The Dead Daisies

AC Angry

Saarbrücken, Garage, 24.07.2018

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 28.07.2018
Stil: Heavy Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


The Dead Daisies, AC Angry,
Saarbrücken, Garage, 24.07.2018

Dieser Dienstag war schon einer der heißeren Tage im Saarland und er sollte einen passenden Ausklang in der Garage finden, in der sich an diesem Abend die Heavy Rock-All-Stars der DEAD DAISIES die Ehre gaben. Die Band um Ex-MÖTLEY CRÜE-Sänger John Corabi, den früheren WHITESNAKE-Gitarristen Doug Aldrich sowie das Ex-Mitglied der BLACK STAR RIDERS, Marco Mendoza am Bass, befindet sich gerade auf der zweiten Runde durch Deutschland im Rahmen ihrer Europa-Tour, um ihr jüngstes Album, “Burn It Down“, zu promoten. Und wie schon bei ihrem Auftritt in Wiesbaden vor einigen Monaten, gibt es auch an diesem Abend wieder einen lokalen Support.

Dieser hört auf den Namen AC ANGRY und war früher auch mal als TALETELLERS aktiv und steht für kernigen Hard Rock. Das Quartett startet um Punkt 20 Uhr denn auch wahrlich enthusiastisch in ihren Set. Der stößt dann auch überwiegend auf recht positive Reaktionen, denn Frontmann Alan Costa, der zweite Gitarrist Stefan Kuhn, Bassist Dennis Kirsch und Schlagzeuger Norman Steisslinger machen keine Gefangenen. Finessen braucht man hier nicht zu erwarten, sondern straighten sowie harten Rock, der manches Mal ein wenig rotzige Punk-Attitüde – zum Beispiel bei dem neuen Song Arschloch - mitbringt und so auch ganz gut beim Hörer verfängt, selbst dann wenn er – wie es bei sicherlich einem Großteil des Publikums der Fall ist – nicht mit der Band vertraut ist.

Photo-Credit: Marc Langels/www.hooked-on-music.de

Allerdings fällt auch nach einigen Liedern auf, dass Abwechslung nicht die Stärke der Band ist. Man hat einen Stiefel – keine Anspielung auf das Schuhwerk von Gitarrist Kuhn – und den spielt man routiniert runter. Dabei sitzen die Posen und grobe Schnitzer im Vortrag kann man auch nicht feststellen, aber überschwänglich werden die Reaktionen auch nicht. Das mag daran liegen, dass einige Songs wie etwa Black Denim schon einige zu arg strapazierte textliche Plattitüden - von wegen „mean machine“ reimt sich auf „motor clean“ sowie „loud“ auf „shout“ - zu bieten hat. Zudem erinnert der Song stark an DANKO JONES, die das aber textlich sicherlich einfallsreicher gelöst hätten. Und so ist es dann die Cover-Version des AC/DC-Klassikers Dirty Deeds, die an diesem Abend am lautesten gefeiert wird. Ein ordentlicher Auftritt der Band, die aber auf den bisherigen Scheiben noch besser wirkte.

Photo-Credit: Marc Langels/www.hooked-on-music.de

Hier gibt es weitere Impressionen von AC ANGRY.

Dann ist aber Zeit für den Headliner, der sich auch nicht lange bitten lässt. Kurz nach 21 Uhr entern die DEAD DAISIES die Bühne und legen gleich mal mit zwei neuen Songs los, dem Opener des aktuellen Albums, Resurrected, und dem ebenfalls sehr treibenden Rise Up. Und gleich steht die Halle Kopf. Das liegt zum einen natürlich an der gestiegenen Qualität der Songs aber auch an der mitreißenden Darbietung. Dabei tun sich von der ersten Minute natürlich Corabi aber auch Aldrich und Mendoza hervor, die eine begeisternde Spielfreude an den Tag legen. Viele der Ansagen von Corabi sind natürlich nicht spontan und werden Abend für Abend wiederholt. Aber er schafft es dabei immer den richtigen, persönlichen Ton zu treffen und das jeweilige Publikum zu erreichen. So natürlich auch in Saarbrücken.

Photo-Credit: Marc Langels/www.hooked-on-music.de

Begeistert sind die Zuschauer auch von der Setlist, die neben ein paar Cover-Versionen (Bitch von den ROLLING STONES, Fortunate Son von CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL und Midnight Moses, das im Original von der SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND ist) noch 14 Lieder der jüngsten drei Alben aufbietet. Am besten kommen dabei die jüngeren Nummern wie Make Some Noise, What Goes Around, Last Time I Saw The Sun, Song And A Prayer oder Long Way To Go an. Aber auch die „Party-Nummer“ Mexico sorgt für kochende Stimmung, wozu angesichts der draußen herrschenden Temperaturen ohnehin nicht mehr viel fehlte. 90 Minuten lang bieten die Amerikaner und der Australier (Bandgründer David Lowy) einen Set, der heftig rockt und das Publikum nach mehr verlangen lässt.

Photo-Credit: Marc Langels/www.hooked-on-music.de

Die Band gewährt auch kaum eine Verschnaufpause, Balladen hat sie an diesem Abend nicht im Angebot, Dabei fällt einmal mehr auf, dass insbesondere die Stücke aus der Zeit mit Richard Fortus (GUNS ’N’ ROSES, bis zum Album “Revolucion“ dabei) durch Aldrich und seine Art des Spiels ein deutliches Stück härter präsentiert werden. Und auch das Keyboard-Spiel von Ex-Mitglied Dizzy Reed (ebenso wie Fortus nun wieder hauptberuflich bei GUNS ‘N‘ Roses) bei den alten Songs fehlt, was sicherlich nicht allen Fans gefallen wird, die seit Beginn der Band-Karriere dabei sind. Aber dies machte die Band mit jeder Menge Energie auch wieder wett, so dass es den meisten vielleicht gar nicht einmal so deutlich auffällt. Aber für mich war das etwas Besonderes, was die Band hervorhob und in eine Tradition mit den GUNNERS stellte.

Photo-Credit: Marc Langels/www.hooked-on-music.de

Hier gibt es weitere Impressionen der DEAD DAISIES.

Aber die DEAD DAISIES sind auch in ihrer neuen Inkarnation – mit Deen Castronovo (nebenbei zusammen mit Aldrich bei den REVOLUTION SAINTS aktiv, früher bei JOURNEY) am Schlagzeug – eine extrem unterhaltsame Live-Band, die an diesem Abend niemanden enttäuscht ziehen lässt. Natürlich hätte man sich auch in Saarbrücken gefreut, wenn die Band noch ein paar mehr eigene Songs gespielt und dadurch die Auftrittszeit noch eine halbe Stunde verlängert hätte. Aber das ist auch vielleicht das einzige, was man der Band an diesem Abend vorwerfen könnte. Die rund 500 Zuschauer werden den Auftritt wohl nicht so schnell vergessen.

An dieser Stelle noch ein dank an Stephan Junkes von der Garage für die Akkreditierung.

Marc Langels, 24.07.2018

 

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