Sequoia Dendron

Attack

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.02.2005
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Sequoia Dendron
Attack, Eigenvertrieb, 2003
Gerhard PetzGuitar
Alex GaborDrums
Tim KuttnikVocals
Gäste:
Michael LauterBass
Produziert von: Mario Jetzig Länge: 72 Min 29 Sek (brutto) Medium: CD
1. Attack6. Excursion behind reality
2. Fight for nothing7. Some blood
3. This means warrr8. The outside
4. Vision appear9. In dark places
5. Reborn10. Kill the clown

"Attack" landete ziemlich zeitgleich mit "St. Anger" in meinem CD-Player. Schicksal? Vorsehung? Ein Omen?

Während auf der einen CD ein METALLICA-Logo in fetten Lettern prangt, ziert die andere ein blutroter SEQUIOA DENDRON-Schriftzug, dessen Bedeutung sich einem erst beim Studium eines Biologielexikons erschließt.
Auf der einen Seite die platinveredelten Superstars aus den USA, auf der anderen eine Newcomerband aus Wien. Hier "St. Anger", mit einem großen Medienkonzern im Rücken, ein Album von dem ich gar nicht wissen will, welche Unsummen in der Produktion stecken. Da "Attack", eine Eigenproduktion, die nur über persönliche Kontakte ihren Weg zu meiner Elfe und dann zu mir fand.
Die eine CD klingt nach scheppernden Mülltonnen, die andere so, wie man sich ein neues METALLICA-Album gewünscht hätte.
Daumen nach oben für die Band aus Wien.

Jetzt aber bitte nicht auf die Idee kommen, SEQUIOA DENDRON wären ein überflüssiger, austauschbarer METALLICA-Clon. Vielmehr scheint es, als habe man einfach ebenfalls das altbewährte DIAMOND HEAD-Konzept erkannt, das auch METALLICA groß gemacht hat, und die Kombination aus harten Riffs und hypnotischen Grooves für sich adaptiert.
Mal geben sich SEQUIA DENDRON dabei extrem thrashig, wie beim Opener Attack oder bei Reborn, das durchaus auch an frühe MEGADETH erinnert. Dann gibt es wieder Stücke wie Excursion behind reality oder Visions appear, bei denen melodische, fast schon weinerliche, an Alternative erinnernde Gesangspassagen dem Bandsound einen anderen, durchaus moderneren Anstrich verpassen.
NEVERMORE mit ihrem Hang zu latenter Düsternis und komplexeren Songstrukturen und Arrangements scheinen ebenfalls zu den prägenden Einflüssen der Österreicher zu gehören.

Auch wenn hier jetzt einige bekannte Namen gefallen sind: "Attack" ist das ambitionierte, hart rockende Zweitwerk einer Band, die lediglich auf der Basis bekannter Zutaten sich eine doch relativ eigenständige Identität aufbaut.
Sicher ist hinsichtlich Qualität der Produktion noch Spielraum nach oben vorhanden, doch auch da hat man schon Eigenproduktionen gehört, die über einen wesentlich schwächeren Sound verfügten.
Die Kinderei mit dem 'hidden Bonus Track' nach knapp 14 Minuten Leerlauf hinter Kill the clown sollte man SEQUOIA DENDRON ebenfalls nachsehen, wobei das frickelige, gitarrenlastige Stück mit dämonischem Flüstergesang, von seinem Schluss abgesehen, durchaus eine exponiertere Stelle auf dem Album verdient gehabt hätte.

Das Album macht Spaß und Lust darauf, in Zukunft mehr von dieser Band und ihrem durchaus anspruchsvollem Schwermetall zu hören. Wenn ich die Wahl zwischen "St. Anger" und "Attack" habe, muss ich jedenfalls nicht lange überlegen und gebe dem hungrigen Nachwuchs eindeutig den Vorzug vor den satten abgehalfterten Altstars. In diesem Sinne: Küss die Hand!

Martin Schneider, 20.02.2005

 

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