Santana Santana IV, Santana IV Records, 2016 |
Carlos Santana | Guitar | |||
Neal Schon | Guitar | |||
Gregg Rolie | Hammond Organ, Vocals | |||
Michael Shrieve | Drums | |||
Michael Carabello | Percussions | |||
Karl Perazzo | Percussions | |||
Benny Rietveld | Bass | |||
Guest: | ||||
Ronald Isley | Vocals | |||
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01. Yambu | 09. Suenos | |||
02. Shake It | 10. Caminando | |||
03. Anywhere You Want To Go | 11. Blues Magic | |||
04. Fillmore East | 12. Echizo | |||
05. Love Makes The World Go Round | 13. Leave Me Alone | |||
06. Freedom In Your MInd | 14. You And I | |||
07. Choo Choo | 15. Come As You Are | |||
08. All Aboard | 16. Forgiveness | |||
Ist das wirklich wahr? Eine SANTANA-Reunion im alten Siebziger Jahre Line-Up? Ja, tatsächlich, die alten Kämpen haben sich zusammengerauft, um alte Zeiten hochleben zu lassen. Wer kann's ihnen nach knapp 45 Jahren verdenken. Die meisten der hooked-on-music Leser und die SANTANA-Fans der ersten Stunde gehen so gaaanz langsam auf die 60 zu und reden beim Stammtischtreffen entweder über alte, glorreiche und wilde Zeiten oder über die herannahende Rente oder schlimmstenfalls über irgendwelche nervigen oder gar tückischen Krankheiten.
Insofern nimmt es kein Wunder, dass sich Gevatter Carlos (68) mit seinen alten Kollegen Gregg Rolie (68), Neal Schon (62), Michael Shrieve (67) und Michael Carabello (68) zusammenhockt, um ein neues Albumprojekt auszuhecken. Noch einmal die alte Magie spüren. So lange sie es können, sollen sie es doch machen. Immerhin sind die Jungs noch bei uns. Zu viele Helden sind inzwischen verstorben. Welch ein Jammer. Nun sind Ehrfurcht und Dankbarkeit angesagt. Und natürlich Spaß, Vergnügen, Freude und Lust.
All diese Attribute vereinen sich in Maßen auf der allerneuesten SANTANA Platte. Wir hören nichts Neuartiges, nichts Ungewöhnliches, sondern lediglich den SANTANA-Stil den wir alle von den ersten drei Scheiben kennen. Etwas fetter natürlich als damals, mit modernen Mitteln produziert und so druckvoll, dass die Stereoanlage schmatzt. SANTANA IV klingt dadurch nicht besser, sondern nur etwas zeitgemäßer. Letztlich klingen die alten Platten sogar besser, lebendiger irgendwie.
Bei allem Respekt, niemand sollte jetzt ein so ungemein schwungvoll, sexy und lustvoll pulsierendes Teil erwarten wie "Abraxas" oder "Santana III", kein neues Se a cabo oder Samba pa ti, kein neues Batuka, Toussaint L'Ouverture oder Jungle strut erhoffen. Nein, das war damals und kommt nie wieder. Jetzt, im Jahre 2016 erinnert zwar vieles an 1971 und 1972, aber so frisch, überraschend und mitreissend wie seinerzeit klingt es nachvollziehbarerweise nicht.
Bliebe man sachlich und völlig neutral , könnte man sagen "Santana IV" wärme olle Kamellen neu auf. Begegnet man Carlos und seinen Gefährten eingedenk der alten Glanztaten mit dem nötigen Respekt, bleibt einem die Freude über ein wider Erwarten recht gelungenes und sehr ordentliches SANTANA Album. Es macht schon Spaß, den Jungs wieder zuzuhören. Und ja, das im wahrsten Wortsinne alte 70s Line-Up hat's tatsächlich noch drauf. Ein Armutszeugnis oder eine Bankrotterklärung klingen ganz bestimmt völlig anders.