Schattentantz

Galgenfrist

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.04.2002
Jahr: 2001

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Schattentantz
Galgenfrist, Eigenvertrieb, 2001
Aaron Awerkin Gesang, kleines Schlagwerk, Gitarre, Bass
Lasse Lehmann Cello, Gesang
Imke Peters Flöten
Dominik Oelke E-Gitarre, Drehleyer, Schalmey, kleines Schlagwerk, Gesang
Max Schilling Gitarre, Bouzouki, Dudelsack, Schalmey, kleines Schlagwerk, Gesang
Sören Buchhold Bass, kleines Schlagwerk, Gesang
Frederik Ehmke Kleines und großes Schlagwerk, Gesang, Dudelsack, Schalmey, Himmelchen
Produziert von: Tristan Eck & Tim Netzband Länge: 47 Min 57 Sek Medium: CD
1. Ouwe7. Bauernknecht
2. Die Hexe8. Düsterschiff
3. Schattentantz9. Praeludium
4. Cernunnos10. Ein Blatt im Wind
5. Winterszeit11. Galgenfrist
6. Im Lentz

Mittlerweile ist inzwischen die dritte oder gar vierte Generation von Bands am Start, die davon singen wie liebreizende Drachen aus den Klauen gar scheußlicher Jungfrauen befreit werden.
Die Wiesbadener SCHATTENTANTZ wandeln also wie so viele auf den Spuren der Pioniere wie OUGENWEIDE oder ELSTER SILBERFLUG, beziehungsweise der weitaus populäreren Bands der Neunziger wie SUBWAY TO SALLY, CORVUS CORAX oder IN EXTREMO und haben sich der mittelalterlichen Musik, gepaart mit modernen Anklängen, verschrieben.

Mit Erfolg, denn die Kollegen vom ROCK HARD reservierten der Band einen Platz auf der diesjährigen "Unerhört"-CD, wo sich die nach Redaktionsmeinung besten Bands ohne Plattenvertrag ein Stelldichein geben.
SCHATTENTANTZ hoben sich auf dieser Compilation mit Ein Blatt im Wind angenehm vom Gros der übrigen ausgewählten Bands ab.
Geschmacksache! Ein berechtigter Einwand, doch wer ein Faible für mittelalterliche Klänge mitbringt, der müsste von der Mischung aus SUBWAY TO SALLY zu "Foppt den Dämon"-Zeiten und SCHANDMAUL, wie ich recht angetan sein.

SCHATTENTANTZ verstehen die traditionellen Elemente als Basis ihrer Musik. Vordergründig steht man dem Mittelalter näher als der Modernen, verzichtet aber nicht darauf immer wieder mit Gitarrenattacken a la Bodenski heftig Dampf zu machen.

"Galgenfrist" enthält einige wirklich starke Nummern, wie unter anderem das schon erwähnte Ein Blatt im Wind oder Die Hexe, die SCHATTENTANTZ auch qualitativ in unmittelbare Nähe der etablierten Mittelalterrockbands rücken.
Dennoch liegt gerade im Songwriting noch das größte Steigerungspotential der Band, denn - bei allem Respekt - die 'Hitdichte' von SUBWAY TO SALLY oder IN EXTREMO erreichen SCHATTENTANTZ (noch) nicht. Das wäre aber für eine Formation, die erst 1999 gegründet wurde, auch etwas viel verlangt.

Live dürften die Songs von "Galgenfrist" jedenfalls hervorragend funktionieren, so dass die Spielleute bei ihren zukünftigen, hoffentlich zahlreichen, musikalischen Kreuzzügen an vielen Höfen für Wohlgefallen sorgen dürften.

Wenn ihr SCHATTENTANTZ noch entdecken wollt, bevor es eine Plattenfirma und die breite Masse tut, dann solltet ihr euch sputen. Die Galgenfrist für das Schattendasein im musikalischen Untergrund neigt sich angesichts des großen Potentials der Wiesbadener mit raschen Schritten seinem Ende zu.

Martin Schneider, 09.04.2002

 

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