Titel |
---|
Chapter I: Terra Ingloria |
01. Through The Crystal Portal |
02. We Only Saw The Shadows Of Life |
03. Ancient Visitors |
04. The Spinning Tomb |
Chapter II: Terra Vis |
05. Obsidian Eyes |
06. The Powers Of Suffering That Be |
07. Apocalyptic Serenity |
08. Let us Descend |
Musiker | Instrument |
---|---|
Anders Eriksson | Rhythm Guitars |
Alvaro Svanero | Drums |
Peter Laitinen | Rhythm & Lead Guitars, Keyboards |
Heval Bozarslan | Vocals |
Jonas Söder | Bass |
Extreme Metal? Gerne, wenn es außergewöhnliche Musik ist, die emotional bewegt. Das erlebe ich allerdings eher selten, wenn die Protagonisten ihren Sound auf einem Death Metal-Fundament aufbauen. Das ist mir in der Regel schlicht zu stumpf. Mit den schwedischen SARCASM - nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen slowenischen Thrashern - geht es mir zunächst ähnlich. Prügel, Knüppel, Grunz... selbst wenn der hohe Melodieanteil sofort angenehm auffällt und verspielte, leicht progressive Schlenker Kreativität und Finesse erahnen lassen.
Das erste Mal packen mich die Jungs so richtig mit dem schwerfällig dahin kriechenden Doom-Track Ancient Visitors, der durch seine atmosphärische Melodieführung und Spoken Word Passagen aufhorchen lässt. Im zweiten Kapitel von "Stellar Stream Overdrive" geht die Band noch einen Schritt weiter und sprengt das Death Metal-Korsett regelrecht. Gesangslinien, wie man sie eher aus dem Black Metal kennt, dazu Melodiebögen, die fast schon neoklassisch anmuten. Harsche Gitarren wechseln sich mit verführerischen Keyboardpassagen ab, ruhige Momente werden von galoppierender Raserei nach allen Regeln der Kunst überrollt. Harmonie und Schönheit kollidieren mit brutaler Aggression und garstigen Auswüchsen.
Natürlich ist das keine leicht verdauliche Kost zum nebenbei hören, aber es ist eben auch keine beliebige Allerwelts-Musik. Man muss sich bewusst darauf einlassen und dann bietet "Stellar Stream Overdrive" dem Hörer die Möglichkeit dem Alltag in eine Welt extremer Klänge unterschiedlicher Schattierung zu entfliehen und sich einem emotionalen Wechselbad auszusetzten. Das ist definitiv keine Scheibe, die man regelmäßig aus dem Regal zieht und auflegt. Dafür dürfte sie sich als zeitlos erweisen und bei jedem Eintauchen neue Facetten enthüllen...