Runrig Day Of Days - The 30th Anniversary Concert, Columbia, 2004 |
Bruce Guthro | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Rory MacDonald | Vocals, Bass, Acoustic Guitar | |||
Malcolm Jones | Guitars, Accordion, Midi Pipes, Vocals | |||
Brian Hurren | Keyboards, Vocals | |||
Calum McDonald | Percussions, Vocals | |||
Ian Bayne | Drums | |||
Gäste: | ||||
Glasgow Islay Choir | Vocals | |||
Kirsten Grant | Fiddle | |||
Duncan Christholm | Fiddle | |||
Phil Mounsey | Piano | |||
Peter Wishart | Piano | |||
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1. Going home | 12. Pride of the summer | |||
2. Hearthammer | 13. Proterra | |||
3. Protect and survive | 14. Running to the light | |||
4. Big sky | 15. The stamping ground | |||
5. Skye | 16. Maymorning | |||
6. Hearts of olden glory | 17. Faileas air an airigh | |||
7. Siol ghoraidh | 18. Rocket to the moon | |||
8. The engine room | 19. Loch Lomond | |||
9. Every river | 20. Book of golden stories | |||
10. Only the brave | + 30 min. Bonusmaterial | |||
11. Dance called America | ||||
Wie schon beim Video von Donnie Munros Farewell-Konzert haben es RUNRIG, beziehungsweise die mit der Umsetzung des Projektes Beauftragten, wieder einmal nicht geschafft ein komplettes Konzert zu veröffentlichen.
Die DVD-Version von "Day of days" bietet gegenüber der Audio-CD zwar acht zusätzliche Stücke (Skye, The engine room, Every river, Only the brave, Dance called America, Pride of the summer, Rocket to the moon und Loch Lomomd), aber acht weitere Nummern, die RUNRIG im Rahmen ihres Konzertes zum dreißigjährigen Bandjubiläum in Stirling zum Besten gaben sucht der Fan auf dieser DVD vergeblich.
Dem Rotstift fielen What time, An toll dubh, Cnoc na feille, The cutter (Bruce und Malcolm solo), die Akustik-Versionen von Stepping down the glory road, There's a need und An sabhal aig Neill, Empty glens mit Paul Mounsey und Cearcal a chuain vom GLASGOW GAELIC ISLAY CHOIR zum Opfer.
Nun hilft kein Jammern und Lamentieren, zumal "Day of days" immer noch ein Erlebnis für die Sinne ist, das über weite Strecken jedem Fan die Freudentränen in die Augen treibt.
Eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen aus der Gegend um Stirling bilden im Wechsel mit Impressionen vom Festivalgelände der Castle Esplanade einen stimmungsvollen Einstieg. Ein kultiger Druide spricht salbungsvolle gälische Worte. Mutig und symbolträchtig eröffnet Bruce Guthro die Show solo mit Going home, dem Song mit dem Donnie Munro sich 1997 an gleicher Stelle als RUNRIG-Frontman verabschiedete.
Zwei Düsenjäger der britischen Luftwaffe donnern im Tiefflug über das Festivalgelände und offenbaren damit schonungslos, dass zumindest bei der Eröffnungssequenz der Audio-CD im Studio kräftig nachgebessert und getrickst wurde.
"Day of days" ist eine überaus kurzweilige Angelegenheit. Vom musikalischen Aspekt her betrachtet ohnehin, aber auch die variabel eingesetzte Kammeraführung sorgt dafür, dass die Gefahr von Langeweile gar nicht erst aufkommt. Schnelle Schnitte zwischen wechselnden Kammeraperspektiven sind angesagt: Close-ups, die Bühne in der Totalen, Publikumsimpressionen und immer wieder auch Landschaftsaufnahmen lassen kaum Wünsche offen. Warum jedoch Malcolm Jones, der musikalisch wie immer den Löwenanteil beisteuert, weitaus seltener von den Kammeras eingefangen wird als Bruce Guthro oder Rory MacDonald, und bei essentiellen Solopassagen überhaupt nicht im Bild erscheint, würde ich mir gerne einmal vom verantwortlichen Regisseur erklären lassen.
Genauso interessant wäre die Frage, warum die Band zu so einem Anlass, abgesehen von den Gastauftritten des GLASGOW GAELIC ISLAY CHOIR, von Phil Mounsey und Duncan 'Dumbo' Christholm (grandios, diese Segelohren!) showtechnisch ein relativ unspektakuläres Konzert abliefert.
RUNRIG waren nie eine Band, die übermäßig auf visuelle Effekte setzte, aber jede Tour bot doch den einen oder anderen netten Moment. Warum also nicht zur Feier des Tages diese einmal gebündelt dem Publikum präsentieren? Schade! Die Chance wurde leichtfertig verpasst.
Noch unverständlicher wird das, wenn man sich vor Augen führt, dass die Band nur wenige Wochen nach dem Stirling-Auftritt mit der "Proterra"-Tour den Riggies ihre bislang aufwändigste Bühnenproduktion vorstellt.
Über die musikalische Seite habe ich mich im Rahmen des Reviews der Audio-CD schon ausführlich geäußert. Deshalb hier nur die kurze Anmerkung, dass die DVD eine der besten Live-Versionen von Skye enthält, die die Band in ihrer Geschichte vom Stapel ließ. Beeindruckend auch wie immer das hart rockende Instrumental The engine room, wohingegen der Akustik-Teil der Show zerfahren und unharmonisch wirkt.
Neben sechsundneunzig Minuten vom Stirling-Konzert enthält die DVD noch um die dreißig Minuten mehr oder weniger verzichtbares Bonus-Material. Ob man nun die Band unbedingt bei der Probe erleben oder den Aufbau der Bühne mitverfolgen muss, mag jeder für sich selbst entscheiden. Wie in den meisten Fällen sind solche 'Behind the scenes'-Sequenzen meist gut gemeint, doch mir persönlich wäre die komplette Show wesentlich wichtiger gewesen.
Bei aller Kritik ist es den schottischen Folk-Rockern mit "Days of days" dennoch hervorragend gelungen, die Atmosphäre eines besonderen Abends einzufangen und mit Hilfe von eindrucksvollen Bildern und einem angenehm authentischen Sound in das heimische Wohnzimmer zu transportieren.
Region: 2, PAL
Audio Format: Dolby Digital 5.1 Sourround
Sprache: Englisch
Untertitel: Deutsch