Scott Weiland Blaster, earMusic, 2015 |
Scott Weiland | Gesang | |||
Jeremy Brown | Gitarre | |||
Tommy Black | Bass | |||
Danny Thompson | Schlagzeug | |||
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01. Modzilla | 07. Bleed Out | |||
02. Way She Moves | 08. Youth Quake | |||
03. Hotel Rio | 09. Beach Pop | |||
04. Amethyst | 10. Parachute | |||
05. White Lightning | 11. 20th Century Boy | |||
06. Blue Eyes | 12. Circles | |||
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Als Sänger der STONE TEMPLE PILOTS war Scott Weiland der Posterboy der zweiten Welle des Grunge. In seiner Rolle als Frontmann von VELVET REVOLVER quasi der Axl Rose-Ersatz für die Band um die Ex-Gunners (nicht die von Arsenal sondern GUNS’N’ROSES) Slash, Duff McKagan und Matt Sorum. Richtig glücklich wurde er nirgendwo – und dabei stand er sich durch seine drogenbedingte Unzuverlässigkeit auch immer wieder gerne selber im Weg. So weit sogar, dass seine STP-Kollegen ihn durch Chester Bennington von LINKIN PARK ersetzten. Also versucht Weiland sein Glück wieder einmal als Solo-Künstler.
Wobei ganz solo ist er hier nicht unterwegs, sondern er hat sich die Begleit-Band THE WILDABOUTS aufgebaut, die ihn hier tatkräftig unterstützt. Dabei herausgekommen ist ein Alternative Rock-Album, das sich klanglich recht nahe an den letzten STONE TEMPLE PILOTS-Werken orientiert, aber musikalisch stellenweise etwas differenzierter aufgestellt ist. Bei Beach Pop kommen Erinnerungen an die BEACH BOYS hoch, in Circles dringt die Band nahezu in Country-Gefilde vor. Zudem streift die Band mit einem Song wie etwa Youth Quake zumindest teilweise MORRISSEY-Territorium, was ja der zum Teil leicht croonenden Gesangsweise von Weiland durchaus zupass kommt. Zumal ihm attestieren muss, dass er sich hier wieder einmal sehr gut aufgelegt anhört.
Aber keine Angst, liebe Rock-Fans da draußen. Scott Weiland ist Rocker und das beweisen hier Stücke wie etwa Modzilla, Hotel Rio, Amethyst und White Lightning. Dabei setzt Gitarrist Jeremy Brown in den Rock-Songs gerne auf Fuzz-Sounds. Aber gerade Brown setzt mit seiner wandelbaren Saiten-Arbeit hier neben Weiland die Akzente. Nicht viele Gitarristen wechseln so konsequent und überzeugend zwischen diversen Musikstilen hin und her. Dass das Ganze dann auch überzeugend klingt, dafür ist Rick Parker verantwortlich. Er hat der Band einen Sound verpasst, der sich auch nicht vor Vergleichen zu etwa den RIVAL SONS oder den Parker-Schützlingen BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB verstecken muss. “Blaster“ ist denn auch ein zugleich Retro als auch frisch klingendes, unkompliziertes Rock-Album geworden, dem man den Spaß anhört, den die vier Musiker im Studio hatten – und das nicht nur beim Cover des T.REX-Klassikers 20th Century Boy.
Scott Weiland und seine WILDABOUTS haben hier ein Album vorgelegt, das sich wirklich hören lassen kann. Zwölf abwechslungsreiche Stücke zwischen Pop und Rock, die ein in sich geschlossenes Gesamtwerk ergeben, das verschiedene Facetten von Weiland betont. Mit so einem Comeback hätte man angesichts der Vorgeschichte gar nicht mehr rechnen können. Zum Glück hat sich Weiland wieder auf das besonnen, was er am besten kann – und das ist Musik machen und bringt sich mal eben mit seinem besten Solo-Album bisher bei den Rock-Fans weltweit in Erinnerung: nehmt “Blaster“ und dreht es so richtig laut auf!