Santana

Blessings And Miracles

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.10.2021
Jahr: 2021
Stil: Rock, Latin
Spiellänge: 56:51
Produzent: Carlos Santana, Salvador Santana, Asdru Sierra, Chris Stapleton, Greg Wattenberg and others

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Plattenfirma: BMG


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Steve Winwood

Living Colour

Metallica

Matchbox Twenty

Death Angel

Titel
01. Ghost Of Future Pull/New Light
02. Santana Celebration
03. Rumbalero
04. Joy
05. Move
06. Whiter Shade Of Pale
07. Break
08. She's Fire
 
09. Peace Power
10. America For Sale
11. Breathing Underwater
12. Mother Yes
13. Song For Cindy
14. Angel Choir/All Together
15. Ghost Of Future Pull II
Musiker Instrument
Carlos Santana Guitar, Percussion
David K. Matthews Keyboards
Cindy Blackman Santana Drums
Karl Peruzo Percussion, Timbarles, Congas
Benny Rietveld, JT Cure Bass
Asdru Sierra Lead Vocals, Synth, Drum Prograamming on 'Rumbalero'
Salvador Santana Keyboards, Synth, Vocals on 'Rumbalero'
Chris Stapleton Lead Vocals, Background Vocals, Guitar on 'Joy'
Rob Thomas Lead Vocals on 'Move'
Zac Barnett Lead Vocals on 'Move'
Steve Windwood Lead Vocals on 'A Whiter Shade Of Pale'
Ally Brooke Lead Vocals on 'Break'
Andy Vargas Lead Vocals on 'Break'
G-Eazy Lead Vocals on 'She's Fire'
Corey Glover Lead Vocals on 'Peace Power'
Tommy Anthony Rhythm Guitar, Lead Vocals on 'Mother Yes'
Marc Osegueda Lead Vocals on 'America For Sale'
Kirk Hammett lead Guitar on 'America For Sale'
Stella Santana Lead Vocals on 'Breathing Underwater'
Avi Snow Guitar and Vocals on 'Breathing Underwater'
Chick Corea Keyboards and Fender Rhodes on 'All Together'

Auch über 50 Jahre nach dem spektakulären Debüt auf dem Woodstock-Festival ist Carlos Santana immer noch Suchender. Was nicht bedeutet, dass er herumirrt, sondern dass er sich nicht zufrieden gibt, sich auf dem erreichten/gefundenen ausruht. Problemlos könnte er alle zwei Jahre um die Welt touren und sein Publikum mit seinen Hits und seinem einzigartigen Gitarrenspiel/-sound begeistern. Aber der Grandmaster des Latin-Rock hat viel mehr Lust auf neue Sounds, neue Songs, neue Zusammenspiele.

 

So sind seine Alben mal mehr auf seine afrikanischen oder südamerikanischen Wurzeln ausgerichtet, mal mehr auf Rock gebürstet, mal instrumental, mal mit unterschiedlichen Sängern. Vor ein paar Jahren rief er gar die legendäre Formation von SANTANA III wieder ins Leben. Folgerichtig SANTANA IV genannt. Auf seinem aktuellen Album hat er wieder einiges an Gästen zu bieten. Obwohl es zu Corona-Zeiten nicht immer möglich war, zusammen im Studio zu sein, sagt Carlos: “Es ist schon erstaunlich, wie wir heutzutage miteinander arbeiten und aufnehmen können, ohne im selben Studio zu sein. Ich schließe einfach meine Augen und bin im selben Raum mit demjenigen, mit dem ich spiele, auch wenn er eigentlich gar nicht da ist. Aber wir teilen die Frequenzen miteinander."

 

Diese mit uns geteilten “Frequenzen“ erhalten mit Ghost of Future Pull/New Light zunächst eine Art Intro aus dem Carlos' unverwechselbare Gitarre langsam “erwacht“. Vorsicht, wer hier zu laut dreht, denn gleich in der anschließenden Santana Cellebration geht’s von Beginn an mächtig zur Sache! Da legen die Latin-Trommeln und Santanas Gitarre los, als wären wir zurück im Jahr 1969. Den Song hat Carlos zusammen mit dem großen kamerunischen Musiker Manu Dibango geschrieben, der leider 2020 verstorben ist. Gerade die Rhythmusabteilung aus Carlos' Ehefrau Cindy und Karl Perazzo liefern hier ein Feuerwerk ab.

