Saliva Love, Lies & Therapy, Universal Music, 2016 |
Bobby Amaru | Gesang | |||
Wayne Swinny | Gitarre & Gesang | |||
Paul Crosby | Schlagzeug & Percussion | |||
Brad Stewart | Bass | |||
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01. Trust | 07. Breakdown | |||
02. Tragic Kind Of Love | 08. Go Big Or Go Home | |||
03. Bitch Like You | 09. Loneliest Know | |||
04. Unshatter Me | 10. Refuse To Lose | |||
05. Broken Wings | 11. They Don't Care About Us | |||
06. Rx | 12. Hand In Hand | |||
1996 wurde die amerikanische Band SALIVA in Memphis, Tennessee, gegründet. Ihre musikalischen Einflüsse liegen in zahlreichen verschiedenen Sub-Genres wie Nu Metal, Alternative Metal, Post-Grunge oder Rap Metal zuordnen. Damit ergeben sich schon mal klangliche Parallelen zu hierzulande vielleicht etwas bekannteren Bands wie etwa P.O.D., SEVENDUST oder aber auch GODSMACK. Dabei konnten SALIVA insbesondere Anfang des Jahrtausends und hauptsächlich in den USA einige Chart-Erfolge und Gold- beziehungsweise Platin-Auszeichnungen für die Werke “Every Six Seconds“, “Back Into Your System“ oder “Survival Of The Sickest“ verzeichnen. Die Band hatte immer wieder mit Besetzungswechseln zu kämpfen, so dass mit Gitarrist Wayne Swinny nur noch ein Ursprungs-Mitglied mit dabei ist.
Zum 20-jährigen Bestehen veröffentlicht die Band nun ein neues Werk, “Love, Lies & Therapy“. Es ist das mittlerweile bereits dritte mit Sänger Bobby Amaru, wobei die beiden Werke “In It To Win It“ sowie “Rise Up“ Song-technisch nahezu deckungsgleich sind. Nun also komplett frische Musik – und so kommen die Songs denn auch rüber: frisch von der Leber weggerockt, meist ohne Schnörkel oder übermäßig komplizierte Aufbauten sondern geradeaus und mit mächtig Druck. Insofern hat die Band – glücklicherweise – nichts an ihrer Herangehensweise geändert.
Und nach zwanzig Jahren und jetzt dann auch schon zehn Veröffentlichungen weiß die Band natürlich auch ganz genau, was musikalisch passt und was nicht. Sie setzen ihren Weg unbeirrt fort, auch wenn sich das musikalische Umfeld inzwischen verändert haben mag. Und ein wenig hat die Band sich dem ja auch angepasst – gerappt wird mittlerweile wirklich nur noch sehr selten (zum Beispiel bei Go Big Or Go Home). Dafür haut die Band vielmehr zahlreiche kernige Rocker mit Gassenhauer-Refrains der Marke Trust oder Bitch Like You raus, bezaubert aber auch mal mit ruhigen Momenten à la Unshatter Me, Breakdown und auch in Teilen von Broken Wings. Aber vor allen Dingen gelingt es der Band durch die Bank gute bis sehr gute SALIVA-Songs anzubieten, ohne dabei zu sehr bei sich selbst zu zitieren.
“Love, Lies & Therapy“ ist ein typisches SALIVA-Album, das auf demselben hohen Niveau anzusiedeln ist, wie der direkte Vorgänger, “Rise Up“. Amaru hat sich mittlerweile als neuer Frontmann der Band etabliert und weiß auch auf dem aktuellen Werk mit seiner variablen Stimme zu überzeugen. Zudem hat er die Scheibe produziert. Fans des modernen US-Metal und der weiter oben bereits aufgeführten Gruppen werden hier einmal ihre verdiente Vollbedienung erfahren. Mit der Michael Jackson-Nummer They Don’t Care About Us haben SALIVA sogar so etwas wie einen potenziellen Club-Hit mit an Bord (erinnert ein wenig an die Smooth Criminal-Version von der ALIEN ANT FARM). Vielleicht erreichen sie dann auch in Europa einen ähnlichen Bekanntheitsgrad wie in ihrer Heimat.