Schandmaul Von Spitzbuben und anderen Halunken, Fame Recordings, 2001 |
Thomas Lindner | Stimme, Akustik-Gitarre, Akkordeon, Percussion | |||
Hubsi Widmann | Bass, Mandoline, Drehleier, Gesang | |||
Birgit Muggenthaler | Flöten, Schalmeien, Dudelsack, Percussion, Gesang | |||
Martin Duckstein | E-Gitarren, Akustik-Gitarre, Klassische Gitarre, Gesang | |||
Anna Kränzlein | Geige, Drehleier, Gesang | |||
Stefan Brunner | Schlagzeug, Percussion, Gesang | |||
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1. Herren der Winde | 7. Gebt acht! | |||
2. Der junge Siegfried | 8. Der letzte Tanz | |||
3. Die letzte Tröte | 9. Frühlingstanz | |||
4. Eine Waldmär | 10. Der Talisman | |||
5. Powerdudler | 11. Der Tropfen | |||
6. Die goldene Kette | 12. Henkermahlzeit | |||
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Mittlerweile tummelt sich in der Szene doch eine recht stattliche Anzahl von Bands, die entweder den Brückenschlag zwischen mittelalterlichem Liedgut und Rockmusik wagen, oder wenigstens mittelalterliche Instrumente zur Erschaffung ihrer musikalischen Visionen einsetzen. Braucht es da überhaupt noch eine weitere Band wie SCHANDMAUL?
Definitiv JA, denn SCHANDMAUL besetzen eine Nische, die zumindest musikalisch seit den Siebzigern und dem Aus für die damaligen Szenepioniere OUGENWEIDE sträflich vernachlässigt wurde.
Es sind vor allem Folk- und Liedermacherelemente, die in die Musik einfließen, wo andere verstärkt brachialen Gitarren oder Computerbeats den Vorzug geben.
Wer also eine Blaupause der EXTREMOS oder der TANZWÜTIGEN erhofft, ist bei SCHANDMAUL genauso an der falschen Adresse, wie der Verfechter der rein traditionellen Lehre, der nach den neuen CORVUS CORAX oder ESTAMPIE sucht.
SCHANDMAUL gehen ihren eigenen Weg - und das ist gut so!
"Von Spitzbuben und anderen Halunken" besticht durch seine Unbekümmertheit und in gewisser Weise auch Schlichtheit. Die Lieder erzählen einfache Geschichten, mal tragisch wie in Die goldene Kette, oft mit einem schelmischen Augenzwinkern, aber genau in der Art, wie sie wohl auch die fahrenden Sänger des Mittelalters, als Übermittler von Nachrichten, in ihrem Repertoire hatten. Verpackt werden sie in eingängige Melodien, die gleichermaßen zum Tanzen wie zum Zuhören anregen.
Als harmonische Wanderer zwischen Folk, Rock und mittelalterlichen Klängen treffen SCHANDMAUL genau meinen Geschmack. Ansprechende Texte, begeisternde Musik, eine sympathische Singstimme, dazu die kompetente musikalische Umsetzung, abseits der allzu gängigen Pfade eines Genres ... einfach genial.
Wenn das nächste Mal bei mir eine Sau am Spieß brutzelt und der Met in Strömen fließt, wird die dazu passende musikalische Beschallung von SCHANDMAUL kommen... und Ihr solltet das auch mal ausprobieren.
(Die Redaktion meldet sich zumindest zu Met und Sau schon mal an!)