Sadler Vaden

Dad Rock

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.06.2024
Jahr: 2024
Stil: Rock, Power-Pop
Spiellänge: 32:39
Produzent: Sadler Vaden

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Plattenfirma: Thirty Tigers

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Cheap Trick

Tom Petty

George Harrison

Jason Isbell

Jude Cole

Titel
01. Townsend's Theme
02. Dove
03. The New You
04. Staying Alive
 
05. Holes
06. The Rescuer
07. I'll Always Come Back
08. Two Balloons
Musiker Instrument
Sadler Vaden Vocals, Guitars, Keys
Julian Dorio, Fred Eltringham Drums
Tomothy Deaux, Dominic Davies Bass
Benmont Tench Organ
Elliott Easton Guitar

Hach, wie schön, da weht doch mal wieder der Geist der seligen Siebziger Jahre durch die digitalen Hallen. Schon witzig irgendwie, Sadler Vadens neues Album klingt so herrlich old school, dass man sich glatt an seine musikalisch prägenden Teenagertage erinnert fühlt. Doch die Recording Sessions für "Dad Rock" fanden bis auf zwei läppische Aufnahmetage in einem amtlichen Studio fast nur zu Hause statt. Digital Home Recording. Ein ziemlich üblicher Prozess heutzutage.
 
Okay, "Dad Rock", da war doch mal was?
Irgendwann zu Paul Wellers "Stanley Road" Zeiten verunglimpften britische Journalisten die Mucke des Mod Father als Dad Rock. Viele andere britische und amerikanische Rockbands, meist aus dem sogenannten Classic Rock Segment, also 70er und frühe 80er, wurden ebenfalls in diesen Topf geworfen. Reifer, erwachsener, muskulöser, Gitarren dominierter, riffiger Rock-Sound. Irgend so etwas muss es wohl sein.
 
Sadler Vaden, hauptamtlich als Sidekick von Grammy-Gewinner und Americana-Star Jason Isbell unterwegs, definiert seinen "Dad Rock" allerdings etwas anders. Klar, er beruft sich in den acht Nummern seines Longplayers gerne auf die Siebziger, stellt seine Gitarrenarbeit durchaus in den Vordergrund, bekam allerdings den initialen Anstoß für den Albumtitel durch seine eigene persönliche Vaterschaft.
 
Der 38-jährige Sadler selbst beschreibt es wie folgt:
"It's been 4 years since my last album, and my wife and I have had two beautiful boys since then, which has really shifted my perspective in life and in how I write songs. These are mostly new songs but some older unreleased songs that I have a totally new connection with after becoming a father."
 
So wundert's wahrscheinlich auch niemanden, dass der instrumentale Opener dieses 8-Song-Albums (Townsend's Theme) mit süßem Baby-Geplapper startet und Mr. Vaden sich dann in ein Floyd'eskes Thema wirft und zwischendurch ein paar breitbeinige Power-Akkorde drischt.
Dove beginnt mit einem dicken, fetten Schlagzeug-Groove und mündet in einer hitzigen und heftigen Rock-Nummer, die nicht ganz konventionell daherdonnert. Was so soeben noch etwas gewöhnungsbedürftig daherkam, zeigt sich im nächsten Song gleich viel geselliger, freundlicher und catchy. Das locker-flockige The New You klingt nach sonnigem Singer-Songwriter-Rock (vielleicht auch Dank des Gasts Benmont Tench), während das anschließende Staying Alive durchaus von einer alten Joe Walsh Platte stammen könnte. Geile Rocknummer. Cheap Trick haben vor Jahren auch schon mal so was gemacht. Und nicht nur hier überlege ich unentwegt an welchen Sänger mich Sadler Vadens helle und relativ hohe Stimme erinnert. In meinen Ohren klingt sie wie eine Mischung aus Marshall Crenshaw, Jude Cole und Phil Keaggy (falls den überhaupt jemand kennt).
 
Der nächste Titel (Holes) hat etwas vom guten alten Power-Pop der mittleren 90er Jahre und erinnert ein wenig an Matthew Sweet. Unterdessen wundert man sich immer wieder mal, warum Sadler nicht mal ein längeres, abgedrehtes Gitarrensolo einstreut. Nee, macht er einfach nicht. Der Junge ist eben kein Poser. Lieber knallt er uns beim rock'n'rolligen The Rescuer eine kleine, scharfe Bläser-Section an den Kopf und strapaziert seine Stimmbänder bis zum Äußersten.
I'll Always Come Back, die kleine Hymne für seine Söhne, zeigt deutliche, durchaus angenehme Tom Petty Spuren nebst George Harrison Gedächtnis-Harmonien. Und, Achtung, auch ein amtliches Gitarrensolo.
 
Mit Two Balloons widmet Sadler seinen Eltern den feinen Schlusstitel des Albums und beschließt dieses überraschend gute und unterhaltsame Album, das dankenswerterweise ohne Gitarren-Overkill auskommt, mit einem frisch-fröhlichen Powerpop-Song allererster Güte. Kurzum, "Dad Rock" mit Niveau.

 

 

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