 

Ein weiteres Familienmitglied ist bei Rumbalero mit dabei: Sohn Salvador bringt zusammen mit Asdru Sierra moderne Dancefloor-Rhythmen und -Sounds mit ein. Vielleicht nicht jedes Puristen Sache, aber es zeigt einmal mehr, wie Carlos auch damit keine Probleme hat, das in seinen Stil zu integrieren. Zum abtanzen auf jeden Fall bestens geeignet. Chris Stapleton assoziiert man mehr mit Country, als mit Latin-Rock, aber wie gut er mit Santana in der Reggae-Nummer Joy harmoniert, macht Spaß. Lässt jeden Sommerabend locker ausklingen.

 

Zumindest ein Teil der Welt hat auf eine weitere Kollaboration von Santana und Rob Thomas gewartet, auch wenn keiner an ein neues Smooth erwartet. Es kommt auch keines, aber Move geht durchaus engagiert zur Sache und man lässt sich durchaus von Kombination aus tanzbarem Groove und Carlos verführerischen Gitarrenlinien mitziehen. “Gewartet“ hat ganz sicher niemand auf eine Coverversion von A Whiter Shade Of Pale und Schlimmstes hab ich befürchtet. Sobald allerdings Steve Winwood das Singen anfängt und sich Carlos' Gitarren-Licks hinzugesellen, verfliegen nahezu alle Vorbehalte. Aus der Nummer kann man jetzt nichts komplett Anderes machen, aber mit dem leichten Latin-Beat unterlegt kommt das gar nicht schlecht.

 

 

Gleich zwei Songs hat die wunderbare Diane Warren Carlos überlassen. Das getragene Break verzaubert durch das Gesangsduett von Ally Brooke und Andy Vargas, während der Rapper G-Eazy She's Fire seinen Stempel aufdrückt. Groovt natürlich gut und wenn es ein paar jüngere Leute für SANTANA gewinnt, hat es meinen Segen. Dann wird es wieder Zeit für härtere Sounds. Angeführt von LIVING COLOUR-Sänger Corey Glover geht’s hier schon gut zur Sache und Santana hat hier Schwierigkeiten, sich in Szene zu setzen. Rockt gut! Mit weniger Tempo, aber ähnlich heavy kommt America For Sale, mit DEATH ANGEL-Sänger Marc Osegueda und METALLICA-Axtschwinger Kirk Hammett daher. Auch da ist nur wenig SANTANA drin, aber allein schon die aggressiven Vocals von Osegueda reißen einen mit. Natürlich “duellieren“ sich Carlos und Kirk auch ein bisschen.

Danach scheint eine Erholung nötig, sodass Tochter Stella Santana in Breathing Underwater stimmlichen Balsam auf die Seelen der Hörer gießt. Sie hat den Song bereits auf ihrem eigenen Album veröffentlicht, aber der Papa wollte halt unbedingt dazu Gitarre spielen. Naja, dann...

Mit Mother Yes scheint man daran erinnern zu wollen, dass man mal als SANTANA BLUES BAND gestartet ist. Das war Mitte der 60er, aber hier fährt man tatsächlich wieder in jenem Fahrwasser und gefällt mir richtig gut, wie die Rhythmusabteilung hier permanent pusht. Diese Cindy Blackman Santana ist schon ein Tier!

 

Entsprechend hätte ich bei Song For Cindy etwas anderes erwartet, aber, wo die Liebe hinfällt, da ist Carlos mit seiner unvergleichlich singenden Gitarren nicht weit. War zumindest in den 70er Jahren so. Natürlich wird hier keines seiner zeitlosen Instrumental-Stücke daraus, aber man kann sich durchaus daran erfreuen. Wie auch am folgenden Titel. Der Angel Choir ist dem zu Beginn des Jahres verstorbenen Chick Corea gewidmet und wird von seiner Frau Gayle Moran Corea nahezu sphärisch vorgetragen. Das mündet direkt in All Together, wo Chick Corea nochmal zusammen mit Carlos zu hören ist. Corea hatte seinen fertig eingespielten Part noch vor seinem Tod an Carlos geschickt und so kann man sich hier an zwei Koryphäen des Jazz- und Latin-Rock noch einmal erfreuen.

 

Zum Abchluss lassen wir den Meister selbst zu Wort kommen:

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich Gänsehaut bekomme, wenn ich diese Musik spiele. Dieses Album hat eine gewisse Frische und was ich besonders daran mag, ist, wie rein und unschuldig es sich anfühlt. Ich habe nicht versucht, ‚Abraxas‘ oder ‚Supernatural‘ nachzuahmen oder zu kopieren – diese Platte ist wie Wellen aus Licht, und ich bin ein Surfer, der auf diesen Wellen reitet, die so zu Songs von verschiedenen Künstlern, Kreativen und Architekten werden

 

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