Ryan Adams Demolition, Lost Highway Records/Universal Records, 2002 |
Ryan Adams | Vocals, Synthesizer, Bass, Guitar, Harmonica, Piano, Drum Machine | |||
Bucky Baxter | Guitar, Pedal Steel, Background Vocals | |||
Svante Henryson | Cello | |||
Julianna Raye | Background Vocals | |||
Ethan Johns | Bass, Drums, Guitar, Organ, Ukulele, Background Vocals | |||
Greg Leisz | Dobro, Steel Guitar | |||
Brad Rice | Guitar | |||
Gillian Welch | Background Vocals | |||
Chris Stills | Organ, Background Vocals, 12 String Acoustic Guitar | |||
Sheldon Gomberg | Bass | |||
Mikael Andersson | Dobro | |||
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1. Nuclear | 8. Tennessee Sucks | |||
2. Hallelujah | 9. Dear Chicago | |||
3. You Will Always Be The Same | 10. Gimme A Sign | |||
4. Desire | 11. Tomorrow | |||
5. Cry On Demand | 12. Chin Up, Cheer Up | |||
6. Starting To Hurt | 13. Jesus (Don't Touch My Baby) | |||
7. She Wants To Play Hearts | ||||
Nach gerade mal 12 Monaten wirft Ryan Adams nun mit "Demolition" ein weiteres Album auf den Markt. Wobei diese Aktion wohl sicherlich eher auf die Umtriebigkeit seiner Firma Lost Highway, die in ihm einen potenziellen Goldesel sieht, zurückzuführen ist. Die zahlreichen Fans werden's schon kaufen.
Es handelt sich, wie der Albumtitel unschwer vermuten lässt, um Demo-Aufnahmen aus den diversen "recording sessions" der vergangenen zwei Jahre.
13 Songs bietet der gute Ryan diesmal an und wahrlich kaum ein schlechter darunter.
Der immense Output des Komponisten Adams führt denn auch hier zwangsläufig zu einer breitgefächerten Ansammlung bemerkenswerter Songs.
Der eine oder andere Rohdiamant schlummerte unbehandelt in den Archiven und steht auch ohne entsprechende Politur für qualitativ hochwertiges Songwriter-Handwerk. Sicherlich hätte Adams unter Zuhilfenahme seines letztjährigen Partners Ethan Johns, der dem "Gold"-Album seine vielfältigen Talente schenkte, noch einiges mehr herausholen können; aber darum geht's hier gar nicht. Wir bekommen auf diese Art und Weise einen Einblick in das Schaffen eines sehr hoffnungsvollen Künstlers und das ist gut so.
Adams changiert zwischen Rock, Pop, Folk und Country, die Mischung die ihn uns seit seinen WHISKEYTOWN-Tagen ans Herz wachsen ließ. Höre ich Nummern wie Nuclear oder Hallelujah, denke ich unweigerlich an die Beschwingtheit Fleetwood Mac's zu deren "Rumours"-Zeiten. Federleicht und gutgelaunt.
Die eher schwermütigen Balladen, wie Always be the same, Cry on demand oder besonders das grandiose Tomorrow erinnern an die "Heartbreaker"-Tage seines ersten Solo-Albums.
Gillian Welch unterstützt Adams gesanglich auf Tomorrow und beiden gelingt es, eine derart intensive Stimmung zu erzeugen, das es einem den Rücken herunterschauert. Gram und Emmylou revisited, wenn ihr wisst was ich meine.
Endlich auch mal wieder eine reinrassige up-tempo Country-Rock-Nummer wie Chin up cheer up, mit Dobro-Slide-Fills und Pedal-Steel-Guitar von Greg Leisz, die hält was der Titel verspricht.
Dear Chicago klingt, als sei es der Feder Bruce Springsteens entsprungen. Ganz gelassen.
Einzig Starting to hurt rockt etwas zu bemüht, Ryans Stimme zu sehr überdreht und die Gitarrenlicks irgendwie abgenudelt, so dass er diesen Song besser seinem Fast-Namensvetter Bryan A. hätte schenken sollen.
Alles in allem ein empfehlenswertes Album, mit genügend Highlights, so dass man hoffnungsvoll in die Adams'sche Zukunft blicken sollte. Der Mann wird uns auch weiterhin Freude bereiten, da bin ich mir sicher.