Scott Cook Moonlit Rambles, Groove Revival, 2012 |
Scott Cook | Vocals, Acoustic Guitar, Banjo | |||
Jesse Dee | Guitar, Vocals | |||
Jacquie B., Shawna Donovan, Dana Wylie | Vocals | |||
Jason Kodie | Accordion, Organ | |||
Thom Golub | Bass | |||
Matt Blackie | Drums | |||
Seth Bernard, Tyler Dakin | Guitar | |||
Adam Iredale-Gray | Fiddle | |||
Pascal Lecours | Percussion | |||
Gavin Dunn | Pedal Steel | |||
Mark Lavengood | Dobro | |||
| ||||
01. Song For The Slow Dancers | 06. The Lord Giveth | |||
02. Goin Up To The Country | 07. All My Moonlit Rambles | |||
03. Let Your horses Run | 08. Time With You | |||
04. High And Lonesome Again | 09. Go On, Ray | |||
05. A Million Miles | 10. Song For A Pilgrim | |||
Schweißgetränkter Rock’n-Roll ist eine feine Sache, aber am Ende des Abends ist es doch viel schöner, mit der Liebsten noch mal ganz langsam und eng auf der Tanzfläche dahinzutreiben, einer schönen Ballade zu lauschen, dem leisen Picking der Gitarren und vielleicht einem wehmütigen Akkordeon. Und genau damit beginnt der kanadische Songwriter Scott Cook sein drittes Album, mit einem Stück, das den schönen Titel Song For The Slow Dancers trägt und eigentlich der ideale Abschluss für eine CD wäre, die einmal quer durch die Provinz und zurück führt.
Denn Cook kommt viel herum in seiner kanadischen Heimat, kennt vermutlich jeden Club und jeden Schuppen, in dem man mit einer Gitarre, einer Fiddle und ein paar guten Freunden, die Upright Bass spielen und auch auf Holzfässern trommeln können, gute Musik machen kann. Und Geschichten erzählen von 'Country Fairs' im Hinterland, wo Smartphones keine Bedeutung (und kein Netz!) haben und die Menschen noch zufrieden mit ihrem Dasein sind.
Aber wie in jedem guten, von der Strasse geprägten Songwriter steckt natürlich auch in Scott Cook eine Prise Woody Guthrie. Am eindrucksvollsten gelingt ihm der Sozialrebell in dem beschwingten, aber von bitterer Lebenswahrheit erzählenden The Lord Giveth ( And The Landlord Taketh Away). Doch ansonsten überwiegen die Landschaftsmalereien des Dichters und Schriftstellers Walt Whitman, den Cook im Booklet immer wieder als Inspiration für seine Songs zitiert.
Und natürlich würden all diese Erzählungen auch nur mit Cooks sanfter Stimme und dem Fingerpicking auf der Akustischen gut klingen, wie der Song Time With You beweist. Aber schöner ist es halt doch, wenn gute Freunde ein Dobro-Solo beisteuern, die Pedal Steel ab und an wimmern lassen oder ein bisschen die Drum-Felle streicheln. Und weil Cook vermutlich ein ganz lieber Kerl ist, findet sich auch immer wieder eine Freundin, die seine Songs nur zu gerne mit ihrer Stimme versüßt. Sehnsuchtsvoll blickt der Kanadier im Booklet vor einer Schneewehe in den Nachthimmel. Man wünscht ihm doch sehr, er möge dort noch viel Inspiration finden.