Diamonds In The Dark, Sugarhill Records, 2007 | ||||
Sarah Borges | Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Organ, Wurlitzer, Electric Sitar | |||
Mike Castellana | Electric & Acoustic Guitar, Pedal Steel | |||
Binky | Bass | |||
Rob Dulaney | Drums | |||
Gäste: | ||||
Paul Q. Kolderie | Mellotron, Vox Organ, Omnichord | |||
Jabe Beyer | Guitar, Farfisa | |||
Steve Malone | Pedal Steel | |||
Sean Slade | Piano | |||
Jake Brennan | Guitar | |||
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1. The Day We Met | 7. Modern Trick | |||
2. Come Back To Me | 8. Belle Of The Bar | |||
3. Stop And Think It Over | 9. Open UpYour Back Door | |||
4. Around 9 | 10. Lord Only Knows | |||
5. Lonely Town Of Love | 11. Diablito | |||
6. False Eyelashes | 12. Blind Love | |||
Sarah Borges zweites Album (ihr Erstling "Silver City" erschien 2005) "Diamonds In The Dark", dass sie wiederum gemeinsam mit ihrer angestammten Combo THE BROKEN SINGLES einspielte, klingt wie ein verspielter Rückblick auf bessere Zeiten, als die Wurlitzer Musikboxen noch jede Menge feiner Singles vorwiesen, die bedenkenlos zwischen Country, Rockabilly, Pop und Punk pendelten, um auch wirklich jedem vergnügungssüchtigem Hörer ein Wohlgefühl zu vermitteln. Sarah Borges kompiliert mit ihren "Diamonds In The Dark" ein blitzendes und blinkendes Kompendium amerikanischer Musiktraditionen, die sich trotzig gegen alle schubladenorientierten Hörgewohnheiten stemmt. Ein wenig erinnert dies auch an die stilistische Offenheit ihrer Kollegin Eleni Mandell, obwohl die BROKEN SINGLES wesentlich mehr Rockattitüde und beißenden Twang mit einbringen.
Ihren Eigenkompositionen fügt die aus Massachusetts stammende Borges einen kleinen, aber feinen Reigen aus Coverversionen bei, die ihre Variabilität nur noch unterstreichen. Da brilliert neben Come back to me, von L.A.'s Punklegende X - und nebenbei Borges Lieblingsband - ganz selbstverständlich das von Dolly Parton bekannt gemachte False eyelashes. Da singt sie plötzlich mit rotznäsiger Aufsässigkeit, im Stile einer Spätsechziger Girl-Group, das rasante Stop and think it over und begleitet uns am Ende des Abends durch den leeren, verhallten Tanzsaal und schluchzt uns Tom Waits Blind love ins Ohr.
Das Schöne an "Diamonds In The Dark" ist, dass Sarah und ihre Band, in der besonders Gitarrist Mike Castellana einen hervorragenden Eindruck hinterlässt, den Bogen nie überspannen und den sicherlich nicht leicht zu bewältigenden Balanceakt zwischen diversen musikalischen Stilen und einer einheitlich wirkenden Performance relativ locker absolvieren. Das Album wirkt zu keiner Minute verkrampft, sondern überzeugt mit heißblütiger und hingebungsvoller Unbekümmertheit. Eine Einheit, die ihr musikalisches Potenzial voll ausschöpft.
Das von Studioass Paul Q. Kolderie (HOLE, RADIOHEAD, DINOSAUR JR., THE PIXIES, UNCLE TUPELO, THROWING MUSES, MORPHINE) soundtechnisch hervorragend in Szene gesetzte Werk überzeugt auf der ganzen Linie und macht, ebenso wie Borges 2005er Debutalbum richtig viel Spaß. Eine echte Empfehlung.