Scofferlane Veto, af music, 2012 |
Stuart Stumpman | Vocals | |||
Konstantin K. | Guitar | |||
Anton C. | Bass | |||
Arseny (Senya) K. | Drums, Percussion & Vocals | |||
Arseny Fedorov | Sound | |||
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01. She Fell | 08. So Pretty | |||
02. What Do You Propose | 09. Home | |||
03. I Awoke | 10. Ode | |||
04. Veto | 11. Last Chance Rope | |||
05. Single Finger | 12. Harish | |||
06. On Predators | 13. All Because Of Us | |||
07. Rubber Arms | ||||
Drei Instrumente plus Gesang – das reicht der russischen Band SCOFFERLANE, um ein Album einzuspielen, das mit einer Handvoll außergewöhnlicher Songs aufwartet. Als entfernte Verwandte grüßen die grandiosen BAUHAUS – nicht nur weil Stuart Stumpmans unverwechselbare Stimme die Songs in einem Peter Murphy-artigen Stil dominiert. Der Bass treibt und schleppt sich schwermütig durch die Songs und die Drums tänzeln leichtfüßig. Auch MORPHINE fällt mir spontan ein, insbesondere wenn sich in die Songs ein rauer Blues einschleicht.
Bereits vor 2 Jahren machten die Russen in Kennerkreisen auf sich aufmerksam. Nach einigen darauffolgenden Änderungen im Line-Up, welche aus der 6-köpfigen Besetzung ein Quartett werden ließen, beschreiten die verbliebenen Mitglieder konsequent den eingeschlagenen Weg weiter.
In anderen Rezis wurde die Platte bereits treffend umschrieben, so dass ich dies hier mal gerne einbaue („Sie klingt wie die Hintergrundmusik eines Horror- oder Zombiefilms“ oder „Das Album klingt nach Underground, nach verräucherten, miesen kleinen Clubs. Schmutzig, deftig und derb“). Diese zwei Statements treffen den Kern. Trotzdem sollten sich “Normalhörer“ nicht abschrecken lassen. Die Band nutzt für ihre Songs zwar die Stilmittel des Post-Punk (düstere Stimme, düstere Atmosphäre, Dissonanzen), aber auch die psychedelischen Elemente kommen nicht zu kurz.
Kommt zu Beginn She Fell noch sperrig daher, erscheint das folgende What Do You Propose schon nahezu eingängig locker. I Awoke dann vereint nahezu alle Elemente eines klassischen Punksongs, hier treffen treibende Drums auf peitschende Gitarren und exaltierten Gesang – das Ganze in einem fünfminütigem Parforceritt. All Because Of You hat eine geniale Rhythmik in Verbindung mit reduzierten Gesangslinien, der Refrain kommt aus dem Off.
Veto ist ein herrlich schleichender und düsterer Song, Senya steuert weiblichen Gesang bei, was bestens zur Atmosphäre passt, schemenhafte Saxophon-Klänge bereichern den Track, für mich das Highlight der Platte!
Einziger Totalausfall auf einer ansonsten spannenden und abwechslungsreichen CD ist aus meiner Sicht So Pretty. Der ideenarme Song nervt bereits nach wenigen Minuten mit öden Wiederholungen – leider ist er mit 6:12 Minuten eines der längsten Stücke. Aber man kann ja bequem skippen.
Der positive Gesamteindruck wird auch dadurch keinesfalls getrübt, wer Musik abseits der ausgetretenen Pfade sucht, sollte SCOFFERLANE eine Chance geben.