Titel |
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01. Give Me The Truth |
02. Hands Of Time |
03. Slow Dancing In A Burning Room |
04. Heart Still Bleeds |
05. Hear Me Now |
06. Don't Feel The Same |
07. The Mayor |
08. 'Til Summer Comes Around |
09. Highway Man |
10. You Got To Know |
Musiker | Instrument |
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Sean Webster | Vocals, Guitar |
Floris Poesse | Bass, Backing Vocals |
Hilbrand Bos | Keyboards, Backing Vocals |
Ruud Gielen | Drums, Backing Vocals |
Klarer Fall von Geheimtipp! Wer als altgedienter Bluesrock-Fan noch nicht auf den britischen Gitarristen und Sänger Sean Webster gestoßen ist, der sollte sich tunlichst jetzt sofort auf Seans neues Album "Three Nights Live" stürzen und sich fragen und wundern, wie sich so ein Hochkaräter über Jahre hinweg unterhalb des Radars bewegen konnte. Ohne Frage scheint das Bluesrock-Genre gerade in den letzten 10 Jahren ein wenig überlaufen und einem gewissen Überangebot anheim gefallen. Sterne, die vor vier, fünf jahren noch am Himmel strahlten sind längst verglüht oder glimmen irgendwo im Schatten der Pandemie. Doch wenn man seine Sinne schärft, erkennt man ohne Umschweife, dass die SEAN WEBSTER BAND gekommen ist, um zu bleiben.
Hier schwingt sich ein mächtig erfahrener Künstler auf, um die gewachsene Expertise seiner mehr als 20 Jahre währenden Bühnenkarriere in ein Live-Album zu werfen, das keine Wünsche offen lässt und Sean Webster einerseits als kolossal guten Sänger mit reichlich Soul in seiner Reibeisenstimme präsentiert und andererseits beweist, wie wohltuend es sein kann, einen Gitarristen zu genießen, der komplett ohne Flitzefingerattitüde auskommt und seinen cremig-sahnigen Vintage-Ton in Melodien gießt, die den gefühligen Spirit solcher Koryphäen wie Peter Green und Paul Kossoff in Ehren hält.
Dass die SEAN WEBSTER BAND ein überaus versiertes und mitreissendes Gesamtbild abgibt, spürt und hört man direkt beim hymnischen Opener Give Me The Truth, der irgendwo auf der Schnittstelle zwischen Bad Company, Whitesnake und King King balanciert und die vehemente und vor Energie strotzende Seite des druckvollen Quartetts präsentiert. Die Klippen des einen oder anderen häufig bemühten Bluesrock-Klischees werden locker und elegant mit einem deutlich spürbaren Sinn für Leidenschaft umschifft. Wenn sich Sean Webster dann während des dritten Songs in John Mayers Slow Dancing In A Burning Room hineinsteigert und seine Gitarre jubilieren lässt (nebst Isn't She Lovely Cameo), wünscht man sich beim nächsten Live-Konzert unbedingt dabei sein zu wollen. Kurzum, die Band kreiert eine fabelhafte Dynamik und segelt durch großartige Spannungskurven.
Mit "Three Nights Live" liefert die SEAN WEBSTER BAND ein beeindruckendes Konzertalbum erster Klasse ab und trifft bei der nächsten Club-Tournee hoffentlich auf jede Menge neugierig gewordener Fans, die den völlig überflüssigen Geheimtippstatus ganz schnell ad absurdum führen.