Saxon

The Eagle Has Landed - Pt. 3

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.08.2006
Jahr: 2006

Links:

Saxon Homepage

Saxon @ facebook

Saxon @ twitter



Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Saxon
The Eagle Has Landed - Pt. III, Steamhammer/SPV, 2006
Biff Byford Vocals
Paul Quinn Guitar
Nibbs Carter Bass
Doug Scarratt Guitar
Jörg Michael (2004) Drums
Nigel Glockler (2005) Drums
Länge: 49 Min 47 Sek Medium: CD
CD 1:
1. This Town Rocks (Stockholm 2005)9. Warrior (Nürnberg 2005)
2. Backs To The Wall (Nürnberg 2005)10. See The Light Shining (Hamburg 2005)
3. Redline (Hamburg 2005)11. To Hell And Back Again (Hamburg 2005)
4. Stand Up And Be Counted (Berlin 2005)12. Stallions Of The Highway (Fulda 2005)
5. Never Surrender (Berlin 2005)13. Wheels Of Steel (Nürnberg 2005)
6. Frozen Rainbow (Fulda 2005)14. And The Bands Played On (Wacken 2004)
7. Suzie Hold On (Nürnberg 2005)15. Crusader (Wacken 2004)
8. Play It Loud (Nürnberg 2005)
CD 2:
1. The Return (Paris 2004)10. Jack Tars (Kiel 2004)
2. Lionheart (Paris 2004)11. English Man 'O' War (Kiel 2004)
3. Man & Machine (London 2004)12. Court Of The Crimson King (Kiel 2004)
4. Beyond The Grave (London 2004)13. Broken Heroes (Kiel 2004)
5. Searching For Atlantis (London 2004)14. Dragon's Lair (Kiel 2004)
6. To Live By The Sword Pt. 1 (London 2004)15. Rock Is Our Life (Wacken 2004)
7. Unleash The Beast (London 2004)16. Travellers In Time (Wacken 2004)
8. To Live By The Sword Pt. II (London 2004)17. Solid Ball Of Rock (Wacken 2004)
9. Flying On The Edge (Paris 2004)

SAXON sind eine Legende der NWOBHM. Da wird kein Widerspruch geduldet, und allen Nörglern sei gesagt: "(Show) No Mercy!" Doch da wo ein gewisser Herr König von einer kalifornischen Band namens "Totschläger" noch den Tod durchs Schwert (Die By The Sword) ankündigte, begeben wir uns aufs Terrain der freien Meinungsäußerung und bemühen uns um eine ehrliche Kritik.
"Legendär" muss nicht immer unbedingt für Begriffe wie "ausverkauft" oder "höchste Qualität" stehen. Vor ca. 24 Monden wurde bereits an gleicher Stelle versucht, dieses am Beispiel von MOTÖRHEAD zu verdeutlichen. Insbesondere geht es dabei um die jüngeren Leser/innen, welche die sogenannten "Blüte-" bzw. "Glanzzeiten" diverser Heroen aufgrund ihres Lebensalters gar nicht miterleben konnten bzw. durften.

