 und 1996) sowie einen Studio-Bericht zum zeitlich dazwischen liegenden “Masquerade“-Album. In mehreren ausführlichen Interviews steht zudem Rock’n’Rolf ausführlich Rede und Antwort.

Auf der Bühne sind es dann neben den unbestrittenen Band-Hymnen wie Port Royal, Bad To The Bone, Black Hand Inn, Branded & Exiled, Conquistadores und selbstverständlich Under Jolly Roger an diesem Abend vor allen Dingen die überraschend ausgewählten Songs, die den Auftritt zu einem Spektakel machen. Denn Rock’n’Rolf verspricht am Anfang der DVD nicht zu viel, wenn er Songs ankündigt, die schon lange nicht mehr gespielt wurden. Die Setlist dürfte jeden Fan der Band glücklich stimmen werden und die Performance, die Kasparek und Co. an diesem Abend auf die Bühne der Black Stage (wie passend) hinlegten dürfte klar machen, diese Band tritt nicht ab weil sie muss, sondern weil es der Wille des Captains ist.

Bild und Sound sind – wie immer bei Aufnahmen aus Wacken – zumindest sehr gut. Klar stören die Regenspritzer auf der Kran-Kamera, aber auf die Schwenks und Fahrten will man bei dieser Szenerie auch auf keinen Fall verzichten. Und auch die ein oder andere Unschärfe sein den Kamera-Leuten auch verziehen. Etwas langweilig ist hingegen der Schnitt ausgefallen und damit eine ich nicht die Geschwindigkeit, sondern die Blende-Technik und die Bild-Aufteilung, wenn mehrere Ausschnitte gleichzeitig gezeigt werden. Aber das sind eher Kleinigkeiten, die erst beim mehrfachen Schauen auffallen. Und angesichts des im Laufe des Konzerts einsetzenden Regens und der widrigen Verhältnisse ist der gebotene Konzert-Mitschnitt wie immer top.

Rund 100 Minuten lang tobte an diesem Abend bei Wind und Wetter (als könnte das einen echten Piraten schrecken) die Schlacht auf dem Feld und am Ende haben RUNNING WILD einen weiteren Sieg für die Piraten dieser Welt errungen und verabschieden sich nach fast 25 Jahren im Kampf für guten Metal in ihre verdiente Ruhe im Black Hand Inn in der Tortuga Bay. Auch wenn es schon etwas länger her ist, so ist es schon schade, dass dem deutschen Hard Rock in der letzten Zeit neben den wesentlich populäreren SCORPIONS und den international bekannteren VICTORY noch ein Aushängeschild verloren geht. Gerade, wenn es darüber hinaus noch ein solch sympathischer Vertreter wie Rock’n’Rolf ist, der eben nicht alles dem kommerziellen Erfolg untergeordnet hat, sondern seiner musikalischen Vision immer treu geblieben ist. Der Captain geht nach vielen Schlachten, die nicht immer erfolgreich waren, von Bord, aber sein Andenken wird so schnell nicht vergessen werden. Das bezeugen die zehntausenden Fans, die ihm auf “The Final Jolly Roger“ die Ehre erweisen.

Marc Langels, 15.07.2011

 

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