Ruthie Foster

Let It Burn

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.02.2012
Jahr: 2012
Stil: Americana

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Ruthie Foster Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Ruthie Foster
Let It Burn, Blue Rose Records, 2012
Ruthie FosterVocals
George Porter jr.Bass
Russell BatisteDrums
Ike StubblefieldHammond B3, Piano
Dave EasleySteel Guitar
James RiversTenor Saxophone
Produziert von: John Chelew Länge: 58 Min 06 Sek Medium: CD
01. Welcome Home08. Aim For The Heart
02. Set Fire To The Rain09. It Makes No Difference
03. This Time10. Long Time Gone
04.You Don't Miss Your Water11. Don't Want To Know
05. Everlasting Light12. If I Had A Hammer
06. Lord Remeber Me13. The Titanic
07. Ring Of Fire14. Truth (Bonus Track)

Schaut man auf die Besetzungsliste der neuen Ruthie Foster Scheibe "Let It Burn" kann man schon erahnen wohin die Reise geht. Wenn Leute wie Bassistenlegende George Porter jr. und Russell Batiste von den FUNKY METERS mitmischen, zudem die BLIND BOYS OF ALABAMA für gesangliche Unterstützung sorgen, der alte Motown-Hase, Hammond B3 Spieler Ike Stubblefield mitmischt und ein Top-Mann wie John Chelew (John Hiatt, Richard Thompson, Blind Boys Of Alabama) im Produzentensessel thront, dann kann eigentlich nur ein waschechtes Americana-Album erster Güte herauskommen.

Und richtig, Ruthie Foster, die mit ihrer letzten Studioveröffentlichung "The Truth According To Ruthie Foster" für große Freude sorgte und immerhin eine Grammy-Nominierung einheimste, schickt sich an, ein weiteres tolles Album auf die Reise zuschicken.
Und Reise ist hier sprichwörtlich zu nehmen, denn der Mittvierzigerin Foster gelingt es erneut, all jene musikalischen Strömungen souverän zu verinnerlichen, die in den Südstaaten der USA, also zumindest in Tennessee, Alabama, Texas und Louisiana, ihre Heimat finden. Wobei man nicht unerwähnt lassen sollte, dass der Gospel-Aspekt auf "Let It Burn" einen höheren und gewichtigeren Stellenwert einnimmt als noch zuletzt. Betrachtet man Ruthies Kindheit, die u.a. auch von Mamas Gospel-Schallplattensammlung begleitet wurde, wundert dies allerdings nicht. Und ihre Stimme ist wie geschaffen für Gospel-Sounds. Da wird nicht nicht nur ambitioniert versucht, sondern meisterlich vollendet. Das mag auch damit zusammenhängen, dass Ruthie auf ihrem aktuellen Longplayer erstmals ihre Gitarre in die Ecke stellte und sie sich ausschließlich auf ihren Vokalbeitrag konzentrierte.

Darf man dem Gesang schon mal große Klasse attestieren, gilt dies auch für die begleitende Band, die ihre Funkiness in Person von George Porter jr. und Russell Batiste wohl kaum glaubhafter transportieren könnte. Wie sagt man so schön, diese Rhythmus-Section groovt wie Sau. Und was Hammond B3 Meister Ike Stubblefield hier serviert lässt jeden Hammond Verehrer mit der Zunge schnalzen. Klassisch.
Gitarrensounds findet man lediglich in Gestalt des Steel Guitar Virtuosen Dave Easley, der eigentlich aus der Jazz-Szene stammt, hier aber sehr rootsy agiert und stilistisch eher an Leute wie Robert Randolph erinnert oder verwaschene Visionen eines Derek Trucks evoziert.

Erstaunlich gerät auch die Songauswahl auf "Let It Burn", denn Frau Foster verlässt sich neben ihren vier eigenen Kompositionen ein ums andere Mal auf die Strahlkraft ausgesuchter Cover-Versionen. Cover-Songs, die jedoch eindeutig in die Kategorie Neuinterpretation bzw. Rekonstruktion gehören. Was Ruthie und ihre Mannen aus Evergreens wie Pete Seegers If I had a hammer oder June Carters (bzw. Johnny Cashs) Ring of fire machen, wie sie THE BAND's It makes no difference oder auch Crosby, Stills & Nashs Long time gone neues Leben einhauchen, lässt nicht nur aufhorchen, sondern den Hörer auch staunen, wie erfindungsreich man mit diesem alten Material umgehen kann.

"Let It Burn" lässt sich mühelos als ein weiteres rundum gelungenes Americana-Album in Ruthie Fosters Schaffen einordnen. Sie bleibt ihren Wurzeln zwar einmal mehr treu, vermeidet es aber dennoch, sich in stumpfer Traditionspflege zu verlaufen. Foster bleibt mit ihrer restlos überzeugenden Gesangsleistung und ihrer auf Augenhöhe agierenden Band so lebendig, so leidenschaftlich, dass ein Albumtitel wie "Let It Burn" absolute Berechtigung erfährt.

Frank Ipach, 26.02.2012

 

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