Scumbucket

"Löscht das Gästebuch"

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 17.05.2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Scumbucket
"L?scht das G?stebuch", Interview

Am Rande des Konzertes im Kreuzberger Kato hatte ich Gelegenheit mit dem Bassisten (und nebenher einem der f?hrenden Produzenten f?r gitarrenbetonten Alternativerock in Deutschland) Guido Lucas und dem Schlagzeuger Michael Fritsche von SCUMBUCKET ein kurzes Interview zu f?hren.

Hooked on Music: Eure Platte ist jetzt schon ein Weilchen drau?en, genauer seit zwei Wochen. Die Reaktionen waren bisher eigentlich durchweg positiv. Es hat ja drei Jahre gedauert, bis sie im Kasten war, weil Ihr noch etliche Nebenprojekte habt...

Guido: Ja, das ist der Grund. Kurt war mit BLACKMAIL besch?ftigt, ich mit KEN, mit GENEPOOL. Und wir wohnen ja nicht alle unbedingt auf einem Haufen. Das hat sich daher so ein bisschen gezogen, zeitlich. Wir haben dann immer ein bisschen daran gearbeitet, haupts?chlich der Kurt, wenn gerade ein bisschen Zeit ?brig war. Die Platte sollte eigentlich im letzten September mit gut Vorlaufzeit ver?ffentlicht werden.

HoM: Aber die Arbeit an sich scheint bei Euch im Studio ja ziemlich zackig zu gehen, also dass man einen einzelnen Song eigentlich recht schnell aufnimmt?

Guido: Ja, wenn man die ganze Spielzeit auf einen Haufen werfen w?rde, w?re es eigentlich gar nicht so viel, glaube ich. Gr??tenteils entstehen die Songs ja so, dass man sich im Studio trifft und dann die Sachen direkt erst mal ancheckt, ausprobiert, also ohne fertiges Material. Und ein Song muss eben schnell funktionieren, sonst war es nicht das Wahre.

HoM: Entweder schnell oder gar nicht...

Guido: ... ja genau. Das, was so ein bisschen l?nger dauert, ist halt das was nachher passiert, die Ges?nge und der Mix, wo sich dann noch einiges ?ndert.

HoM: Du hast ja schon angedeutet, dass ihr nebenher noch ziemlich viele andere Sachen macht. Flie?t das auch ein bisschen in die Arbeit mit SCUMBUCKET ein, die Erfahrungen mit GENEPOOL oder auch mit JELLY PLANET, was Du zuletzt gemacht hast?

Guido: Nein, eigentlich nicht. Ich versuche immer, mich auf die Sachen einzulassen, die ich gerade mache, zu erkennen, wo ist da der Kern, das so herauszusch?len... das ist schon immer sehr unterschiedlich. Die Erfahrung kriegt man eh mit der Zeit; ich glaube die sind alle sehr eigenst?ndig, die Sachen.

HoM: Michael, um Dich auch mal endlich miteinzubeziehen... Du machst auch ein bisschen Gesang bei SCUMBUCKET?

Michael: Nur bei zwei Refrains...

HoM: Na, immerhin.

Michael: Daf?r hat die Zeit gereicht, sonst war sie eher knapp bemessen.
Guido: Du hast doch schon einen Song auf der "Finistra" gesungen.

HoM: Also der Weg ist eigentlich nicht mehr sehr weit zum Leads?nger...

Michael: Naja, obwohl, ich singe sehr gern, das macht schon Spa?. Aber bei SCUMBUCKET bleibt es doch beim Schlagzeug, als mein Job.

HoM: Das lastet ja auch vollkommen aus.

Michael: Ja, das ist schon anstrengend (lacht)...
Guido: An sich ist er ein sehr musikalischer Schlagzeuger, eigentlich singt er die ganze Zeit w?hrend er spielt, deshalb muss man das Schlagzeug auch mischen... (demonstriert es durch ziemlich furchterregenden Gesang). Das haben wir dann mit drauf.
Michael: ...das ist Emo...
Guido: Aber er singt ja auch zum Becken, das passt zusammen.

HoM: Ich finde Eure Sachen sehr sch?n, zum einen sind sie sehr vielseitig, haben alle einen melancholischen Touch, sind aber mal ein bisschen h?rter, mal ein bisschen poppiger, aber es bleibt immer SCUMBUCKET irgendwie, es hat schon ein gewisses Trademark.

Guido: Ja, ja, wir sind nun auch nicht mehr die J?ngsten, wir sind ja auch kauzig, eigenbr?tlerisch...
Michael:.chaotisch...
Guido: Genau, und von daher... aber ich finde es gut, wenn man einen eigenen Stil hat. Es gibt genug Bands, die mal so und mal so klingen, oder Gitarristen und Schlagzeuger, die spielen halt irgendwas und du h?rst ?berhaupt nicht raus, wer es ist. Wenn der Micha einen Tag spielt, wei?t du sofort, es ist der Micha, das erkennt man halt.

HoM: Und auf der B?hne, ein bisschen l?nger und h?rter die Sachen?

Micha: Dreckiger (Gel?chter), schneller, lauter geht auch. Wenn das nicht mehr w?re, also diese Freiheiten beim Spielen, k?nnte ich nicht diese Musik machen. Es muss einfach ein paar Sachen geben, die m?ssen offen sein, wo ich nicht wei?, was passiert.

HoM: Guido nochmal, was sind Deine n?chsten Projekte?

