Shadyon Mind Control, Inner Wound Recordings, 2010 |
Emmanuel Creis | Vocals, Guitars | |||
Mael Saout | Guitars | |||
Stephane Huon | Bass | |||
Francois Le Cornec | Drums | |||
Jorris Guilbaud | Keyboards | |||
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01. Calm Before The Storm | 06. Guardian Angels | |||
02. New Dimension | 07. Into The Fire | |||
03. Last Escape | 08. Strange Visions | |||
04. Forgotten Nightmare | 09. Sun And Stars | |||
05. Mind Control | 10. Gates Of Dawn | |||
Puh… was soll man da machen? Die Franzosen SHADYON haben sich vorgenommen ein perfektes Gleichgewicht von melodischen und progressiven Songs auf ihr zweites Album zu packen und keine Frage, das ist ihnen perfekt gelungen.
In seinen melodischen Momenten, wie beim eingängigen Opener Calm Before The Storm/New Dimension liefert das Quintett gut gemachten AOR und Melodic Rock mit kommerzieller Schlagseite ab, der internationalen Standards locker genügt.
Wagt man sich auf progressiveres Terrain so findet das vor allem in der komplex-variablen Gitarrenarbeit seinen Niederschlag, ohne dass die Kompositionen ihre klare Strukturierung und die griffigen Hooklines einbüßen.
Beide Facetten der Band haben ihren Reiz und ihre Qualitäten, nur kann ich mich beim Hören des Gefühls nicht erwehren, dass bei SHADYON verschiedene Interessensgruppen unterschiedliche Ziele verfolgen und man um des lieben Friedens willens den Kompromiss in der Ausgewogenheit sucht.
Ob das allerdings der Weisheit letzter Schluss ist darf bezweifelt werden. Bei Mainstreamern dürften Gitarrenläufe wie bei Forgotten Nightmare ein Stirnrunzeln hervorrufen und die Frage aufwerfen, warum die Band den guten Song ohne Not verkompliziert und nicht auf den Punkt kommen mag.
Proggies ist dann vieles, wie die flache Ballade Guardian Angels nicht extravagant genug oder sie werden bedauern, dass der neunminütige Titelsong, bei dem SHADYON auch mal rhythmisch außergewöhnliche Pfade beschreiten, in einem griffigen Allerweltsrefrain mündet, der auch von HEART oder STARSHIP hätte stammen können.
Die Hoffnung besteht natürlich darin beide Zielgruppen anzusprechen und vielleicht gelingt es ja auch sogar. Der Versuch ist zumindest origineller und unterhaltsamer als weitere DREAM THEATER- oder BON JOVI-Klone.