Ryan McGarvey The Road Chosen, Forward In Reverse Music, 2014 |
Ryan McGarvey | Vocals, Guitars,Tambourine, Triangle | |||
Sam Miller | Bass | |||
Logan Miles Nix | Drums | |||
Brant Leeper | Keyboards | |||
| ||||
01. Memphis | 07. Goodbye Blues | |||
02. Fading Away | 08. Always & Forever | |||
03. Little Red Riding Hood | 09. Wish I Was Your Man | |||
04. My Heart To You | 10. Mean Thing | |||
05. Firework Eyes | 11. To An End | |||
06. Burnin' Alive | ||||
Nach Ryan McGarveys letztem, wirklich guten Album "Redefined" war es mehr oder weniger schon klar: der Junge wird seinen Weg machen. Verglichen mit dem Debutalbum "Forward In Reverse" hatte sich der smarte Jüngling um einiges gesteigert und schien um wertvolle Erfahrungen bereichert.
McGarvey wählte in den letzten drei, vier Jahren ganz gezielt die steinige Straße, brachte endlose, kräftezehrende Touren vor kleinem bis mittlerem Publikum hinter sich, ließ sich aber nicht beirren und darf inzwischen auf das Vertrauen einer ordentlichen Fanbase in aller Welt zählen. Der Gitarrist aus Albuquerque/New Mexico stand zudem mit einigen Großen des Genres gemeinsam auf der Bühne, spielte u.a. mit B.B. King, Eric Clapton, Jeff Beck, Joe Bonamassa, Warren Haynes und nahm im vergangenen Jahr den "Guitar Player" Readers Poll Preis für das 'best new talent' in Empfang. Einer von vielen Preisen, die der Mittzwanziger im Laufe der Jahre einheimste.
Schön und gut, doch von den funkelnden Ehrungen allein kann sich der Junge nichts kaufen. Also, geht er auf Tour und macht Platten. Old school, baby.
McGarveys neues Werk besticht durch ausgewogene Dynamik, Druck und Power, handfeste und reife Kompositionen im straighten Song-Modus mit reichlich Rock-Anteilen, gutem und leidenschaftlichem Gesang, sparsam aber effektiv eingesetzten Gitarrensoli, die von beiden Seiten zu brennen scheinen. McGarvey zeigt genau an den richtigen Stellen genügend Ehrerbietung an die Bluesrock-Gründerväter, zieht aber seinen Streifen zielgerichtet und unmissverständlich durch, ohne die von den Fans geliebten Mechanismen außer Kraft zu setzen.
"The Road Chosen" geizt nicht mit gezielt geworfene Zündsätzen auf die Bluesrock-Nerven der Hörer, die es sich in den letzten paar Jahren mit Joe Bonamassa allzu gemütlich gemacht haben und diesen als einzig wahren Vertreter der Zunft in ihr Herz schlossen. Klar, Bonamassa ist zweifellos gut, offenbar trotz aller Medienpräsenz auch noch nicht völlig verheizt, doch es gibt noch ein paar weitere Strategen, die's können. Und Ryan McGarvey gehört mit "The Road Chosen" in den engeren Kreis der Favoriten, absolut. Insbesondere weil unser aller Liebling Henrik Freischlader sich anschickt, eine längere Pause einzulegen.
Mit diesem gelungenen Album wird Ryan McGarvey feste Wurzeln in der Bluesrock-Welt schlagen. Garantiert.