Schandmaul

Von Spitzbuben und anderen Halunken

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CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2001

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Schandmaul
Von Spitzbuben und anderen Halunken, Fame Recordings, 2001
Thomas Lindner Stimme, Akustik-Gitarre, Akkordeon, Percussion
Hubsi Widmann Bass, Mandoline, Drehleier, Gesang
Birgit Muggenthaler Flöten, Schalmeien, Dudelsack, Percussion, Gesang
Martin Duckstein E-Gitarren, Akustik-Gitarre, Klassische Gitarre, Gesang
Anna Kränzlein Geige, Drehleier, Gesang
Stefan Brunner Schlagzeug, Percussion, Gesang
Produziert von: Hubsi Widmann und Schandmaul Länge: 46 Min 42 Sek Medium: CD
1. Herren der Winde7. Gebt acht!
2. Der junge Siegfried8. Der letzte Tanz
3. Die letzte Tröte9. Frühlingstanz
4. Eine Waldmär10. Der Talisman
5. Powerdudler11. Der Tropfen
6. Die goldene Kette12. Henkermahlzeit

Mittlerweile tummelt sich in der Szene doch eine recht stattliche Anzahl von Bands, die entweder den Brückenschlag zwischen mittelalterlichem Liedgut und Rockmusik wagen, oder wenigstens mittelalterliche Instrumente zur Erschaffung ihrer musikalischen Visionen einsetzen. Braucht es da überhaupt noch eine weitere Band wie SCHANDMAUL?
Definitiv JA, denn SCHANDMAUL besetzen eine Nische, die zumindest musikalisch seit den Siebzigern und dem Aus für die damaligen Szenepioniere OUGENWEIDE sträflich vernachlässigt wurde.
Es sind vor allem Folk- und Liedermacherelemente, die in die Musik einfließen, wo andere verstärkt brachialen Gitarren oder Computerbeats den Vorzug geben.

Wer also eine Blaupause der EXTREMOS oder der TANZWÜTIGEN erhofft, ist bei SCHANDMAUL genauso an der falschen Adresse, wie der Verfechter der rein traditionellen Lehre, der nach den neuen CORVUS CORAX oder ESTAMPIE sucht.
SCHANDMAUL gehen ihren eigenen Weg - und das ist gut so!

"Von Spitzbuben und anderen Halunken" besticht durch seine Unbekümmertheit und in gewisser Weise auch Schlichtheit. Die Lieder erzählen einfache Geschichten, mal tragisch wie in Die goldene Kette, oft mit einem schelmischen Augenzwinkern, aber genau in der Art, wie sie wohl auch die fahrenden Sänger des Mittelalters, als Übermittler von Nachrichten, in ihrem Repertoire hatten. Verpackt werden sie in eingängige Melodien, die gleichermaßen zum Tanzen wie zum Zuhören anregen.

Als harmonische Wanderer zwischen Folk, Rock und mittelalterlichen Klängen treffen SCHANDMAUL genau meinen Geschmack. Ansprechende Texte, begeisternde Musik, eine sympathische Singstimme, dazu die kompetente musikalische Umsetzung, abseits der allzu gängigen Pfade eines Genres ... einfach genial.
Wenn das nächste Mal bei mir eine Sau am Spieß brutzelt und der Met in Strömen fließt, wird die dazu passende musikalische Beschallung von SCHANDMAUL kommen... und Ihr solltet das auch mal ausprobieren.
(Die Redaktion meldet sich zumindest zu Met und Sau schon mal an!)

Martin Schneider, 06.02.2002

 

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