Scar Symmetry The Singularity (Phase I : Neohumanity), Nuclear Blast, 2014 |
Roberth Karlsson | Lead Growl Vocals | |||
Per Nilsson | Guitars | |||
Kenneth Seil | Bass | |||
Henrik Ohlsson | Drums | |||
Lars Palmqvist | Lead Clean Vocals | |||
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01. The Shape of Things to Come | 05. The Spiral Timeshift | |||
02. Neohuman | 06. Children of the Integrated Circuit | |||
03. Limits To Infinity | 07. Neuromancers | |||
04. Cryonic Harvest | 08. Technocalyptic Cybergeddon | |||
SCAR SYMMETRY feiern in diesem Jahr nicht nur ein Bandjubiläum - die Band wird in diesem 10 Jahre alt -, sondern liefern auch gleich dazu das sechste Studioalbum.
Für den ganz großen Durchbruch hat es dabei in der letzten Dekade leider nicht gereicht und das ist meiner Meinung mehr als verwunderlich.
Denn gerade auf "The Singularity (Phase I : Neohumanity)" finden sich eine ganze Reihe von Songs, die eigentlich nur auf ein großes Publikum warten.
Dass Band und Plattenfirma für das Genre der Schweden das Genre "Melodic Death Metal" bemühen, ist dabei nur die halbe Wahrheit. SCAR SYMMETRY verwenden nämlich noch eine ganze Reihe anderer Metal-Schubladen, die ihrer Kapelle zu einem einzigartigem Sound mit gewissen Alleinstellungsmerkmalen verhilft.
Sicherlich growlt sich Roberth Karlsson durch einen Großteil der Songs, innerhalb dieser Lieder wird der Zuhörer aber auf eine Reise geschickt, die bei Death Metal und Metalcore beginnt, über Power Metal und Progressive Metal weiterführt, um das Ganze schließlich mit hymnischen AOR-Refrains münden zu lassen.
Man erlebt hier quasi OPETH, HELLOWEEN, FATES WARNING, DREAM THEATER, YES, GENESIS und SURVIVOR in einem Song.
Das klingt fast so, als wenn die Schweden sich nicht so richtig für eine Stilrichtung entscheiden konnten. Wer aber solche brillanten Tracks wie Neohuman oder Cryonic Harvest hört, der merkt, das dieser Genremix tatsächlich funktioniert.
Wenn man auf dieser Platte überhaupt ein Haar in der Suppe finden will, dann vielleicht den Umstand, dass SCAR SYMMETRY immer innerhalb der Lieder variieren, die Songs selbst folgen aber stets einem ähnlichen Muster. Vielleicht wäre es für den Spannungsbogen des Albums besser gewesen, zwischendurch die ein oder andere ruhige Passage einzuflechten oder sich bei einem Lied einfach mal auf ein Genre festzulegen.
So bleibt das Instrumental Children of the Integrated Circuit der einzige Moment, zu dem sich die Schweden auf "The Singularity (Phase I : Neohumanity)" von ihrem Grundausrichtung entfernen.
Trotzdem ist diese Scheibe wirklich hörenswert, weil der Sound von SCAR SYMMETRY viel Neues bietet und sich in den knapp 45 Minuten tolle Kompositionen finden. Der Erfolg wäre den Schweden daher sehr zu gönnen.
Hoffentlich behält Nuclear Blast weiterhin den langen Atem, mit dem sie die Band schon eine ganze Weile begleiten.