Ryan Bingham

Tomorrowland

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.10.2012
Jahr: 2012
Stil: Roots Rock, Americana

Links:

Ryan Bingham Homepage

Ryan Bingham @ facebook

Ryan Bingham @ twitter



Redakteur(e):

Holger Müller


Ryan Bingham
Tomorrowland, Axster Bingham Records, 2012
Ryan BinghamLead Vocals, Guitar
Corby SchaubGuitar, Mandolin
Matthew SmithDrums, Percussion
Elijah FordBass
Produziert von: Justin Stanley Länge: 62 Min 36 Sek Medium: CD
01. Beg For Broken Legs08. No Help From God
02. Western Shore09. Keep It Together
03. Flower Bomb10. Never Far Behind
04. Guess Who's Knockin'11. The Road I'm On
05. Heart Of Rhythm12. Never Ending Show
06. I Heard 'em Say13. Too Deep To Fill
07. Rising Of The Ghetto

Allen Neuankömmlingen, die auf Ryan Bingham erst durch die Grammy-gekrönte Nummer The weary kind auf dem "Crazy Heart"-Soundttrack aufmerksam geworden waren, schenkte der Amerikaner im vergangenen Jahr das "Junky Star"-Album, das in dieselbe karge musikalische Kerbe hieb. Doch jetzt nicht mehr. Zwar hat Bingham mit seiner markanten Raspelstimme, die so oft an Matthew Ryan erinnert, den einsamen Troubadour immer noch drauf. Flower bomb ist so ein Stück, das auch Springsteen in der "Nebraska"-Zeit hätte einfallen können. Hier singt Bingham sogar wie der große Meister aus New Jersey.

Aber "Tomorrowland" ist weit mehr als das, es ist eine opulente Fahrt durch den gesamten Rock-Kosmos der Siebziger, um die Erfahrungen der Nuller-Jahre aufgemotzt. Gleich der erste Song Beg For Broken Legs lässt Led Zeppelin zu Kashmir-Zeiten wieder aufleben, mit wuchtigen Drums und streicherähnlichen Synthesizern. Western Shore unmittelbar danach ist auch so ein Breitwandepos, das auch einem Bob Seger auf seiner Harley gut gefallen würde. Und Guess Who's Knockin' kupfert fast schon unverschämt Lucinda Williams' Change The Lock ab. Nur, dass Ryan Bingham so wütend sein „It’s me, motherfucker, I’m knocking on the door“ herausbellt, dass einem um den Fortbestand der Türe Angst und Bange werden kann.

Nicht immer funktionieren solche eklektischen Alben, in denen jeder Song eine andere Fährte verfolgt als der vorherige, aber "Tomorrowland" wird von dieser phänomenal eindringlichen Stimme Binghams zusammengehalten, die keinen Widerspruch duldet und trotzdem so verletzlich klingen kann. Oder auch mal völlig aufgekratzt wie in Heart Of Rhythm, wenn man sich den Sänger in einer nächtlichen Fahrt im offenen Cabrio vorstellen kann und hinten sitzen Tom Petty und seine HEARTBREAKERS und spielen und feixen dazu.

Und dann wäre da ja noch Rising Of The Ghetto, ein achtminütiges Epos, in dem der Refrain wie aus Ruinen aufsteigt und immer dringlicher wird. Ein Song, mit dem sich der aus New Mexico stammende Songwriter ganz weit von den kargen Songs der Anfangstage entfernt, ein Song, der auf der nächsten Tour ganz sicher das Highlight des Abends sein wird. Danach wiederholt Bingham auf der zweiten Hälfte des Albums zwar die eine oder andere Idee; The Road I'm On zum Beispiel ist wieder so ein klassisch klingender Highway-Rocker. Aber schlechter wird die CD dadurch nicht, weil Bingham das hohe Niveau des Songwritings bis zum Schluss der 13 Stücke durchhalten kann.

Holger Müller, 14.10.2012

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music