Titel
01. Intro: The Beginning Of The End
02. Slow Drain
03. Feed Your Head
04. Pump It Up
05. Be Still
 
06. You Get What You Pay For
07. Crazy Times
08. Funky Feng Shui
09. Father Time
10. Childhood's End
Musiker Instrument
Sammy Hagar Vocals, Guitar
Vic Johnson Guitar, Backing Vocals
Michael Anthony Bass, Backing Vocals
Jason Bonham Drums, Percussion, Backing Vocals
Additional Musicians:
Dave Cobb Acoustic & Electric Guitars

Kaum zu glauben, aber der umtriebige „Red Rocker“ wird dieser Tage, sprich am 13. Oktober, 75 Jahre alt. Samuel Roy Hagar, genannt Sammy, kann dabei auf eine ziemlich beachtliche Karriere zurück blicken, die er als Sänger der legendären Hard Rocker MONTROSE begann, bevor er als preisgekrönter Solokünstler durchstartete, Teil der Supergroup HSAS (Hagar Schon Aaronson Shrieve) wurde, bei VAN HALEN den scheidenden David Lee Roth ersetzte und schließlich mit gestandenen 61 Jahren die nächste Supergroup CHICKENFOOT aus der Taufe hob.

Doch wo andere sich so langsam aufs Altenteil vorbereiten, erfindet sich der ewig junge Surferboy aus Salinas, Kalifornien, immer wieder neu. Der Bar- und Restaurantbesitzer mit eigenen Spirituosenmarken, Verleger und Studioproduzent ist nebenbei auch als TV- und Radiomoderator sowie Buchautor erfolgreich.
Seine Alben wurden regelmäßig mit Platin ausgezeichnet und er selbst in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen. Zu guter Letzt bekam er einen Grammy verliehen und wurde von der mexikanischen Regierung zum ersten Honorar Konsul der Region Los Cabos ernannt.

Während der gesamten Zeit hat Sammy seine Solokarriere aber nie aufgegeben und immer weiter Alben veröffentlicht, seit der Jahrtausendwende als Sammy Hagar and the Waboritas aka Wabos. Seit dem Ende von VAN HALEN gesellte sich deren Bassist Michael Anthony immer wieder zum „roten Rocker“, zusammen tourten sie zum Beispiel als „The Other Half“ in Anspielung auf VAN HALEN.
Anthony war auch Teil von CHICKENFOOT und gehört seit 2015 zu Hagars neustem Geniestreich Sammy Hagar & The Circle, neben ex-WABO Vic Johnson und Jason Bonham (u. a. LED ZEPPELIN, BLACK COUNTRY COMMUNION, UFO). In dieser Besetzung hat die Band bereits ein Doppel-Live ( „At Your Sevice“ CD/DVD) sowie ein Studioalbum („Space Between“) vorzuweisen.

Foto: UMe

Während der Pandemie fand man sich virtuell zu sogenannten Lockdown Sessions zusammen und jammte dabei per Videokonferenz diverse Coversongs, die zusammen unter dem passenden Albumtitel „Lockdown“ veröffentlicht wurden, welches wegen der Entstehungsgeschichte aber nicht als offizielles Studioalbum gezählt wird.
Die Pandemie und andere Katastrophen inspirierten Hagar dabei zu dem neuen Album mit nicht minder treffendem Titel „Crazy Times“, welches im historischen RCA Studio A in Nashville unter der Regie des achtfachen Grammy-Preisträgers Dave Cobb, der auf dem Album auch als Gitarrist mitwirkt, aufgenommen wurde.

"Zurück ins Studio zu gehen, zu produzieren und mit der Musik zu sein, fühlte sich einfach natürlich an. Und es war anders als jede Platte, die ich je gemacht habe. Es gab Freude an der harten Arbeit, Katharsis und die Kameradschaft, nach der wir uns gesehnt hatten. Es war, als ob diese zwei Jahre, in denen wir nicht viel tun konnten, einfach vergessen waren, und wir kamen alle zusammen und ließen es in der Musik und den Texten heraus. Wir waren in der Lage, das auszudrücken, was wir alle fühlten" beschreibt Hagar die ersehnte Rückkehr zur künstlerischen Normalität.

Das Album enthält insgesamt 10 Songs, neun davon von Sammy wobei drei von der gesamten Band geschrieben wurden, sowie einer Coverversion von Elvis Costello and the Attractions aus dem Jahr 1978 (Pump It Up).
Nach ihrem viel gelobten Debüt "Space Between", welches in mehreren Kategorien Platz 1 der Billboard-Charts erreichte, war die Erwartungshaltung naturgemäß hoch, Sammy und sein innerer Kreis haben die Aufgabe jedoch souverän gemeistert.

Natürlich darf man kein weiteres „Street Mashine“ oder „Danger Zone“ erwarten aber muss auch keine altersschwache Rentnerband befürchten. Das Album groovt und rockt sich durchgehend durch die Bandbreite des Genres und lässt hier und da sogar Anklänge an VAN HALEN oder CHICKENFOOT erahnen.
Wird es doch mal balladesk oder akustisch mit Country Flair, kann Sammys nach wie vor beeindruckende Stimme jeden Zweifel darüber beseitigen, dass hier der „Red Rocker“ am Werk ist, auch wenn er schon mal nach Dan McCafferty oder Axel Rose klingt, was ja kein Nachteil sein muss, im Gegenteil.

Das Album erscheint zuerst nur als CD und digital und etwas später dann auch auf Vinyl. Letzteres ist hinsichtlich des Covers nicht uninteressant, da sich darin diverse Details verstecken, die es zu entdecken gilt und wozu man bei dem CD-Booklet wohl eine Lupe benötigt.
Wobei Booklet ist wohl zu viel gesagt, es handelt sich um ein einfaches Klappcover aus Karton, vielleicht der Umwelt und dem Klima zuliebe, möglich wär's.

 

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