Rush

Permanent Waves – 40th Anniversary

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.05.2020
Jahr: 2020
Stil: Prog-/Hard-Rock
Spiellänge: 115:21
Produzent: Rush and Terry Brown / Jeff Fura (Disc 2)

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Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Motörhead

Cream

Cheap Trick

Kansas

Journey

Blue Öyster Cult

Titel
Disc 1 – Original Album:
01. The Spirit Of Radio
02. Freewill
03. Jacob‘s Ladder
04. Entre Nous
05. Different Strings
06. Natural Science
Disc 2 – Permanent Waves World Tour 1980:
01. Beneath, Between And Behind
02. By-Tor & The Snow Dog
 
03. Xanadu
04. The Spirit Of Radio
05. Natural Science
06. The Trees
07. Cygnus X-1
08. Cygnus X-1 Book II
09. Closer To The Heart
10. Jacob‘s Ladder
11. Freewill
Musiker Instrument
Geddy Lee Bass, Oberheim Polyphonic, OB 1, Mini Moog, Taurus Pedal Synthesizers, Vocals
Neil Peart Drums, Bells, Chimes, Percussion
Alex Lifeson Electric and Acoustic Guitars, Taurus Pedals

Als Musikfan mit Hang zur Rockmusik stolpert man zwangsläufig früher oder später über RUSH. Dass ich da aber nie großartig hängengeblieben bin, kann daran liegen, dass mir Trios eigentlich selten gefallen haben. Genaugenommen kommen mir da eigentlich nur MOTÖRHEAD in den Sinn, die mich begeistern konnten. Selbst CREAM, gleichwohl ich Eric Clapton als Gitarrist sehr schätze, hat sich mir erst in vorgerücktem Alter erschlossen. Ich spreche natürlich von meinem Alter.

Nun, „Alles wechselt, nichts vergeht“ (stand mal auf einem Poster an der Zimmerwand einer frühen Freundin) und vielleicht finde ich ja doch noch den Draht zu der kanadischen Vorzeige-Rockband? Zumal mit der Jubiläumsausgabe ihres 1980er Albums “Permanent Waves“ mittels zusätzlicher Live-Scheibe das Interesse geweckt wird. Es gibt auch noch eine Super Deluxe Edition, eine 3-LP Deluxe Edition und eine Deluxe Digital Edition. Nun, für mich sollte die 2-CD Deluxe Variante genügen.

Gleich mit dem Opener The Spirit Of Radio wollte man anscheinend die neue, radiotauglichere Ausrichtung der Art-Rock Band unterstreichen. Für Neueinsteiger wie mich, ist die sehr hohe, ja schon feminine Stimme von Geddy Lee gewöhnungsbedürftig und nicht unbedingt das, was man unter einem Rock-Shouter versteht. Entfernt erinnert der Song an die amerikanischen Kollegen von CHEAP TRICK und er geht auch ganz gut ins Ohr, offenbart – durch den eingestreuten Reggae-Part und und das abgefahrene Solo – aber auch, dass man von einer straight-ahead Rockband meilenweit entfernt bleibt.

Natürlich ist das beeindruckend, was drei Musiker unter Zuhilfenahme von Synthesizern, Pedalen und sonstigem Gewerke zu produzieren in der Lage sind. Hat man sich an den Micky-Maus-Gesang mal gewöhnt, kann Freewill durchaus ansprechen. Ich muss da zwischendurch an KANSAS oder frühe JOURNEY denken. Also: Es geht progressiv zu und weiter.

Also, wenn man bedenkt, dass man mit diesem Album etwas massenkompatibler werden wollte (und wurde), mag ich mir kaum vorstellen, das auf den früheren Alben geklungen hat. Entschuldigt mich jedenfalls für meine “Unaufmerksamkeit“. In Jacob‘s Ladder agiert die Band recht dynamisch, mir aber teils auch zu eintönig. Und natürlich ändert man während des Liedes auch wieder einmal die Fahrtrichtung. Schon fast eine kleine Mini-Oper. Nur Text gibt‘s nicht allzu viel. Chef-Lyriker Neil Peart tobte sich erst am Schluss in Natural Science so richtig aus. Und das auch an seinem Drum-Kit, wobei er seine Klasse erst auf der beiliegenden Live-CD so richtig demonstriert.

Auf dem Studioalbum finden sich mit Different Strings noch eine recht folkige Nummer und mit Entre Nous ein eigentlich ganz radiotauglicher Rock-Song, aber fürs Mainstream-Publikum war wohl auch das zu vertrackt.

Wer das allerdings für vertrackt hält, dem gehen bei den Live-Aufnahmen zur anschließenden Tour (mit Ausnahme von Jacob‘s Ladder alle in Manchester oder London mitgeschnitten) wohl Augen und Ohren erst so richtig auf. Gerade Peart läuft hier zu großer Form auf und zementiert seinen Ruf als Ausnahme-Drummer.  Ruhig mal in By-Tor & The Snow Dog reinhören!

Wobei man die Gesamtleistung sehen muss, und die ist nicht minder spektakulär. Diese Musik, muss man erst einmal so perfekt spielen können. Nach wie vor geht mir die hohe Stimme von Lee auf die Nerven und da die anderen Beiden nicht singen, gibt‘s in der Richtung auch wenig Abwechslung. Das Publikum ist von Titeln, wie dem 12-minütigen Xanadu absolut und hörbar begeistert. Mir nötigt das schon eine Menge an Aufmerksamkeitsvermögen ab. Danach muss ich erst einmal durchschnaufen.

Ja, so ist das mit Trios häufig: Ballert man nicht gnadenlos drauf los, wie Lemmys Mannen, dann bringt man eine Menge an zusätzlichen Effekten mit rein, damit sich das raumfüllend darstellt. So klingt es auch hier und da mal zu verwaschen, für meine Ohren.

Gitarrist Alex Lifeson kann sich bei der Akustiknummer  The Trees mit seinem Fingerpicking in Szene setzen, bevor die Welle über ihn wegrollt und die Band fast brachial einsteigt. Der Prog-Rock-Himmel öffnet sich für die Fans dann mit Cygnus X-1, bzw. dessen Book II aus dem sehr experimentellen “Hemmispheres“-Album (1978). Mir wird‘s da zu verschwurbelt.

Mit Closer To The Heart geht‘s dann doch noch zu einem leichter erträglichen, ja, nahe zu poppigen Stil hin, der auch mit Jacob‘s Ladder (wurde übrigens in Missouri aufgenommen) und Freewill nicht komplett verlassen wird. Gut, zum Schluss versöhnt mich die Aufnahme dann etwas, aber zwischendurch…, da muss man schon gute Nerven – oder progressive Ohren – haben.

Ich seh‘ und höre: Ähnlich wie bei Bands wie BLUE ÖYSTER CULT nützt all mein Bestreben nichts. Das geht einfach nur bedingt an mich und kann mir zwar Anerkennung abnötigen, doch mehr auch nicht. Viel Spaß den Prog-Rock-Fans!

 

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