Serj Tankian

Elect The Dead Symphony

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 01.06.2010
Jahr: 2010
Stil: Alternative Metal/Rocksymphonie

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Serj Tankian Homepage



Redakteur(e):

Michael Koenig


Serj Tankian
Elect The Dead Symphony, Serjical Strike Records/Reprise Records, 2010
Serj TankianLead Vocals, Piano
Dan MontiAcoustic Guitar, Backup Vocals
Auckland Philharmonia Orchestra (Conductor: Hamish Mckeich)Violins, Cellos, Basses, Flutes, Piccolo, Oboes, Cor Anglais, Clarinets, Bass Clarinet, Bassoons, Contrabassoon, Horns, Trumpets, Trombones, Bass Trombone, Tuba, Timpani, Percussion, Harp, Piano
Produziert von: Serj Tankian Länge: 124 Min 04 Sek Medium: CD & DVD
CD (55 Min 04 Sek) & DVD (69 Min 00 Sek):
01. Feed Us08. The Charade
02. Blue09. Honking Antelope
03. Sky Is Over10. Saving Us
04. Lie Lie Lie11. Elect The Dead
05. Money12. Falling Stars
06. Baby13. Beethoven's C**t
07. Gate 2114. Empty Walls

Für Serj Tankian, den im Libanon geborenen, aus Armenien stammenden US-amerikanischen Sänger der momentan pausierenden Alternative Metaller SYSTEM OF A DOWN, erfüllte sich am 16. März 2009 ein lang gehegter Traum. An eben diesem Tag stand er nämlich gemeinsam mit dem 70-köpfigen AUCKLAND PHILHARMONIA ORCHESTRA unter der Leitung des Dirigenten Hamish Mckeich und dem Gitarristen Dan Monti auf der Bühne der Auckland Town Hall. Gegenstand der denkwürdigen Darbietung waren die Mehrzahl der Songs von Tankians Debütalbum ’Elect The Dead’, sowie mit Gate 21 und The Charade zwei bis dahin noch nie vor Publikum gespielte Tracks. Unter dem Titel ’Elect The Dead Symphony’ kann man dieses Ereignis jetzt vollständig in den heimischen Hallen hören und sehen. Zumindest anhand der hier beschriebenen Deluxe Ausgabe.

Dieses Mammutprojekt erforderte natürlich einen riesigen Aufwand. Die ursprünglich größtenteils im alternativen Metal und Rock beheimatete, folkige und durchaus auch schon mal mit Parallelen zu SYSTEM OF A DOWN spielende, nicht gerade gewöhnlich zu nennende Musik musste für das Orchester entsprechend umarrangiert werden. Um die Partituren kümmerte sich der Meister höchstpersönlich. Die Arrangements erarbeitete der Neuseeländer John Psathas. Außerdem waren umfangreiche Proben notwendig. Das erzielte Ergebnis rechtfertigt diese Anstrengungen insgesamt aber auf jeden Fall.
Man bekommt es hier quasi mit einem völlig neuen und gewaltigen Klangkosmos zu tun. Obwohl die ursprünglichen Songs für eine solche Klassikumsetzung besonders geeignet erscheinen, mussten doch letztlich alle völlig umgestaltet werden.
Was sofort auffällt, ist die offensichtlich beinahe perfekt für klassischen Gesang geeignete Stimme Serj Tankians. Er bewältigt selbst die schwierigsten Gesangspassagen nahezu mühelos und leistet sich keinerlei Ausfälle. Das nötigt dem Zuhörer gehörigen Respekt ab.
Die hoch engagierten, ironischen, sarkastischen und weit von politischer Korrektheit entfernten Texte kommen auch in diesem Rahmen voll zur Geltung. Sie gehören einfach zu diesem, bei aller praktizierten Unangepasstheit, überaus sympathischen und freundlichen Mann.
Das AUCKLAND PHILHARMONIA ORCHESTRA läuft wie eine gut geölte Maschine und zeigt sich von seiner besten Seite. Egal ob feierlich, pathetisch, melancholisch oder absurd und schräg. Dieser erfahrene und motivierte Klangkörper setzt die ihm gemachten Vorgaben optimal um und legt Serj Tankian mit Unterstützung von Dan Monti einen enorm tragfähigen Klangteppich zu Füßen. Auf dieser extrem belastbaren Grundlage kann sich der Star des Abends nach Lust und Laune austoben.
Die Konzertbesucher wissen um die Besonderheit dieses einmaligen Erlebnisses und kulturellen Weltereignisses und verleihen ihrer Begeisterung lautstark Ausdruck.

Die CD bietet einen guten Sound und ermöglicht so auch zuhause ein erhebendes musikalisches Erlebnis. Einzig die kaum vorhandene Interaktion zwischen Mr. Tankian und seinen Fans und die Schnitte zwischen den Nummern schmälern die ansonsten positive Bilanz ein wenig.
Die beigelegte DVD zeigt das Konzert ebenfalls in voller Länge. Die von sechs Kameras in High Definition gelieferten Bilder sind von bester Qualität, was ebenso für den Klang gilt. Der Konzertfilm macht, im Gegensatz zur Audioversion, deutlich, dass der im gediegenen weißen Anzug gewandete Hauptdarsteller dieses Events sehr wohl auf die Leute im Saal zuging, Stücke ansagte, Geschichten erzählte und seine Mitstreiter vorstellte.
Die kurze Doku “Behind The Scenes“ zeigt Proben, Interviewausschnitte mit Serj Tankian und anderen an diesem Vorhaben Beteiligten. Außerdem werden bei einem Blick in die Umkleidekabine Vater und Mutter Tankian kurz vorgeführt.
Der audiovisuelle Teil ist ab sechs Jahren freigegeben, lässt dem Zuschauer neben dem Komplettabspielen der Show, die Möglichkeit der Titelselektion und die Wahl zwischen Stereo und Surround Sound.
Die Produktion von Herrn Tankian und der Mix des Niederländers Junkie XL (u.a. BEASTIE BOYS und COLDPLAY) sind dem guten Gesamteindruck dieses Paketes ganz bestimmt nicht abträglich.

Serj Tankian profitiert von ’Elect The Dead Symphony’ doppelt. Zum einen durch die Verwirklichung eines seiner großen Träume und zum anderen durch die alles in allem hohe Güteklasse der Umsetzung dieses riesigen Vorhabens.

Michael Koenig, 04.05.2010

 

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