Guido: Ja, Robbie kommt vorbei, zwischendurch (Gel?chter). Der hat mich halt angerufen, weil, der ist da mit dem Stephen Duffy zusammen, das klappt wohl nicht (Gel?chter). Ja, mit GENEPOOL wohl noch ein bisschen was, da ist ja noch Nachholbedarf an Material und ?berhaupt, ansonsten versuche ich mir den Sommer m?glichst offen zu halten. Lieber im Winter arbeiten.

HoM: Irgendwelche Festivals geplant, mit SCUMBUCKET?

Guido: So ein oder zwei...
Micha: In Sellin und eins hier beim Populario.

HoM: Und so die bisherige Tour? Ich habe geh?rt, die Support Bands durften sich bewerben?

Micha: Ja, die wurden ausgesucht...
Guido: Aber nicht von uns... wir haben da nichts damit zu tun. Das hat das Label gemeinsam mit Visions. Wir haben uns da bewusst rausgehalten, weil es sonst doof aussieht, wenn da nur Bands spielen, mit denen wir auch pers?nlich Kontakt haben und die wir kennen.

HoM: Das war f?r Euch ja auch spannend. Ich habe da in Eurem G?stebuch so einiges gelesen (u.a. wurde ?ber die Vorband in Osnabr?ck reichlichst polemisiert, Anm. d. Red.).

Guido: G?steb?cher... Typen, die sonst zuhause geblieben sind, ihre Schnauze gehalten haben, weil sie sich nicht trauen, die machen so einen Schei?. Da war eigentlich gar nichts in Osnabr?ck. Es gab halt ein paar Widerworte von denen und ein paar die geklatscht haben. Das gab aber nur da ein wenig ?rger, obwohl die Band nicht schlecht war, die anderen waren sehr angenehm.

HoM: Wie seid Ihr ansonsten mit der Tour zufrieden?

Guido: Ja, wir hatten ja noch nicht so viele Konzerte, es ist heute das sechste. Es gab so etwa zwei kleiner Ausf?lle, das war landschaftlich bzw. mentalit?tsbedingt. Das Visions-Festival war super.

HoM: Mit Nois-O-lution seid Ihr auch zufrieden?

Guido: Ja, letztendlich schon, nat?rlich sind wir zufrieden. Nat?rlich w?re es vielleicht ganz cool, wenn wir eine riesen fette Firma h?tten...
Micha:. die uns nach Italien schickt...
HOM:... oder Japan...
Guido:... die anst?ndige Vorsch?sse bezahlt, sechsstellige Vorsch?sse, aber so wei? man immer, an wen man sich wenden kann.

HoM: Kurt h?tte ich jetzt noch gefragt, was mit BLACKMAIL ist, mit der neuen Scheibe, wisst Ihr da was?

Guido: Ja, die sind wohl gerade im Studio, um die Platte aufzunehmen...
Micha:... die dann wahrscheinlich im Januar 2006 erscheinen wird. Da wird alles anders, es wird sich umorientiert, viel h?rter. (tut geheimnisvoll)
Guido: Aber das ist alles top secret.
Micha: So ist es. Hast Du schon mal irgendwas geh?rt?
Guido: Einmal einen Song. ansonsten ist Kontaktsperre, oder wie hei?t das? Informationssperre, es dringt nichts nach au?en.

HoM: Etwa so wie das Coca-Cola-Rezept...

Guido: Dagegen ist das Coca-Cola-Rezept ein offenes Geheimnis.

HoM: Was sind Eure weiteren W?nsche und Ziele... sowohl musikalisch als auch sonst, privat?

Micha: Dass ich ein langes Leben haben m?chte, Gesundheit, dass es meiner Familie gut geht... Love, peace and harmony (Gel?chter). Das w?nsche ich mir. Auf der ganzen Welt. Und dass SCUMBUCKET noch ein bisschen erfolgreicher werden k?nnte.
Guido: Aber das ist nicht so wichtig.
Micha: Das andere ist wichtiger. Doch, wenn ein paar mehr Leute sich f?r die Musik interessieren w?rden, das w?re schon gut.

HoM: Und was h?rt Ihr gerade f?r Musik, oder findet ihr die neuen Sachen nicht so interessant? Ich habe k?rzlich mit Aren von HARMFUL gesprochen, der meinte, die neuen Sachen k?nne man eigentlich alle vergessen.

Guido: Neue Bands? Nein, das finde ich nicht. Es ist wie ?berall und immer, es gibt halt viel Schei?e und es gibt ein paar, die sind gut. Und es gibt auch heute ein paar, die sind gut. Ob das richtig gut ist, das wird man in zwanzig, drei?ig Jahren sehen, wenn die Leute dann noch dr?ber reden.
Micha: Deswegen ist die Musik, die vor zwanzig, drei?ig Jahren gespielt wurde, heute um so interessanter, da gibt es noch viel zu entdecken.
Guido: Das, was da ?brig geblieben ist, richtig. Das hat aber auch zu tun mit Geduld, man nimmt es erstmal zur Kenntnis, keine Begeisterung, die wird sich erst sp?ter einstellen.

HoM: Habt Ihr auch au?ermusikalische Inspirationsquellen?

Micha: Also f?r mich nicht. Ich h?re sehr viel Musik, ich h?re eigentlich den ganzen Tag Musik.

HoM: Da wir ein Onlinemagazin sind: Wollt Ihr unseren Lesern noch etwas Spezielles mit auf den Weg geben?

Micha: L?scht das G?stebuch (Gel?chter). Ansonsten Love, Peace and Harmony.

HoM: Vielen Dank f?r das Gespr?ch und weiterhin viel Erfolg auf der Tour und mit SCUMBUCKET.

Vielen Dank an dieser Stelle auch an Arne von Nois-O-lution, der das Interview erm?glicht hat.

Ralf Stierlen, 17.05.2005

 

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