Titel |
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Brot und Spiele - Klassik |
01. Brunhild |
02. Dorn im Ohr |
03. Besorgter Bürger |
04. Sie tanzt allein |
05. Ich werde Wind |
06. Heimdall |
07. Brot und Spiele |
08. Nie wieder Alkohol |
09. Spur des Lebens |
10. Europa |
11. Träume aus Eis |
12. Große Träume |
Brot und Spiele - Krawall |
13. Ein Stück Unsterblichkeit |
14. Große Träume |
15. Dorn im Ohr |
16. Wo sind die Clowns |
17. Brot und Spiele |
18. Wachstum über alles |
19. Europa |
20. Besorgter Bürger |
21. Spur des Lebens |
22. Heimdall |
23. Brunhild |
24. Ich werde Wind |
25. Träume aus Eis |
26. Nie wieder Alkohol |
27. Sie tanzt allein |
28. Mittelalter |
29. Eulenspiegel |
30. Spielmannsschwur |
Musiker | Instrument |
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Alea | Gesang |
Elsi | Dudelsäcke, Schalmeien |
Falk | Drehleier |
Frank | Bass |
Jean | Gitarre, Piano, Percussion, Gesang |
Lasterbalk | Drums |
Luzi | Dudelsäcke, Schalmeien, Whistles |
Till | Gitarren, Bouzouki, Gesang |
Gäste: (Klassik) | |
Dietmar Mensinger | Streicherarrangements, Dirigent |
Alexei Silbert | Violine |
Constanze Sannemüller | Violine |
Adrian Bleyer | Violine |
Valentin Alexandru | Violine, Bratsche |
Iryna Bayeva-Polack | Bratsche |
Thomas Schmitz | Cello |
Wie schon beim Vorgänger "Zirkus Zeitgeist" gibt es kurz nach der offiziellen Veröffentlichung von SALTATIO MORTIS eine "alternative Version" des aktuellen Studioalbums. Gab es 2015 mit "Zirkus Zeitgeist - Ohne Strom und Stecker" eine Akustikausgabe der Veröffentlichung und etwas später noch die Live-DVD/CD "Zirkus Zeitgeist - Live auf der Großen Freiheit" lautet dieses Mal das auf zwei CDs verfolgte Motto "Klassik und Krawall".
"Krawall" können wir schnell abhandeln. Dahinter verbirgt sich ein Livemitschnitt vom 3. November 2018 aus der ausverkauften Turbinenhalle in Oberhausen. Wer die komplette Show mit allen 24 Songs haben möchte muss schon zum Limited Deluxe Box Set greifen, doch die reguläre Digipack-Ausgabe bietet immerhin 18 der an dem Abend gespielten Stücke. SALTATIO MORTIS überzeugen mit einer rohen und energiegeladenen Performance und werden von den Fans nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Abgesehen von Prometheus (leider dem Rotstift zum Opfer gefallen), Spielmannsschwur und zwei Stücken aus "Sturm aufs Paradies" konzentriert sich die Band ausschließlich auf Material aus den letzten drei Studioalben, die sich vorwiegend durch zeitgemäße Texte auszeichneten. Dadurch wirkt der Auftritt natürlich sehr homogen. Das hat zwar fast kaum noch etwas mit Mittelalter zu tun, sondern ist einfach mit Sackpfeifen aufgehübschter Deutschrock, allerdings in einer Qualität die mittlerweile Ihresgleichen sucht. Sehr überzeugend - aber das war auch nicht anders zu erwarten.
"Klassik" ist der gewagte Versuch Stücke des jüngsten Studioalbums in symphonische Arrangements zu kleiden. Prinzipiell ist der Ansatz "Rockband trifft auf Orchester" äußerst reizvoll, besonders wenn die geballte Macht eines Orchesters eingesetzt wird um Dramatik und Bombast zu betonen. Brunhild wird in ein opulentes, an Soundtracks wie Herr der Ringe oder Game Of Thrones erinnerndes Arrangement gekleidet und gewinnt damit an Tiefe und Eindringlichkeit. Ähnliches gelingt allein durch die veränderte Instrumentierung beim Titelsong und Europa verwandelt sich vom aufmüpfigen Rocksong in ein schwermütiges, ergreifendes Klagelied. Mutig spielen SALTATIO MORTIS mit den zusätzlichen Möglichkeiten. Das steigert die Vielseitigkeit und erzeugt Abwechslung, aber anders ist nicht in jedem Fall besser. Wenn die bewusst erzeugten Ecken und Kanten der Originale, wie bei Besorgter Bürger oder Sie tanzt allein durch Streicher oder Piano einfach nur glattpoliert und übertüncht werden, dann schmeichelt das zwar den Ohren eines gediegenen Massenpublikums, führt aber die ursprünglichen Ansätze gehörig ad absurdum. Zwar hätte "Klassik" ein bisschen mehr gepflegten "Krawall" im Sinne von Kontrasten und Dynamik vertragen können, aber alles in allem ist das Experiment geglückt.