Seven Sisters The Cauldron And The Cross, Dissonance Productions, 2018 |
Kyle McNeill | Gesang & Gitarre | |||
Graeme Farmer | Gitarre | |||
Javi Rute | Bass | |||
Steve Loftin | Schlagzeug | |||
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01. The Premonition | 06. Oathbreaker | |||
02. Blood And Fire | 07. A Land In Darkness | |||
03. Once And Future King | 08. The Cauldron and the Cross Pt.1 | |||
04. Parting The Mists | 09. The Cauldron and the Cross Pt.2 | |||
05. Turning Of The Tide | ||||
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In London gibt es einen Stadtteil, der als Seven Sisters bekannt ist, ebenso ist ein Teil der weißen Kliffküste in Sussex so benannt – und seit ein paar Jahren auch eine Metal-Band, die ebenso aus der britischen Hauptstadt stammt (was es nahelegt, dass sie sich eher nach dem Viertel als nach den beeindruckenden Klippen benannt hat, ausgeschlossen ist dies aber nicht). Seit 2013 ist das Quartett aktiv, machte nach einem Jahr mit dem Demo “The Warden“ erstmals auf sich aufmerksam und legte dann vor zwei Jahren mit dem selbstbetitelten Erstling ein sehr ordentliches Debüt vor. Nach nur zwei Jahren ist mit “The Cauldron And The Cross“ bereits der Nachfolger fertiggestellt.
Musikalisch tragen die Briten die Fackel der New Wave of British Heavy Metal weiter, zeigen sich deutlich von Bands wie IRON MAIDEN oder SAXON beeinflusst, ohne aber zu einer reinen Kopie der großen Vorbilder zu werden. In dieser Hinsicht erinnern sie an ihre Landsleute MONUMENT, die ja auch zu den Hoffnungsträgern für die Zeit nach den Gründervätern der Szene gehören. Und nach diesem Zweitwerk sollte man auch SEVEN SISTERS als Metal-Fan auf der Agenda haben. Denn die Londoner haben hier einen ordentlichen Sprung gemacht, insbesondere was das ohnehin schon nicht schlechte Songwriting betrifft.
Nirgendwo wird das deutlicher als beim Titeltrack, der aufgeteilt in zwei Teile fast 15 Minuten in Anspruch nimmt, dabei im ersten Teil sowohl die musikalische Bandbreite von IRON MAIDEN-Hymnen (insbesondere in den Instrumental-Parts) aber auch eine deutliche Eigenständigkeit in der Melodie-Führung aufweist. Aber es ist insbesondere der zweite Part, der das Album zu einem grandiosen Finale führt und den Hörer fast schon verzückt zurücklässt, wenn nach den akustischen Intro der Song rasant Fahrt aufnimmt und die beiden Gitarristen McNeill und Farmer sich in bester Murray/Smith-Manier die Bälle zuspielen. MAIDEN-Fans müssen diese beiden Songs eigentlich lieben.
Aber das bedeutet nicht, dass die anderen Songs nicht ihre glanzvollen Momente hätten, wie etwa The Premonition, Blood And Fire, Once And Future King, Turning Of The Tide oder aber Oathbreaker, die allesamt mitreißenden Metal bieten. Manches Mal würde man sich allerdings wünschen, dass SEVEN SISTERS einen etwas begeisternderen Sänger hätten. Kyle McNeill ist zwar ganz ordentlich – und beim Titelsong sogar richtig gut -, aber mit einem Frontmann etwa wie Tommy Karevik (KAMELOT, SEVENTH WONDER) oder Michael Kiske (UNISONIC, Ex-HELLOWEEN), die manchen Stellen mehr Ausdruck und emotionale Tiefe hätten geben können, wäre “The Cauldron And The Cross“ ein unglaublich starkes Metal-Album geworden. So haben die Londoner ein gutes zweites Werk vorgelegt, das in den zahlreichen vorhandenen Spitzen sogar ganz hervorragend ausgefallen ist. SEVEN SISTERS gehört zu den vielversprechenden Bands, die man für die Zukunft des klassischen Heavy Metal beachten muss.