Savoy Brown

Blues All Around

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.03.2023
Jahr: 2023
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 46:05
Produzent: Kim Simmonds

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Plattenfirma: Quarto Valley Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Falling Through
02. Black Heart
03. Going Down South
04. Gypsy Healer
05. Blues All Around
06. Texas Love
 
07. Winning Hand
08. Hurting Spell
09. Can't Go Back To My Hometown
10. California Days Gone By
11. My Baby
12. Falling Through The Cracks
Musiker Instrument
Kim Simmonds Guitar, Vocals, Organ & Harmonica
Garnet Grimm Drums & Percussion
Pat DeSalvo Bass

Mit Kim Simmonds verstarb am 13. Dezember 2022 ein echtes Urgestein des Blues Rock. Seine 1965 gegründete Band SAVOY BROWN war Sprungbrett für Größen, wie Bill Bruford (KING CRIMSON, YES), Paul Raymond (UFO, MSG) oder Andy Pyle (THE KINKS). Weitere namhafte Musiker, wie Stan Webb, Miller Anderson und Hughie Flint finden sich auf den Alben der Band. Und nicht zuletzt gingen natürlich FOGHAT aus SAVOY BROWN hervor. Kim Simmonds blieb das Aushängeschild und der Leader und noch im vergangenen Jahr nahm er ein neues Album mit seiner Band auf, in der Hoffnung, damit auf Tour zu gehen.

Seine bereits angeschlagene Gesundheit brachte es mit sich, dass er für die Aufnahmen zunächst seine Gitarre und den Gesang aufnahm und Bass und Schlagzeug erst anschließend eingespielt wurden. Jeder, der schon einmal damit zu tun hatte, weiß, dass das schier ein Ding der Unmöglichkeit ist. Aber sein jahrelanges Rhythmus-Duo, bestehend aus Garnet Grimm und Pat DeSalvo, versteht sich offensichtlich blind mit Simmonds und lieferte einen großartigen Job ab. “They're heaven sent“, würdigt Simmonds sie zurecht in den Liner-Notes.

Mit Falling Through, bzw. Falling Through The Cracks, übernimmt Simmonds allerdings sowohl Beginn wie Ende des Albums komplett allein. Liefert er mir Ersterem noch ein knapp einminütiges Intro, irgendwo zwischen frühen ZZ TOP und John Lee Hooker, wird zum Schluss ein ausgewachsener, 5-minütiger, Titel daraus, der die Richtung zu 100% beibehält und damit gleichzeitig unter Beweis stellt, wie gut Kim Simmonds im Alter immer noch war. Daran, hier die Spannung hoch zu halten, wären nämlich die meisten Gitarristen gescheitert. Zwischen den beiden Songs geht’s richtig blues-rockig zur Sache, und auch hier zeigt sich, dass Simmonds ein ebenso toller Gitarrist wie Sänger ist. Der Mann hat einfach Charakter. Das zeigt sich in seinem herrlichen, zeitlosen Gitarrensound und ebenso in dem Feeling, mit dem er seine Songs singt.

Und wenn eine Hammond gefragt ist, dann spielt die auch noch mit ein. Ob leicht schleppend, bei Going Down South, mit Slide-Gitarre, heavy groovend, wie im Gypsy Healer, mit dreckigen Riffs und leise heulender Harmonika, oder locker swingend, im SANTANA-Stil, wie im Titelsong, es hat alles eine tolle Qualität. Klar, großartige Überraschungen, oder Wendungen, gibt’s hier nicht, aber das können auch die wenigsten Blues-Fans vertragen. Hier gibt’s Bewährtes und trotzdem Ansprechendes. Wie der grob-kernige Gitarrensound in Texas Love, mit seinem Sprechgesang, oder langsame 12-Takter Winning Hand, bei dem Kim Simmonds seine Slide-Fähigkeiten einmal mehr demonstriert.

Besonders gefällt mir der Slide-Boogie California Days, allein schon wegen dem herrlichen Klang der Gitarre und auch My Baby gleich danach, mach richtig Spaß. Ein echter Jammer, dass diese Songs wohl keine Bühne mehr sehen werden. Es sei denn, es nimmt sich ihrer einer an. Neben seinem ohnehin großartigen Lebenswerk, hätte sich Kim Simmonds kaum einen besseren Nachruf schaffen können.

 

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