Die "New Wave Of British Heavy Metal" ist ohne SAXON einfach nicht vorstellbar. Alben wie "Wheels Of Steel", "Strong Arm Of The Law" (beide 1980), "Denim And Leather" (1981) oder "Power And The Glory" (1983) dürften über jeden Zweifel erhaben sein und gehören in den Haushalt jedes Metallers.
Trotzdem, auch schon damals war längst nicht alles Gold was glänzte. Die '81er-Tour war zumindest auf dem Kontinent längst nicht so "sagenhaft" besucht, wie es jüngeren Semestern heute vielleicht erscheinen mag.
SAXONs erstes Live-Album, "The Eagle Has Landed" (1982), beinhaltete gerade einmal einige Songs der Alben von 1980/81, während das Debut von 1979 völlig außen vor blieb. Warum wohl?
Vergleichen mit Genre-Klassikern wie "Strangers In The Night" (UFO, 1979), "Unleashed In The East" (JUDAS PRIEST, 1979), "No Sleep 'Til Hammersmith" (MOTÖRHEAD, 1981), "Live And Dangerous" (THIN LIZZY, 1978) oder "Highway Song Live" (BLACKFOOT, 1982) konnte das Live-Debut der (Angel-)Sachsen nie standhalten. Wenn im Fall von "The Eagle Has Landed" 24 Jahre später von einem "live classic" die Rede ist, werde ich schon sehr nachdenklich.
Dass "The Eagle Has Landed Pt. II" im Jahre 1996 nicht gerade die Welt aus den Angeln hob, lag nicht unbedingt an den sympathischen Engländern. Die (Rock-) Welt hatte sich seit den frühen Achtzigern (ganz) viel weiter gedreht, und die Recken der NWOBHM genossen, von Ausnahmen wie IRON MAIDEN abgesehen, nur noch Kultstatus. Die Jungs um Sänger Biff Byford hatten noch Glück, denn sie konnten aufgrund ihrer zumeist starken Live-Shows nach wie vor von ihrer Musik leben.
Ich schreibe bewusst "Live-Shows", denn mal ehrlich, welches Album hat seit 1983 vollständig überzeugt? Wenn die heutige Plattenfirma "Crusader" (1984) als "landmark album" preist, verweise ich einmal auf einen Blick in Langenscheidts Taschenwörterbuch. Landmark = Landmarke, Grenz-, Markstein, Wendepunkt, Wahrzeichen. Nach meinem Dafürhalten liegen wir da mit "Wendepunkt" ganz richtig. Klar, der Titelsong wird bis heute immer wieder lautstark verlangt und hat gewiss seine Qualitäten. Doch der Rest? Der Gentleman schweigt (und genießt n-i-c-h-t!). Seit mehr als zwei Dekaden lässt sich über die Releases der "NWOBHM-Legende" trefflich streiten. Ich favorisiere "Dogs Of War" (1995) und "Metal Head" (1999), aber das ist ohnehin eine Geschmackssache.

Jetzt also ein drittes "The Eagle Has Landed". Wer eine "Best Of Live" erwartet hat, liegt wahrscheinlich daneben. Vielmehr handelt es sich bei der ersten CD um Auszüge jener Tour, auf welcher man nur Material der ersten sechs Alben spielte. Also bis einschließlich "Crusader". Positiv kann vermerkt werden, dass sich die Songs aus ihrem Debut-Album trefflich machen und eigentlich keine livehaftigen Vergleiche mit den nachfolgenden Longplayern zu scheuen brauchen.
Die zweite CD beginnt zeitmäßig bei "Solid Ball Of Rock" (1991), mit Ausnahme von Broken Heroes ("Innocence Is No Excuse",1985). Ein sogenannter "Konzerteindruck" entsteht allerdings zu keiner Minute, da die Aufnahmen aus verschiedenen Gigs stammen und man das wohl bewusst auch ohne Nachbearbeitungen so herüberbringt. Ehrlich ist so etwas schon, nur ob das jedem zusagt? Allein aufgrund seiner langen Spieldauer ist das vorliegende Doppelalbum für Fans sicherlich ein Muss, für Neu- bzw. Quereinsteiger sind die ersten beiden "Eagles" allerdings empfehlenswerter. Zudem lässt sich auch über den Sound diskutieren. Zumindest phasenweise empfinde ich diesen als reichlich drucklos, eine fette livehaftige Dröhnung stelle ich mir anders vor.
Ich lese bei den Drummern die Namen Jörg Michael (2004) und Nigel Glockler (2005). Dann hört mal in Solid Ball Of Rock (recorded live at Wacken 2004) herein. War Mr. Byford da schon so breit, dass er einen gewissen Herrn Randow hinter sich gesehen hat? Oder war's tatsächlich das teutonische Kraftwerk?

Leute, live sind SAXON eine Macht. Schaut sie Euch an, sobald es die Band in eine Location in Eurer Nähe verschlägt. Was dieses Album betrifft, ist allerdings eine vorherige Hörprobe empfehlenswert, denn so mancher Blindkauf entpuppte sich in der Vergangenheit als Blindgänger.
Anspieltips: Frozen Rainbow, Stallions Of the Highway, Lionheart und Travellers In Time.

Jürgen Ruland, 13.08.2006

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music