Ryo Okumoto Coming through, Inside Out/SPV, 2002 |
Ray Okumoto | Keyboards | |||
Gäste | ||||
Neil Morse | Vocals | |||
Nick D'Virgilio | Vocals, Drums | |||
Glenn Hughes | Vocals | |||
Bobby Kimball | Vocals | |||
Linda Green Okumoto | Vocals | |||
Simon Phillips | Drums | |||
Sage Okumoto | Drums | |||
Dave Meros | Bass | |||
Kenny Wild | Bass | |||
Steve Lukather | Guitars | |||
Michael Landau | Guitars | |||
Jun Sumida | Guitars | |||
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1. Godzilla Vs. King Ghidarah | 5. Free fall | |||
2. The farther he goes, the farther he falls | 6. Coming through | |||
3. Slipping down | 7. Close enough | |||
4. Highway roller | 8. The imperial | |||
Coming through ist ein Soloalbum von Ryo Okumoto, dem Keyboarder von SPOCK'S BEARD.
Diese Aussage alleine dürfte einem nicht gerade verschwindend geringen Teil der Anhänger progressiver Klänge ausreichen um sofort feuchte Hände zu bekommen, aufgeregt auf dem Stuhl hin- und herzurutschen und einen Kassensturz durchzuführen, ob man nicht gleich noch beim Plattendealer seines Vertrauens vorbeischauen kann.
Der Opener Godzilla vs. King Ghidarah bestätigt alle Erwartungen und Befürchtungen gleichermaßen. Sieben Minuten lang zelebriert Ryo Okumoto eine Keyboardorgie, die durchaus auch auf dem Mist von Keith Emerson oder Rick Wakeman, wahlweise auch John Lord im Drogenrausch, gewachsen sein könnte. Wer mit KING CRIMSON aufsteht und sich von The lamb lies down on broadway in den Schlaf wiegen lässt, nachdem er den ganzen Tag über vergnügt Tales from topographic oceans vor sich hingesummt hat, kommt hier voll auf seine Kosten. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch das extrem jazzige Free fall.
Wer allerdings hofft oder befürchtet, dass es in der Art weitergeht, wird enttäuscht oder angenehm überrascht.
In der Folgezeit geht Ryo Okumoto wesentlich songdienlicher, direkter und rockiger zur Sache. Natürlich schwebt immer noch ein gewisser Siebziger-Flair über den Kompositionen, natürlich fühlt man sich immer wieder an seine Stammband SPOCK'S BEARD erinnert, vor allem beim neunzehnminütigen Close enough, doch dass der Keyboarder ein ausgeprägtes Faible für schwarze Musik entwickelt, überrascht dann doch. Viel Soul, viel Funk, etwas Blues... Songs wie Highway roller waren nicht unbedingt zu erwarten.
Prima das überraschend harte Slipping away, dass sich auch auf STYXs Kilroy was here gut gemacht hätte. Mit dem Titelsong präsentiert man eine Ballade, wie sie GENESIS seit Snowbound oder Many too many auf And then there were three (1978!!!) nicht mehr zu Stande gebracht haben und das abschließede The imperial geht gut als modernes Klavierkonzert durch.
Auch wenn 'Ryo Okumoto' in fetten Lettern auf Coming through prangt, ist das Album nur in einigen Ausnahmefällen der egomanische Solotrip eines außergewöhnlichen Keyboarders. Die Liste Ryos Mitstreiter, vor allem aus dem Umfeld von SPOCK'S BEARD und TOTO, liest sich imposant, und die wenigsten der darauf enthaltenen Künstler geben sich mit einer Statistenrolle zufrieden.
Für den anspruchsvollen Hörer ohne Scheuklappen durchaus empfehlenswert.