Titel |
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01. Suicide Shift |
02. Lost At Sea |
03. Shreddies |
04. Hunted |
05. Caged |
06. Stabbed In The Back |
07. Cassini |
08. What I Say |
09. Who You Are |
Musiker | Instrument |
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Russ Bergquist | Bass, Gitarre, Gesang |
Mark Petri | Gesang |
Ray Hartmann | Schlagzeug |
Scott Webb | Gitarre |
Brian Poulsen | Gitarre |
Joop Woöters | Gitarre |
Jeff Loomis | Gitarre |
Alex Roque | Gitarre & Gesang |
Ryan Van Poederooyen | Schlagzeug |
Dave Young | Keyboards |
Vivien Lalu | Keyboards |
Russ Bergquist kommt trotz seines Nachnamens, der ja in die skandinavische Richtung weist, aus Kanada. Der Mann spielt Bass und dürfte dem einen oder anderen Metalhead als langjähriger Live-Bassist der kanadischen Thrasher ANNIHILATOR zumindest vom Namen her bekannt sein. Mittlerweile musiziert bei TOUCH THE SUN und DUSKMACHINE, fand aber dabei auch immer mal wieder die benötigte Zeit, um an einer Sammlung von musikalischen Ideen, die er nun zu seinem ersten Solo-Album zusammengestellt hat.
Zur Umsetzung hat er sich – wie es bei Musikern so ist – ein paar Kumpel eingeladen, mit denen er dann das Material einspielte. Nicht alle davon sind bekannt. Aber ebenfalls involviert ist Drummer Ryan Hartmann, den Bergquist aus seiner Zeit bei ANNIHILATOR kennt. Hinzu kommen Ryan Van Poederooyen (ebenfalls Schlagzeug) und Keyboarder Dave Young, die schon bei Devin Townsend aktiv waren. Und Jeff Loomis kennt man natürlich für seine Fähigkeiten als Gitarrist von NEVERMORE (früher) und ARCH ENEMY (Gegenwart). Mit Vivien Lalu hat er auch einen exzellenten französischen Keyboarder bei einem Song dabei, der 2013 mit seiner Band LALU bei uns/mir für helle Begeisterung sorgen konnte.
Aber trotz der ja durchaus ganz klangvollen Namen tönt das Ganze dann doch eher auf äußerst mäßigem Niveau aus den Boxen. Dabei beginnt Album mit Suicide Shift erst Mal recht vielversprechend. Da hört man schon noch deutlich die Nähe zu ANNIHILATOR, so etwa zu “Set The World On Fire“-Zeiten vielleicht. Aber danach lässt die Qualität ab Lost At Sea merklich nach. Die Gesangslinie ist belanglos, das Riff wenig inspiriert oder spannend. Da wird das Solo dann zum Highlight, was aus meiner Sicht zu wenig ist. Aber leider ist das kein kleines Zwischentief sondern ein Zeichen für das, was dann später noch kommt. Zwischendurch kann Shreddies noch mal für musikalische Spannung sorgen. Dabei klingt das Stück wie damals, als das Shrapnel-Label wöchentlich einen neuen instrumentalen Gitarren-Helden präsentierte.
Aber danach kommt dann leider weitestgehend nur Durchschnitts-Rock/Metal. Kaum mal ein Riff, das wirklich knallt, kein Refrain, der hängen bleibt. Und der Gesang bei Hunted klingt genauso nölig-gelangweilt wie die Musik. Caged rumpelt einfach so vor sich dahin. Das Russ Bgerquist und Co, es besser können, das zeigt Stabbed In The Back. Eine Mischung aus Funk, Punk und Metal, so wie sie sonst nur die SUICIDAL TENDENCIES bieten. Aber leider ist die Nummer auch die mit Abstand beste (und eigentlich einzig lohnenswerte) der zweiten Albumhälfte. Cassini erinnert in der ersten Hälfte an eine Melodie, die man seinen Kindern zum Einschlafen vorspielt, um sie dann mit der zweiten Hälfte wieder wach zu bekommen. What I Say klingt wie die derzeitigen RED HOT CHILI PEPPERS (ein Schatten ihrer selbst). Who You Are erinnert dann zum Abschluss ganz passabel an INCUBUS, setzt aber kein Highlight.
Russ Bergquist und sein “Project“ bieten hier einfach viel zu wenig. Drei Lieder sind gut, eines einigermaßen gelungen, der Rest ist leider eher schwach oder teilweise sogar fürchterlich ausgefallen. Das, was nach ein paar Bierchen mit Freunden im Proberaum ganz unterhaltsam wirken mag, das funktioniert hier leider auf CD überhaupt nicht. Sorry, aber das hier ist eher Zeitverschwendung.