Titel |
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01. Big Colors |
02. Do Not Disturb |
03. It's So Quiet, It's Loud |
04. Fuck The Rain |
05. Manchester |
06. What Am I |
07. Power |
08. I Surrender |
09. Showtime |
10. In It For The Pleasure |
11. Middle Of The Line |
12. Summer Rain |
Musiker | Instrument |
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Ryan Adams | Vocals, Guitars, Bass, Synthesizer |
Johnny T. Yerington, Aaron Ficca | Drums, Percussion |
Guests: | |
Benmont Tench | Keyboards |
John Mayer | Guitar |
Bob Mould | Guitar |
Todd Wisebaker | Guitar |
Charly Stavish | Bass |
"Big Colors entstand als 1980er Soundtrack zu einem Film, den es nie gab". (O-Ton Ryan Adams). Im ersten Moment möchte man zähneknirschend behaupten, das sei vielleicht auch besser so. Wer weiß wie dieser Film ausgesehen hätte. Der vermeintliche Soundtrack aus Ryan Adams' Ideenchmiede klingt zumindest bis auf einige bemekenswerte Ausnahmen belanglos und ein wenig langweilig. Ob dem guten Ryan nochmal ein so großer Wurf gelingt wie in seinen Anfangsjahren, wo er seinen zahlreichen Fans zwischen 2000 und 2007 einige feine und durchweg gute Alben schenkte?
Klar, ein paar schöne Songs hat er immer noch auf Lager. Doch wenn von zwölf Songs nur vier richtig gute Nummern dabei sind und der Rest eher durchschnittlich und wie dahingeschludert anmutet, kann man wahrlich nicht von einem gelungenem Album sprechen. Mal ganz abgesehen von diesem einigermaßen blöden Katzencover, bleiben lediglich solche 80er Jahre Power-Pop Hymnen wie das großartige Manchester und das verzweifelte It's So Quiet, It's Loud, Do Not Disturb und Fuck The Rain als potentielle Ohrwürmer. Der Rest klingt okay, mehr nicht. Das an Iggy Pop meets Marc Bolan erinnernde straff rockende und frech rotzige Power mit seinen aufmüpfigen Fuzz-Gitarren verleitet den Hörer womöglich noch die Repeat-Taste zu drücken.
Im Grunde klingt "Big Colors" tatsächlich wie eine Fortsetzung des 2017er Werks "Prisoner", das seinerzeit ebenfalls den Sound der Achtziger verherrlichte, ohne dabei genügend zwingende Ohrwürmer vorzuhalten. Denkt man zurück an das vor einigen Monaten erschienene zerbrechliche, melancholische und balladesk ausgerichtete "Wednesdays", das unterm Strich auch nicht wirklich für Jubelarien sorgte, bleibt man bei diesem zweiten Teil der angekündigten Adams'schen Trilogie schon ein wenig enttäuscht zurück und fragt sich, was da in Zukunft wohl noch kommen mag. Es gab Zeiten in Adams' Karriere, die ebenfalls von schnell aufeinanderfolgenden Veröffentlichungen gekennzeichnet waren. Doch da gelang es dem Künstler das Verhältnis zwischen Quantität und Qualität bedeutend besser auszubalancieren.