Sean Patrick McGraw

Songs For Saturday Night

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.10.2006
Jahr: 2005

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Sean Patrick McGraw Homepage



Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Sean Patrick McGraw
Songs For Saturday Night, Seananigan Records, 2005
Sean Patrick McGraw Vocals & Guitars
keine weiteren Musiker benannt
Produziert von: Sean Patrick McGraw & Nathan Chapman Länge: 43 Min 50 Sek Medium: CD
1. Anyone But You7. Come Home With Me
2. Rockstar8. Nuthin' Like A Saturday Night
3. Honey Do9. And The Good News Is
4. Watching Somebody Else Dance10. Fiona
5. A Lil' In Love11. Two Sides Of Every Song
6. Beer Drinkin' Girl12. I'm Just A Man

Mit dem Country & Western ist das bei mir so eine Sache. Ich würde mich nicht gerade als großen Anhänger dieses Genres bezeichnen, besonders was die deutschen Ableger betrifft. Musikalische Dünnbrettbohrer wie TRUCK STOP (Ich möcht'so gern Dave Dudley hör'n) oder Gunter Gabriel (Komm unter meine Decke) genießen bei mir das Privileg des akustischen Hausverbots. Ähnlich ergeht es vielen Schmalzbacken von jenseits des großen Teiches. Ist von den Einflüssen des Country die Rede, fallen mir spontan Namen wie Tom Petty, J.J. CALE oder SOCIAL DISTORTION ein. Die hatten schon Alben, welche in meiner persönlichen Dauerrotation standen. Jetzt kommt da dieses Album ("Songs For A Saturday Night") von einem gewissen Sean Patrick McGraw mit der Post hereingeschneit (... ja, leider, wir bewegen uns unweigerlich auf den Winter zu...) und ich suche ob des Dargebotenem nach den passenden Worten.

Mr. McGraw besitzt, wie ich aufgrund seiner Vor- & des Familiennamens vermute, irische oder schottische Ahnen. Vielleicht auch welche aus beiden Lagern, die irische See ist so breit ja nicht. Keltische Einflüsse vermag ich seinen teils sehr eingängigen Songs allerdings nicht zu entnehmen. Vielmehr fällt mir dazu spontan der Begriff "Countrysongs" ein.
Sean Patrick hat seine Karriere, wenn mich meine Englischkenntnisse jetzt nicht im Stich lassen, als Countrysänger in Süd-Kalifornien begonnen. Da muss er jedoch noch sehr jung gewesen sein, denn nach dem College (da ist man ja bekanntlich so alt auch noch nicht) spielte er als Gitarrist in einer Rock-Band. Damit wurde er nicht besonders glücklich und versuchte sich nach seinem Ausstieg als Songwriter. Folgende Live-Auftritte ließen sich am ehesten als "folkige Songwriter-Shows" bezeichnen. Das Musikbusiness zeigte Interesse, McGraws weiterer Weg führte gen Nashville und es entstand eine erste CD. Einer anschließenden weiteren Bandgeschichte folgten Arbeiten am Soundtrack zu einem Film und eine gemeinsame Single mit einem gewissen Dean Miller, welche sich sogar in den Billboard-Charts platzieren konnte.
Dem Inhalt seiner Homepage nach zu urteilen, sieht sicht McGraw in der Tradition eines Singer/Songwriters. Das mag stimmen, doch dürfte die deutliche "Country-Schlagseite" nicht verschwiegen werden. Das soll keineswegs abwertend gemeint sein, man erinnert sich gerne an die Werke einer Band namens JASON AND THE SCORCHERS. Da wurde gerockt und gerollt. Sean Patrick beschreitet vergleichsweise eher ruhige Pfade. Die Produktion ist zwar relativ erdig und frei von zukleisternden Keyboards und Streichern, die Rock'n'Roll-Sau bleibt allerdings im Stall. McGraw hat ein Händchen für nette Hooklines, allerdings übertreibt der Mann es stellenweise mit tausendmal gehörten Passagen.
Betrachtet man sich einmal die Stationen seiner US-Tournee, fällt einem auf, dass da häufig ein "Saloon" dabei ist. Genau dort gehört die Mucke auch hin. Papa und Mama in Cowboykluft wippen im Takt mit und nippen am "Bud Light". Whiskeydrinkers werden ihren Scotch und Bourbon eher weiterhin in verrauchten Kaschemmen bei der Musik von Herrschaften wie George Thorogood oder Dan Baird in sich hinein kippen.

Rockstar oder Watching Somebody Else Dance (schlimmer geht's nimmer) ausklammernd, enthält "Songs For Saturday Night" einige recht ansprechende Songs. Der Opener Anyone But You rockt ganz passabel, Honey Do gäbe aufgrund des eingängigen Refrains eine klasse Single ab, Beer Drinkin' Girl hat man irgendwie schon mal gehört, Come Home With You sollte wohl eine Hymne werden, Nuthin' Like A Saturday Night zuckelt munter vor sich hin, And The Good News Is besitzt einen netten Swamp-Touch (CCR-Fans sitzen bleiben, Eure Idole bleiben unerreicht), Fiona ist wieder so ein netter Schunkelsong mit Akkordeon und ansprechendem Refrain, Two Sides To Every Song bitte den Herren Rossi & Parfitt vorenthalten (sonst covern die das...) ["Marguerita Time", oder gar noch schlimmer? Red.] und I'm Just A Man ist trotz des platten Titels eigentlich endlich mal ein Track wie man ihn sich eigentlich von einem Songwriter vorstellt.
Überraschung... einen hidden track gibt's auch. Gute oder böse Überraschung mag dahingestellt bleiben.

Irgendwie hat man das alles schon gehört. Egal, an einem Samstagabend in einem Saloon auf dem platten Land wird es reichen um das Haus zu rocken (was immer darunter auch zu verstehen ist).
Leider ist das mit den Saloons in diesem unserem Lande so eine Sache. Ich kenne da so ein Steakhouse in Alpen-Drüpt (linker Niederrhein, geographisch), dort würde es passen. Ich käme auch vorbei, sollte Mr. McGraw dort spielen. Denn nett ist die Musik ja. Und die platten Texte ("you're just a woman, I'm just am man; you make a cowboy's dreams come true; I play guitar since I was sixteen, yeah I know I look like Springsteen.") schlucke ich auch... herunter... mit One Scotch, One Bourbon, One Beer.

Jürgen Ruland, 08.10.2006

 

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