Samantha Fish

Wild Heart

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.07.2015
Jahr: 2015
Stil: Roots Rock, Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Samantha Fish
Wild Heart, Ruf Records, 2015
Samantha FishGuitar and Vocals
Luther DickinsonBass Guitar, Guitar, Lap Steel
Brady BladeDrums
Shontelle Norman-Beatty, RisseVocals
Lightnin' MalcolmGuitar on I'm In Love With You
Sharde ThomasDrums and Vocals on I'm In Love With You
Produziert von: Luther Dickinson Länge: 52 Min 56 Sek Medium: CD
01. Road Runner07. Turn It Up
02. Place To Fall08. Show Me
03. Blame It On The Moon09. Lost Myself
04. Highway's Holding Me Now10. Wild Heart
05. Go Home11. Bitch On The Run
06. Jim Lee Blues Pt. 112. I'm In Love With You

Irgendwie hab ich doch eine Weile gebraucht, mich mit der neuen Samantha Fish so richtig anzufreunden. Was beileibe nicht an der Qualität der Musik liegt, sondern eher an der Vielfältigkeit und meinem Problem, das so richtig einzuordnen…
Aber muss man Blues und Blues Rock einordnen? Auch die alten Meister des Genres pendelten zwischen elektrischem und akustischem Blues, zwischen Balladen und Rockern. So what? Das Cover von “Wild Heart“ sieht zwar zunächst eher nach Vampir-Film und Transsylvanien aus, aber dass es sich bei den Bäumen eher um Gewächse im Mississippi-Delta handelt, wird mit Road Runner sofort klargestellt. Produzent und Sideman wurde gewechselt und anstelle von Mike Zito steht dem Blues-Mädel nun Luther Dickinson zur Seite, der unter anderem den NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS und den BLACK CROWES zu den rechten Saitenklängen verholfen hat. Da klingt auch Samanthas drahtbespannte Zigarrenkiste richtig kernig.
Nach dem harten Beginn, folgt mit Place To Fall gleich eine bluesige Ballade, die sich schnell ins Ohr schleicht und dynamisch sich aufbaut. Spätestens hier wird äußerst deutlich, welche tollen Sound Dickinson der Scheibe verpasst hat.

Was macht eigentlich Sue Foles?, denke ich mir schon geraume Zeit hin und wieder. Vielleicht hat sie eine Verjüngungskur hinter sich und heißt jetzt Samantha Fish? Okay, ganz so weit ist es natürlich nicht, aber immer öfter erinnert mich Samantha an den spröden Charme der Kanadierin. Besonders in den gemäßigteren Stücken.
Mrs. Fish hat allerdings deutlich mehr Gefallen am Slide-Spiel, was bei dem Sound der Scheibe besonders gut macht. Hier ist Dickinson ein kongenialer Partner, der meist am Bass, oft auch an der zweiten (Lap Steel, Lead-) Gitarre den Sound bereichert. Mal etwas Swamp-Sound, im Stile von CCR, wie in Blame It On The Moon, dann wieder deftig stampfender Blues Rock, wie in Highway’s Holding Me Down oder in Turn It Up (was sonst?). Da nickt das rockorientierte Köpfchen schon schön im Takt auf und ab.
Dazwischen auch mal countryeske Country-Töne in Go Home, die aufzeigen, dass Fräulein Fish auch durchaus im Country-Lage unterkommen könnte.
Dass wir sie aber lieber im Blues behalten möchten, zeigt sich bei der Interpretation von Charlie Pattons Jim Lee Blues Pt. 1, der in herrlich puristischem Akustikstil gespielt und ganz hervorragend gesungen wird. Anspieltipp für die Old-Blueser.

Die der härteren Seite zugeneigten Hörer dürfen sich an rauen Slide-Sound von Show Me erfreuen, und der ständigen Steigerung im Song. Trotzdem sparsam instrumentiert, klingt das durchsichtig und gerade deswegen sehr “straight-in-the-face“.
Der Titelsong groovt ebenfalls sehr direkt und kommt im Southern Rock-angelehnten Stil, der ziemlich jede Party in Fahrt bringen dürfte.
Zu Zeiten des 2011er BLUES CARAVANS waren die teilnehmenden Mädels noch amüsiert über einen Song der Bitch heißt. Vier Jahre später präsentiert uns Samantha Fish das geil abgehende Bitch On The Run, mit jeder Menge Slide-Attacken und ungeheurem Drive. Richtig klasse!
Deutlich Southern orientiert ist das abschließende I’m In Love With You. Spartanisch, unterschwellig aufgeheizt und doch mit dem gewissen lässigen “Veranda-Feeling“. Eine weitere Nummer, welche sich im Ohr festsetzt, wie eigentlich ein Großteil dieses Albums. Man muss ihm ein paar Durchläufe gönnen, aber dann werden sich sehr schnell Favoriten herausschälen, die man nicht mehr missen möchte. Weiterhin macht es Spaß und bleibt spannend, die Karriere von Samantha Fish zu verfolgen.

Epi Schmidt, 30.06.2015

 

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