Saracen

Vox In Excelso

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.09.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Saracen
Vox in excelso, Escape Music, 2006
Steve BettneyVocals
Rob BendelowGuitar
Paul BredderKeyboards
Richard BendelowBass
Mark CrossDrums
Produziert von: Martin Krenlund Länge: 72 Min 35 Sek Medium: CD
1. Lament7. Vive dieu... Saint amour
2. Meet me at midnight8. The power and the glory
3. Exile9. Chain reaction
4. The order10. Vox in excelso
5. Militum Christi11. Where was their god?
6. Mary12. Priory of Zion

Die britischen Bombast-NWoBHM-Veteranen SARACEN bescheren uns mit "Vox in excelso" nicht nur das bereits dritte Werk in der fünfundzwanzigjährigen Bandgeschichte, sondern zugleich ihr erstes Konzeptalbum.

Die ausladende Geschichte könnte durchaus der Gedankenwelt eines Dan Brown entstammen und den Plot für den nächsten SAT1-Film-Film-Film zur Adventszeit abliefern.
Sie beginnt zwar nicht bei Adam und Eva, aber immerhin beim Lattenjockel und seinem Lieblingsgroupie Maria Magdalena.

Nach einer heißen SM-Orgie am Berg Golgatha setzen sich die beiden bei Nacht und Nebel nach Südfrankreich ab und sorgen dort fortan wild und hemmungslos für die Fortführung ihrer Blutlinie.

Starke tausend Jährchen später begeben sich wackere Recken aus dem Land der Froschverzehrer nach Jerusalem und gründen dort mit Hilfe von Sponsorgeldern des alten Mannes aus dem Vatikan eine geheime Wehrsportgruppe. Mit eiserner Hand sorgen sie unter der ortsansässigen, ungläubigen Zivilbevölkerung für Zucht und Ordnung, und bringen ihnen unverzichtbares Vokalbular wie 'Jihad' bei.

Doch auch der Spaß kommt nicht zu kurz. Bei einer schicksalshaften Begegnung zwischen ihrem obersten Schergen und Maria Magdalena, die sich gerade auf Heimaturlaub befindet. Maria sieht trotz ihres mittlerweile fortgeschrittenen Alters noch recht knackig aus, kann aber ihr Plappermäulchen nicht mehr im Zaum halten. So gelangt die Kampfsporttruppe Templer in den Besitz des größten Geheimnisses der neuen Glaubensstömung, die sich inzwischen wie ein Krebsgeschwür über die bekannte Welt ausgebreitet hat.

Die folgenden Jahre nutzt unsere schlagende Verbindung sich im Zuge fortschreitender Kommerzialisierung als Söldnerheer zu verdingen und gelangt so zu nicht ganz bescheidenem Reichtum und Einfluss. Dies macht vor allem den kleinen König Phillipp, den Herrscher über alle Boule-Spieler und Pastistrinker ganz zappelig und an einem wunderschönen Freitag, dem 13. im Jahre 1307 nach Lattenjupp beschließt er dem Treiben ein Ende zu setzen.

Er entzieht den Templern die Lizenz zu töten, beschlagnahmt ihren Besitz und lässt alle, die nicht schnell genug auf umliegende Bäume flüchten inhaftieren. Die Enttäuschung ist groß, dass die Führungsriege selbst bei Anwendung von bewährten Überzeugungsritualen der Inquisition weder ihr Geheimnis noch die Koordinaten ihrer sagenhaften Schatzinsel preisgeben wollen. Den Befehl zur Endlösung der Templerfrage beantworten diese mit einer kleinen, aber feinen Verwünschung, die binnen kurzem sowohl den zappeligen Philipp als auch den selbsternannten Gottesvertreter im Vatikan dahinrafft.

Nachdem sich die erste Aufregung etwas gelegt hat, operieren die Überlebenden des Kampfbundes im Geheimen weiter bis in die heutige Zeit, während die Nachkommen unseres Outlaw-Paares vom Anfang der Geschichte der Weisung 'seid fruchtbar und mehret euch' folgen und in der Folgezeit solch illustre Zeitgenossen wie Da Vinci, Newton und Hugo züchten.

Die musikalische Umsetzung ist dann nicht ganz so abgefahren wie die Story selbst. SARACEN konzentrieren sich auf ihr Stammmetier und präsentieren dem Hörer eine ansprechende Mischung aus MAGNUM der Siebziger Jahre, URIAH HEEP der Achtziger, wie man sie von Alben wie "Abominog" her kennt und Einflüssen der 'New wave of British Heavy Metal', irgendwo zwischen DEMON und PRAYING MANTIS.

Über weite Strecken ist das ganz nett gemacht, wenngleich etwas dick vom Staub vergangener Rockdekaden bedeckt. Trotz einer in den Kompositionen allgegenwärtigen Eingängigkeit sollte man "Vox in excelso" einige Hördurchgänge zum Reifen gönnen.

Martin Schneider, (Impressum, Artikelliste), 15.09.2006

 

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