Sepultura Live In Sao Paulo, SPV/Steamhammer, 2005 |
Derrick Leon Green | Vocals | |||
Andreas Kisser | Guitar | |||
Paulo Pinto | Bass | |||
Igor Cavalera | Drums | |||
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1. Intro | 12. Sepulnation | |||
2. Apes Of God | 13. Refuse/Resist | |||
3. Slave New World | 14. Territory | |||
4. Propaganda | 15. Black Steel In The Hour Of Chaos | |||
5. Attitude | 16. Bullet The Blue Sky | |||
6. Choke | 17. Reza | |||
7. Innerself/Beneath The Remains | 18. Biotech Is Godzilla | |||
8. Escape To The Void | 19. Arise/Dead Embrionic Cells | |||
9. Mindwar | 20. Come Back Alive | |||
10. Troops Of Doom | 21. Roots Bloody Roots | |||
11. Necromancer | ||||
Ein Intro mit dem berühmtesten Stückchen aus Carl Orffs "Carmina Burana", nämlich O Fortuna - so viel Bombast muss auch bei der brasilianischen Tribal Metal Legende SEPULTURA zu Beginn eines Konzertes schon sein.
Nachdem sie eine Zeitlang ohne Vertrag waren, sind sie bei SPV untergekommen und haben gleich mal eine Doppel-CD und DVD unter das Volk geworfen. Natürlich scheiden sich an der Band weiterhin die Geister: für die, sagen wir mal, konservativen Fans ist der Vierer nach dem Weggang von Max Cavalera ohnehin nicht mehr relevant und die neu hinzugekommenen, oder die den sich doch deutlich vom ehemaligen Frontmann unterscheidenden Shouter Derrick Green verehrenden Anhänger sind bei weitem nicht mehr so zahlreich wie ehedem. Vielleicht sind die Urwald-Thrasher auch ein bisschen in die Jahre gekommen, aber ein Heimspiel wie hier kommt dann doch noch ganz gut über die Bühne.
Die Setlist lässt eigentlich keine Wünsche offen und bietet einen repräsentativen Querschnitt durch den (erfolgreichen) Backkatalog, die neueren, nicht so renommierten Stücke stehen etwas zurück. Wie schon erwähnt zieht Green sein eigenes Ding durch und biedert sich nicht als Cavalera-Kopie an, was ihn ehrt, aber natürlich spätestens aus Roots Bloody Roots ein ganz anderes Stück macht.
Der Sound ist diskussionswürdig: die Drums kommen mitunter etwas zu gewaltig (ok, es ist Thrash Metal) zu Lasten des Basses und irgendwie fehlt mir ein bisschen der Kick in Sachen Volumen, so dass der Funke nicht hundertprozentig überspringt, obwohl die Stimmung wohl ziemlich grandios gewesen sein muss. Da mir nur die Doppel-CD vorlag, kann ich zur DVD nichts sagen, letztlich wäre hier meiner Meinung nach ein Gesamtpaket vielleicht sinnvoller gewesen, zumal die Do-CD nur sehr spärlich ausgestattet ist und somit ein wenig wie ein Anhängsel wirkt.
Freude macht natürlich wie immer der großartige Andres Kisser, auch Green macht schlussendlich mit seinen bellenden, wütenden Gesangsattacken einen guten Job, wenn man nicht immer die Vergleiche zum Vorgänger zieht. Über den musikalischen Wert von Live-Scheiben kann man immer streiten, zumal man ja auch nicht direkt sagen kann, wer sich einen Schaffensüberblick zu SEPULTURA besorgen will, mag zugreifen, dazu ist eben in der Bandhistorie zu einschneidendes geschehen. So kann man diese Veröffentlichung eigentlich nur den Die-Hard-Fans der Brasilianer empfehlen und den sicherlich nicht allzu zahlreichen Menschen, die noch nie etwas von SEPULTURA gehört haben, aber gerne was heftiges auf die Ohren haben wollen.