Second Floor Mirror Of Time, Eigenproduktion, 2003 |
Denny Becher | Vocals | |
Christian Kühl | Guitars | |
Thomas Fischer | Bass, Vocals | |
Christian Meißner | Keyboards, Vocals | |
Gäste: | ||
Sebastian Wildensee | Guitars | |
Thomas Burgold | Drums |
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1. Remember me | 6. Believe | |
2. Spiritual salvation | 7. The seal | |
3. Mirror of time | 8. The darkness ain't dark with you | |
4. The black stone | 9. This feeling | |
5. Longing for truth | 10. Cold lake | |
Die Thüringer SECOND FLOOR sind ein weiteres Beispiel dafür, dass man sich gerade im Bereich 'Progressiver Heavy Metal' keine Sorgen um hoffnungsvollen Nachwuchs in Deutschland machen muss.
Das in Eigenregie veröffentlichte Full-Length-Debüt "Mirror of time" enthält eine knappe Stunde Proberaumaufnahmen aus dem Jahr 2001, die im Frühjahr 2003 von Stefan Gretscher im Studio nachbearbeitet wurden.
Damit verbietet sich natürlich der Vergleich mit internationalen Topproduktionen, zumindest was soundtechnische Qualität der zehn Stücke angeht. In der Hinsicht gehört "Mirror of time" eher in die Rubrik 'ambitioniertes Demo', das zudem mit einem auf den ersten Blick dezenten aber insgesamt sehr originellen Booklet ausgestattet ist.
Die musikalische Welt von SECOND FLOOR erschließt sich dem geneigten Hörer erst nach einigen Hördurchgängen, doch es lohnt sich wirklich etwas Zeit dieser Band zu widmen.
SECOND FLOOR zeichnen sich durch ein feines Gespür aus, stilistisch und atmosphärisch unterschiedliche Passagen stimmig miteinander zu kombinieren. Tasten- und Saiteninstrumente sorgen durch ihr Wechselspiel für spannende Kontraste und immer wieder schleicht sich ein dezenter Hauch Düsternis in die dramatischen Kompositionen.
Ein Stück wie The black stone genügt in kompositorischer Hinsicht höchsten Ansprüchen und quillt vor guten und ansprechenden Ideen dermaßen über, dass man das Gefühl hat, die Band hätte das Stück auch gut und gerne auf eine halbe Stunde ausdehnen können, ohne dabei zu langweilen, zu nerven und - ganz wichtig - ohne die Kontrolle über das Werk zu verlieren.
Diese kompositorische Versiertheit ist das große Kapital für die Zukunft von SECOND FLOOR. Allerdings muss ich zum Schluss noch einräumen, dass ich mit dem Gesang nicht so richtig warm werde, der streckenweise doch sehr angestrengt klingt.
Trotzdem, mit "Mirror of time" haben SECOND FLOOR ein ambitioniertes Erstlingswerk vorgelegt, keinen Überflieger, aber ein Album, das genug Potential aufweist, dass es schade wäre, nicht irgendwann einen Nachfolger in den Händen halten zu dürfen.