Samantha Fish

Runaway

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.04.2011
Jahr: 2011
Stil: Blues

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Samantha Fish
Runaway, Ruf Records, 2011
Samantha FishVocals, Guitars
Cassie TaylorBass, Backing Vocals
Jamie LitteDrums
Mike ZitoGuest on Push Comes To Shove
Produziert von: Mike Zito Länge: 47 Min 02 Sek Medium: CD
01. Down In The Swamp06. Otherside Of The Bottle
02. Runaway07. Soft And Slow
03. Today's My Day08. Push Comes To Shove
04. Money To Burn09. Louisiana Rain
05. Leavin' Kind10. Feelin' Alright

Das Album ist knapp zur Hälfte durch und ich hab schon mein Schlussstatement: "Amerikas Antwort auf die junge britische Blues-Explosion".
Dachte ich, doch wie meistens, wenn ich denke, kommt's anders. Aber von Vorne.
Dass die aus Missouri stammende Samantha Fish eine ganz tolle Gitarristin und leidenschaftliche Sängerin ist, davon konnte man sich erst kürzlich auf der BLUES CARAVAN Tour überzeugen und natürlich auch beim Hören des gemeinschaftlichen Albums mit Dani Wilde und Cassie Taylor. Letztere spielt, wie auf der Tour und in der Band ihres Vaters, Otis Taylor, auch auf diesem Album den Bass uns sorgt permanent für ein lebendiges, pumpendes Fundament. Dazu kommt noch Drummer Jamie Litte und fertig ist das Power-Paket. Lediglich bei einem Song gastiert Mike Zito, der ansonsten für die Produktion verantwortlich zeichnet, wie ja auch schon beim toll gemachten "Girls With Guitars" Album.
Mit Down In The Swamp eröffnet Samantha Fish ihr Solodebüt gleich mit einem wuchtigen Stampfer, der schwer brodelt stampft und schwitzt. Sie scheut sich nicht, bereits hier ihre Gitarre in Grenzbereichen aufheulen zu lassen und die Band folgt blindlings und vehement in diesen "Swamp-Blues". Das geht ja schon mal gut los.

Und geht gut weiter, mit dem flott dahinbrausenden Runaway. Wie ein 12-Zylinder rollt den Song dahin - erinnert ein bisschen an Baby Please Don't Go - ohne Chance gestoppt werden zu können. Macht Spaß, auf diesen Blues-Train aufzuspringen, sich von Samanthas Gitarre mitreißen zu lassen und den Fahrtwind in den Haaren zu spüren.
Hat die gemeinsame Arbeit abgefärbt, oder klingt nur für mich der Gesang manchmal nach der Caravan-Kollegin Dani Wilde? Von Nachteil ist das jedenfalls nicht.
Trotz des junge Alters, gerade mal Anfang 20, hat das Girl schon eine erstaunlich ausdruckstarke Stimme, die sehr direkt und kräftig kommt.
Sie kann aber auch durchaus mal laid-back, zurückgelehnt und leicht lasziv klingen, wie in dem Slow-Blues-Schieber Today's My Day. Da schrammelt die Slide-Gitarre, schrubbelt das Schlagzeug und wummert der Bass und alles wiegt sich im gemächlichen Takt. Kennt man in ähnlicher Form auch von der famosen Candye Kane.
Money To Burn schleicht sich zunächst locker und freundlich groovend zur Tür herein, um sich dann aber immer mehr zu einem bedrohlicher werdenden Blues-Stampfer zu entwickeln, mit einer sich hineinsteigernden Sängerin und wilder werdenden Gitarre.
Das Gitarrenspiel ist überhaupt eines der zahlreichen Highlights auf diesem Album. Meist gar nicht großartig verzerrt, schafft es Samantha Fish dennoch da zahlreiche Facetten und auch aggressive Töne aus ihrem Instrument heraus zu holen. Bei den fetzigeren Teilen, muss ich manchmal an den jungen Jimmy Page denken.
Zurück in die Sümpfe mit dem heißen Leavin' Kind. Erinnert mich teilweise an die frühen FLEETWOOD MAC, als die noch eine geile Blues-Band waren. Nur so wild mit dem Wah-Wah-Pedal waren sie damals nicht unterwegs.

Über das jumpende Otherside Of The Bottle hab ich mich im Konzert schon sehr gefreut und auch hier gefällt mir der, leicht staksige, Jazz-beeinflusste Song ausnehmend gut. Das liegt auch viel an der tollen, variantenreichen Gesangsleistung.
Langsam kommen, mit Soft And Slow ein paar Country Rock Anteile in diese Scheibe rein, was durchaus erfrischend kommt und die Qualitäten aller Beteiligten unterstreicht. Vor allem die Licks von der blonden Lady kommen richtig gut. Da merkt man, dass da noch mehr dahintersteckt, als ein paar Blueswurzeln. Das wird bei dem STONES-mäßigen Push Comes To Shove noch deutlicher hervor. Bei diesem Duett mit Mike Zito muss ich stark an Let It Bleed denken. Macht richtig Spaß und das kleine Gitarrenduell setzt dem noch die Krone auf.
Der nächste Song kommt einem dann nicht nur bekannt vor, den kennt man tatsächlich und zwar aus der Feder von Tom Petty. Samantha Fish bringt den Song, sehr passend, als Country-Folk-Ballade, mit schöner Slide-Gitarre und leicht melancholischem Gesang. Könnte ich mir gut im Langstrecken-Radio vorstellen.
Feelin' Alright stammt dann zum Schluss wieder aus der eigenen Feder, und beendet dieses Album in langsamer, jazzig-cooler, Late-Night-Stimmung. Hätte ich mir zum Beginn des Albums nicht so vorstellen können, aber weil Samantha Fish auch das so ansteckend und in jeder Hinsicht meisterhaft zelebriert, kann ich - leicht abgewandelt - doch sagen:
"Amerikas Antwort auf die junge britische Blues-Generation und ein Naturtalent in Sachen bodenständiger Blues, Country und Rock angeht."

Epi Schmidt, 18.04.2011

 

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