Rushmoon Blood, Tears, Love And Hate, Eigenvertrieb, 2004 |
Christian Binder | Vocals | |||
Alexander Steiger | Rhythm & Lead Guitar, Backing Vocals | |||
Dieter Weilert | Lead & Rhythm Guitar, Guitar Synth, Backing Vocals | |||
Martin Keiditsch | Bass | |||
Volker Rößener | Drums | |||
| ||||
1. Preface | 4. Send me an angel | |||
2. I came 4 U | 5. If I had never loved you... | |||
3. Serenade | ||||
Weniger ist manchmal mehr. Nachdem das letzte RUSHMOON-Demo über die komplette Album-Distanz ging, entschied sich die Band dieses Mal dafür, lediglich vier Songs zu veröffentlichen. Die dadurch eingesparten Finanzmittel flossen in eine verbesserte Produktion, was man "Blood, Tears, Love And Hate" durchaus auch anhört, und womit sich die Entscheidung im Nachhinein als richtig erweist.
'Weniger ist mehr' war auch die Devise beim Songwriting. Die aktuellen RUSHMORE-Kompositionen fallen wesentlich straffer und zielstrebiger aus, als ihre mittlerweile drei Jahre alten Vorläufer von "Keep An Eye". Die Band hat sich offensichtlich vom Zwang befreit die einzelnen Songs mit einem Übermaß an Ideen zu bestücken und setzt statt dessen auf ein intelligentes Gesamtkonzept.
Jedes Schlagwort des Demotitels manifestiert sich in einer der vier Kompositionen, oder wie es programmatisch im gesprochenen Intro Preface heißt: 'Welcome to four chapters of blood, tears, love and hate'. Hier begegnen wir dann auch den von "Keep An Eye" bekannten Markenzeichen des RUSHMORE-Sounds.
I came for U repräsentatiert das Blut in Form eines groovenden Rocksongs, der für mich unüberhörbar vom schwarzen METALLICA-Album und des daraus abgeleiteten Metal-Sounds der Neunziger inspiriert wurde.
Mit Serenade, das für die Tränen steht, schlagen RUSHMORE ruhigere, melancholische Klänge mit ganz leichtem Alternative-Touch an, was Erinnerungen an die QUEENSRYCHE-Alben neueren Datums, aber auch an HIM weckt.
Der Pop-Ohrwurm Send me an angel, die Ode an die Liebe, im Original von REAL LIFE wurde perfekt in den RUSHMORE-Klangkosmos überführt und kommt natürlich wesentlich härter als die Vorlage daher.
Der Hass manifestiert sich im abschließenden epischen If I had never loved you, bei dem die Münchner ihre vielschichtigen Einflüsse stimmig vereinen.
Kompliment an RUSHMORE. "Blood, Tears, Love And Hate" ist geradezu ein perfektes Demo unter dem Gesichtspunkt, dass es alle unterschiedlichen Facetten des Bandsounds gekonnt aufzeigt. Zudem ist es der Band gelungen sich in kompositorischer Hinsicht deutlich weiter zu entwickeln. RUSHMORE sind direkter und eingängiger geworden, ohne dabei ihre Individualität und Orginalität einzubüßen.
"Blood, Tears, Love And Hate" ist ein Schritt in die richtige Richtung und sollte RUSHMORE den Weg zu größerer Bekanntheit und dem ersehnten Plattenvertrag ebnen.