Ryan Adams
Love Is Hell Part 1 & Part 2, Lost Highway Records/Universal Records, 2003 |
Ryan Adams | Vocals, Guitar, Piano | |||
John Pisano & Hutch Hutchinson | Bass | |||
Jon Cleary | Guitar, Piano, Wurlitzer | |||
Greg Leisz | Guitar | |||
Joe McGinty | Piano | |||
Ruth Gottlieb | Violin | |||
Sarah Wilson | Cello | |||
Ricky Fataar & Paul Garisto | Drums | |||
Ian McLagan | Hammond Organ, Wurlitzer | |||
Marianne Faithfull, Julie Delgado & Debra Parson | Background Vocals | |||
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Part 1: | ||||
1. Political Scientist (4:33) | 5. Wonderwall (4:09) | |||
2. Afraid Not Scared (4:13) | 6. The Shadowlands (5:18) | |||
3. This House Is Not For Sale (3:53) | 7. World War 24 (4:17) | |||
4. Love Is Hell (3:19) | 8. Avalanche (5:06) | |||
Part 2: | ||||
1. My Blue Manhattan (2:23) | 5. English Girls Approximately (5:42) | |||
2. Please Do Not Let Me Go (3:37) | 6. Thank You Louise (2:52) | |||
3. City Rain, City Streets (3:49) | 7. Hotel Chelsea Nights (5:10) | |||
4. I See Monsters (3:57) | ||||
Ist er nun Teil eines groß angelegten Planes oder ist er wirklich so schwer zu bändigen bzw. in geordneten kreativen Bahnen zu lenken oder...
Fest steht, dass Ryan Adams im Moment mal wieder polarisiert wie kaum ein zweiter. Aber außerdem ist es unumstößlich, dass er eine ungeheure Menge an Talent besitzt und es beizeiten auch abrufen kann und dem Hörer wirklich unvergessliche Momente beschert.
Neulich fragte ich mich noch, ob diese ganze neuerliche Veröffentlichungstaktik seiner Company, ihr wisst schon "Rock'n'Roll" versus "Love is hell", nicht vielleicht doch einen wahnwitzig ausgeklügelten Werbefeldzug darstellt? Es ist immerhin eine Menge diskutiert worden in den letzten sieben Wochen... Welcher (Rock-) Künstler bleibt schon sieben Wochen ununterbrochen im Gespräch?
Des weiteren steht ebenfalls fest, dass das offizielle Album "Rock'n'Roll" nicht zu viel mehr taugt als netter Party-Beschallung (3 - 4 Ausnahmesongs bestätigen die Regel). Weil Ryan dort zuwenig er selbst ist, sondern eher ein teilweise recht prätentiöses Double seiner verehrten Bands. In einem Interview sagte er einst, er fühle sich immer noch mehr als Fan, denn als Musiker bzw. Künstler. Okay, Ryan, aber doch nicht so...
Nun gut, mit seinen "Love is hell"-Eps hat er seine alten Fans versöhnt und seinen Ruf als exzellenter Songwriter und Gitarrist nachhaltig untermauert. Denn was er uns hier wieder bietet, kann man mit fragiler, empathischer und emotionaler Songkunst nur vage umreißen.
Sicher ist er wieder melancholisch, aber dafür lieben wir ihn schließlich seit seinen "Heartbreaker" bzw. WHISKEYTOWN-Tagen. Hier klingt Adams zumindest nach Adams, diesmal u.a. mit einer Prise Tim bzw. Jeff Buckley. Die jüngeren Künstler sind schließlich allesamt von den alten beeinflusst. Und unser Ryan möchte dies ja auch nicht vertuschen, nur verarbeitet er seine Einflüsse hier viel subtiler (d.h. nicht so plakativ) wie bei "Rock'n'Roll". Klar, sind nicht alle Kompositionen umwerfend. Aber nimmt man beide EPs zusammen, haben wir mindestens 12 Hammer-Songs und das ergibt doch ein superbes Album. Nimmt man die paar guten Tracks der "Rock'n'Roll"-Platte hinzu, ergibt sich allemal das Portrait eines vortrefflichen Künstlers.
Der Sound und die Produktion von John Porter (u.a. The Smiths) unterstreicht umso mehr die Sensibilität der einzelnen Songs, als er sie in ihrer nackten Schönheit zu transparenten Klangmonumenten formte. Man höre mal auf die Akustikgitarren bzw. Drumsounds.
Und wer aus OASIS' kaum mehr zu ertragenden Wonderwall quasi ein neues Stück zaubert, ist doch sowieso über alle Zweifel erhaben.