Schlafes Bruder Heute war Gott nicht hier, Awomm Records, 2013 |
Kris Weller | Synthesizer, Keyboards, Programming, Guitar | |||
Fritz Graner | Vocals, Guitar, Keyboards | |||
Ricky Grasser | Guitars | |||
Hallid 'Pasha' Pestil | Bass | |||
Schulle | Drums, Bass, Guitar | |||
Gäste: | ||||
Hans Wallbaum | Drums | |||
Jörn Heilbut | Bass, Guitar | |||
Andreas Schwarz | Bass, Guitar | |||
Antonio Berardi | Bass, Guitar | |||
Johanna von Orleans | Sophran | |||
Galaxy Orchestra | ||||
Prof. Wolf Kerschek | Conductor, Piano | |||
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01. Absolution | 07. Ich bin Liebe | |||
02. Kyrie Eleison | 08. Ritter und Knecht | |||
03. Heilig | 09. Heute war Gott nicht hier | |||
04. Metallum | 10. Abendland | |||
05. Erdenblut (Stahl von Avalon) | 11. Schlafes Bruder | |||
06. Thusnelda | ||||
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Zwischen 1999 und 2004 waren Fritz Graner und Kris Weller die musikalischen Köpfe von E NOMINE, jenes aufregende Musikprojekt, das Electro, Dancebeats, Neue Deutsche Härte und Gregorianische Gesänge in einen Topf warf, wahlweise mit Bibelauszügen oder mystischen Fantasytexten versah und von den deutschen Synchronstimmen bekannter internationaler Schauspieler singen oder rezitieren ließ. Nach vier Top 30-Alben war allerdings Schicht im Schacht.
Für Ende 2007 war die neue Single Heilig angekündigt, die allerdings nie offiziell erschien. Dafür geisterte die Nummer durch die Abgründe legaler und illegaler Download-Plattformen, meist in Begleitung des ebenfalls unveröffentlichten Stückes Excalibur.
Jetzt sind Graner und Weller mit neuer Mannschaft unter dem Namen SCHLAFES BRUDER zurück und debütieren mit "Heute war Gott nicht hier", einem Konzeptalbum über die Kreuzzüge. Heilig ist immer noch Heilig und erschien vorab als EP in sechs mehr oder weniger unterschiedlichen Versionen. Aus Excalibur wurde dagegen Erdenblut (Stahl von Avalon). E NOMINE-Fans werden zwar die bekannten Synchronstimmen schmerzlich vermissen, finden aber sonst jede Menge altbekannte und liebgewonnene Charakteristika der beiden Soundtüftler. Vor allem natürlich die opulenten symphonisch-sakralen Klanglandschaften mit ihrem mystischen Flair.
Ebenfalls fällt auf, dass SCHLAFES BRUDER nicht mehr so konsequent auf Dancefloor wie E NOMINE gebürstet sind. Die Gitarren nehmen einen viel größeren Raum ein, braten bisweilen ganz ordentlich und merzen jegliche Nähe zur verpönten Tekkno-Szene endgültig aus.
Wer sich für EISBRECHER, STAHLMANN oder TANZWUT ohne Sackpfeifen begeistern kann, wird auch mit SCHLAFES BRUDER glücklich. Die meisten Songs haben das Potenzial um sich zu Szenehits zu entwickeln und wenn man rechtzeitig mit Hechtsprung und Beckerrolle die Skiptaste erreicht und sich den grottenschlechten Totalausfall Ritter und Knecht und vielleicht noch das arg kitschige Ich bin Liebe ersparen kann, dann kann man guten Gewissens von einem hörenswerten Album sprechen.