Sean Malone

Cortlandt

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.01.2008
Jahr: 2007

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Sean Malone Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Cortlandt, Laser's Edge Records, 2007
Sean Malone Bass, Keys, Loop, Chapman-Stick
Sean Reinert Drums
Gäste:
Bob Bunin, Geoff Caputo, Reeves Gabrels, Trey Gunn, Adam Levy Guitars
Dave Wehner, Ricky Wilcox, Kathi Randall, Rick Dill, Mike Dornberger, Geoff Caputo, John Wesley Choir on # 9
Produziert von: Scott Burns, Sean Malone Länge: 45 Min 27 Sek Medium: CD
1. Controversy6. Giant Steps
2. Splinter7. At Talesin
3. Fischer's Gambit8. Big Sky Wanting
4. Hand Full Of Earth9. The Big Idea
5. Sinfonia10. Unquity Road

Des öfteren wird in der HoM-Leserschaft heftig diskutiert, was eigentlich in so einem "Rockhaus" besprochen werden darf. Darf über Jazz berichtet werden, oder über Blues oder gar über Pop? Sean Malones erstes Solo-Album "Cortlandt" ist ganz gewiss so ein Grenzfall, aber sein virtuoser Jazz-Rock, der mich sehr angenehm an WEATHER REPORT erinnert, ist nicht nur meines Erachtens ein Teil unseres Rockhauses und ich bespreche es hier ausgesprochen gerne.

Nun muß ich dringend vorweg schicken, daß "unser" Sean Malone nichts mit dem kalifornischen Hardrocker gemein hat, außer dem Namen ..... und um die Verwirrungen komplett zu machen, gibt es gut drei Dutzend Malones im Musikzirkus.
Sean Malone ist wahrscheinlich eher durch seine Arbeit am Bass für die Death-Metal-Band CYNIC, die allerdings durchaus jazzige Elemente zu integrieren wussten, bekannt. Mit seinem Ausstieg 1994 löste sich CYNIC auf. Das nächste nennenswerte Projekt war GORDIAN KNOT, das Malone gemeinsam mit dem KING CRIMSON-Gitarrist Trey Gunn 1999 gründete. Hier frönte er einem sehr avangardistischem Prog-Metal, der auch hier wieder reichlich mit Jazz angereichert war.
Sein erstes Werk nach dem Split von CYNIC war "Cortlandt", das 1996 erstmals erschien. Bob Katz hat nun dieses Album kompetent remastered und zusätzlich wurde die Setlist durch Pat Methenys Unquity Road erweitert, das bislang nur auf der Japan Edition zu hören war.

Für die Aufnahmen von "Cortlandt" kreuzten sich erneut die Wege mit dem alten Kumpel Sean Reinert, dem Drummer von CYNIC, der Malone schon gut zehn Jahre begleitet hatte. Dazu gaben sich eine Handvoll Gitarristen die Klinke in die Hand - das war's schon.
Sean Malone, der alle Songs komponiert hat, setzt gekonnt die verschiedensten Stilrichtungen ein. Der Bogen reicht von Jazz und Fusion über Weltmusik bis hin zu Elementen aus der Klassik - eine Quintessenz seines bisherigen Schaffens. Zwei Namen kommen mir beim intensiven Zuhören immer wieder in den Sinn: zum einen, ich erwähnte es bereits, WEATHER REPORT und zum Anderen die PAT METHENY GROUP.

Bereits der erste Track, Controversy gibt die Richtung vor: eine sehr freie Interpretation von Jazz-Rock, mit sehr markanten Keys und einem sensationellen Fretless-Bass. Mit einem furiosen Riff steigt Splinter ein. Wie kann man so etwas nennen - Metal-Jazz?? Im Mittelteil gibt's dann ein virtuoses Bass-Solo und sphärische Gitarren. Es folgt der erste "grosse" Song, Fischer's Gambit, ein sehr ätherischer Song wie man ihn von der PAT METHENY GROUP gerne hört. Hand Full Of Earth setzt noch einen oben drauf - ist vielleicht die Nummer auf "Cortlandt". Sehr rhythmisch treibender Sound, die Keys erinnern mich sehr stark an den erst vor kurzem (am 11.09.2007) verstorbenen Joe Zawinul und ein fulminantes Bass-Solo auf dem Fretless.
Heftiger Break: Sinfonia basiert auf klassischer Barockmusik, die Keys einem Spinett nachempfunden und mit klassischer Gitarrenmusik unterlegt. Ein weiteres Highlight ist At Talesin, das orientalischen Rhythmen und Harmonien Raum gibt - ein kleines Stück jazzige Weltmusik. Big Sky Wanting ist sehr getragen und ziemlich experimentell angelegt, hier ist der KING CRIMSON-Gitarrist an der Warr-Guitar, einem 12-saitigen, dem Chapman-Stick ähnlichen Saiteninstrument , zu hören. Neu auf dieser remasterten Ausgabe von "Cortlandt" ist eine Metheny-Komposition, Unquity Road, die hörbar aus der Feder des Meisters stammt und bereits auf dem Debut-Album von GORDIAN KNOT als letzter Track (mit John Myung am Bass) zu hören war.

Sean Malones "Cortlandt"-Album ist goldrichtig für Freunde experimentellen Jazz-Rocks und ist natürlich auch für Bass-Player hochinteressant. Offene Ohren für etwas freiere Kompositionen weit abseits des Fusion-Mainstreams wären ebenfalls von Vorteil.

Steve Braun, 03.01.2008

 

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